Frauen dürfen hier nicht rein
Zum Stand des Feminismus in Berlin.
Als ich Kind war, sind mir an so vielen Läden die damals üblichen Schilder aufgefallen, auf denen ein Hund abgebildet war und darunter stand „Wir müssen leider draußen bleiben”, darunter ein festgeschraubter Haken oder Karabiner zum Einhaken der Hundeleine. Gibt’s in letzter Zeit nicht mehr so oft.
In Berlin kommen allerdings inzwischen die Kneipen in Mode, in die Frauen nicht reindürfen. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob die dann auch solche „Wir müssen leider draußen bleiben”-Schilder haben, und was darauf abgebildet ist, aber der Begriff „Frauenparkplatz” bekommt damit endlich die angemessene Bedeutung.
Glaubt Ihr mir jetzt nicht?
Haltet Ihr für Blödsinn?
Doch, da steht’s. Eine türkische Kneipe, Sportsbar Mitte, duldet keine Frauen. An der Grenze zwischen Mitte und Kreuzberg. (Des isch mia jätz abba aag oag’nähm, ich wohne nämlich auch fast genau auf der Grenze zwischen Mitte und Kreuzberg, im ehemaligen Todesstreifen, die Mauerlinie ist 40 Meter entfernt.)
Und von den Gleichstellungsbeauftragten und den Hütern des allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes hört man dazu keinen Ton, die sagen da nichts. Weil Islam und migrantische Kultur hier einfach Vorrang gegenüber Gender und Feminismus haben. Da gibt es eine klare Hackordnung, Ober sticht Unter. Ich als weißer, heterosexueller Mann stehe in der Hackordnung natürlich ganz unten, ich muss vor allen kuschen. Ich dürfte mir sowas nicht erlauben.
Man muss eben Prioritäten setzen.
Vielleicht sollte ich passende Schilder verkaufen.