Der Pathologische Befund zum Pressesterben
In 3 Jahren soll es mit der Presse vorbei sein. Und ich bin ihr Sterbehospiz. Palliativmedizin gibt’s von mir da nicht dazu.
Ich habe neulich mal berichtet, dass ein Leser ein Gespräch mit einem Werbefachmann über meine Blogartikel führte. Nun hat er wieder ein Gespräch über die Auflagenschummeleien der Printpresse mit ihm geführt.
Nun, so lautet dessen Einschätzung, Auflagenschummeleien brächten der Presse nichts, weil die Presse inzwischen sowieso wesentlich von Werbekunden abhängig sei, und die Werbekunden nicht pro Exemplar, sondern nach ihrem Budget bezahlen. Das Geld, das sie ausgeben können, hat eine Obergrenze. (Hätte mich auch gewundert, wenn es anders wäre, denn so läuft es in der Industrie eben.)
Je mehr sie aber schummeln, desto weniger bekommen sie von diesen Budgets, weil die Auftraggeber, die Werbung schalten, ja auch nicht blöd sind und das merken. Die bekommen ja auch diese Angebotsmails. Der Anteil, der von diesen Budgets an die Presse ginge, sei aber (und deshalb) jedes Jahr geringer. Die Presse müsse inzwischen drastische Rabatte geben, um noch Werbeschaltungen zu bekommen.
Das geht also in so eine Todesspirale. Werbekunden, Auflagen, Lesekunden schaukeln sich so gegenseitig runter. Nach Auffassung des Werbeexperten geht das Pressesterben jetzt erst richtig los, und in 3 Jahren sei von denen fast nichts mehr übrig. (Sagt sich leicht, ich habe vorhin eine Webseite gelesen, wonach noch 2018 von uns allen nichts mehr übrig sei, weil wir alle an die EU verfüttert werden, und Martin Schulz nur als EU-Agent eingeschleust wurde, um unser aller Abdecker zu sein.)
Die Ursache des Problems liege schon lange in der Vergangenheit, die Zeitungen hätten nämlich schon lange nicht mehr rentabel gearbeitet und hätten sich nur damit selbst betrogen, dass sie sich mit den Anzeigeneinnahmen aus Immobilien- und Autoverkäufen, Stellenangeboten, Sterbeanzeigen und Heiratsgesuchen querfinanziert haben. Außer den Sterbeanzeigen ist das jetzt alles ins Internet gewandert und die Zeitungen haben darauf nicht reagiert, sondern kampflos an immoscout, autoscout usw. verloren. Damit fehlte Geld und so kam diese Abwärtsspirale, dieser Teufelskreis in Gang: Die Redaktionen mussten sparen, die redaktionelle Arbeit wurde schlechter, die Leser und damit die Einahmen sanken und …von vorne.
Es ging da wohl hauptsächlich um Lokalblätter. Früher hätten die gut bezahlte Journalisten mit fetten Pensionsanprüchen gehabt, Kategorie linkes Bürgertum. Inzwischen haben sie Volontäre und Praktikanten, und (wie schon beschrieben) Geisteswissenschaftler mit schmalem Honorar als Freie. Fest angestellt wird praktisch niemand mehr.
Deshalb sind die Leute dann unzufrieden, schreiben negativ aus der Billigstlöhnersicht, triefen vor Neid auf eine Bürgerliche Gesellschaft, in die sie es selbst nie geschafft haben. (Der Leser erinnert dazu an Lauers Generationenbashing, das sei genau diese Gemütsverfassung.) Die schreiben sich dann da ihren Frust über ihre Billigentlohnung raus, weil sie halt nichts gelernt haben, was sich finanziell trägt. Folge der Hochschulmisere (und Frauenförderung, die Brotlosakademisierung der Frau).
Nur will das Gejammer und das Neidgekotze dann auch niemand lesen und die Leserzahlen gehen wieder runter, nächste Runde der Abwärtsspirale.
Zwar hätten sie alle ein Ausweichprogramm auf Internetpräsenzen gestartet, aber damit verdienten sie nichts. (Auf einer Veranstaltung, die ich neulich mal besucht habe, beschwerten sich Journalisten darüber, dass sie nach Klickzahlen bezahlt und damit gezwungen würden, Click-Bait-Müll zu schreiben.) Die Werbekunden gehen derweil zu Facebook oder Google. Und weil da pro gezahlten Euro auch mehr rüberkommt, verschieben die immer mehr von ihren Budgets von den Printmedien weg.
Die Einschätzung des Werbefachmannes ist, dass die Printmedien über kurz oder lang als kostenlose Auslage in Altenheimen, beim Friseur und Arzt enden. Einige der ganz großen könnten wohl auf Sparflamme am Leben bleiben oder vom Staat Geldinfusionen erhalten.
Was ich insofern prächtig finde, weil damit ja auch direkt ersichtlich wird, wie Frauenquote und Frauenförderung großen Anteil am Niedergang der Presse haben. Man hat damit Verlage auch gezwungen, Leute einzustellen, die sie nicht brauchen, und damit Gehälter runter- und Kosten hochgedrückt, und diesen Neid-, Jammer- und Beschimpfungsstil in die Medien reingetragen. Gerade das fällt mir so häufig auf: Immer wieder findet man in den Printmedien so ganz widerliche Weltbeschimpfungsartikel, alles so gemein, alle unterdrücken und begrapschen und vergewaltigen sie die Frauen, geben ihnen zuwenig Geld und fressen ihnen den Nachtisch weg. Nur dieses Geätze. Keine Sau will das lesen. Und fast immer weibliche Autoren. Frauenquote und Pro Quote waren vielleicht nicht der Ur-Auslöser, aber jedenfalls der Brandbeschleuniger des Niederbrands der Presse. Ich merke das ja auch immer auf den Journalistenkonferenzen, wenn da selbstgefällige feministische Ekeltanten das Maul zur Hetze und zum Jammern aufreißen und das alles so abgrundtief widerlich und abstoßen ist, man mit diesen Leuten auf gar keinen Fall beim Essen am Tisch sitzen oder auf einer Stehparty begegnen will. Und die erwarten, dass man ihren Mist auch noch kauft und liest. Und dann noch den ganzen linksaußen-Blödsinn und das Leser-Nazi-Gebashe. Mit denen will man schon kostenlos nichts zu tun haben.
Jo, und es riecht ja auch schon nach Verwesung. Einige leiden ja schon unter Intellektnekrose.
Bleibt eigentlich nur noch eine Frage: Wohin mit den Sterbeanzeigen, wenn die Presse eingegangen ist? Kann man ja nicht machen, die als kostenlose Auslage in die Wartezimmer beim Arzt zu legen. Das Geschäft dürfte also auch wegbrechen.