Die Witzdissertation der Bahnvorständin Sabina Jeschke
Man sieht es, aber man glaubt es nicht. [Update]
Ich hatte ja gerade über die neue Bahnvorständin von SPDs Gnaden Sabina Jeschke geschrieben, und darin erwähnt, dass sie laut ihres Lebenslaufes 2004 in Berlin promoviert wurde, dazu schreibt „ Promotion zum Dr. rer. nat., Abschluss: summa cum laude – Dissertation im Gebiet Informatik/Software-Engineering”, aber den Titel der Dissertation nicht erwähnt.
Was schon komisch war, weil sie sich im erwähnten Vortrag als Physikerin bezeichnet, hier aber in Informatik/Software-Engineering promoviert haben will.
Einige findige Leser haben nun die Dissertation gesucht und eine gefunden, die exakt passen würde: Hier gibt es einen Abstract bei der TU-Berlin und hier die PDF-Version einer Dissertation (alternativ hier), die von Ort, Name und Datum passt, aber inhaltlich nicht zu den Angaben im Lebenslauf. Ein Namensdoppel erscheint aber unwahrscheinlich, weil es hier noch eine Webseite von 2004 zu dem Thema gibt, und da ist ein zwar kleines, aber bei dem Gesicht eindeutiges Foto dabei.
Guckt Euch diese Dissertation mal an.
Habt Ihr schon mal eine Dissertation mit so einem bunten Kinderbildchen auf der Titelseite gesehen?
Titel: Mathematik in Virtuellen Wissensräumen – IuK-Strukturen und IT-Technologien in Lehre und Forschung
Mathematik oder Informatik kommen darin nicht vor. Guckt das mal durch. Versucht mal, darin eine Aussage zu finden, die Ihr der Mathematik oder der Informatik zuordnen würdet. Mathematik habe ich gar nicht gefunden, und Informatik nur auf flachstem Laienniveau, ein paar Begriffe von Web und IT eingetreut, ohne inhaltliche Substanz. Management-Powerpoint-Blabla, ein paar Bildchen mit Pfeilen. Die Dissertation ist völlig inhaltslos, ein typischer Frauenförderfake (aber der erste, der mir mit albernem Bildchen unterkommt). Und dann findet man solche Aussagen wie
Die Neuen Technologien sind zugleich Mittel zum Betreiben mathematischer Forschung und Medium des Technologie- und Wissenstransfers aus der Mathematik.
Wir setzen uns vor diesem Hintergrund zunächst mit der Re-Definition des mathematischen Wissensbegriffes auseinander (Kap. 2.1) und sehen, dass der Wandel der Gesellschaft zu einer “Wiederentdeckung” des mathematischen Metawissens führt(Kap. 2.2).
Unter den Einfluss der Neuen Medien verändern sich mathematische Forschung und Practice (Kap. 2.3) ebenso wie die mathematische Ausbildung (Kap. 2.4). […]
Der Einfluss der Neuen Technologien hat maßgeblich zur Diskussion um eine komplette Neudefinition des mathematischen Kompetenz- 1 und Wissensbegriffes (“Mathematical Literacy”) beigetragen (vergl. auch Kap. 2.2).
Zunehmend setzt sich die Erkenntnis durch, dass sich mathematische Kompetenz vielmehr in konzeptuellem Verständnis der Mathematik zeigt und weniger in bloßem Faktenwissen und der Beherrschung von Rechentechniken. Unter anderem wird deutlich, daß der Wert mathematischer Bildung nicht allein in den zu lernenden mathematischen Inhalten, sondern vor allem auch in den vermittelten Denktechniken liegt, deren Anwendungsmöglichkeiten den Rahmen der Mathematik weit übersteigen. […]
Die zunehmende Interdisziplinarität, Internationalisierung und Globalisierung führt zu einer Neubewertung sozialer Kompetenzen. Unter den sog. “social skills” sind hier besonders Teamfähigkeit, Kreativität, Innovationsfähigkeit, ganzheitliches Denkvermögen und fortwährende Lernbereitschaft hervorzuheben. Die Vermittlung dieser sozialen Kompetenzen muss als Teil der Unterrichtsmethodik begriffen und umgesetzt werden. Gleichzeitig sind diese “social skills” bereits Bestandteil des Lernprozesses selbst: Lernen ist ein sozialer Prozess, der entscheidend durch die Möglichkeiten des Austauschs beeinflusst wird.
Das ist typischer Gender-Müll. Statt sich zum Thema selbst zu äußert, labert man solches Sozio- und Kompetenz-Geschwätz außenherum und faselt noch was von modernen Medien. Das ist bestenfalls ein völlig misslungener Versuch einer Pädagogik-Arbeit, aber mit Physik oder Mathematik hat es gar nichts und mit Informatik nur geringfügiges seichtestes Laiengeschwafel zu tun. Oder wie mir ein Leser so treffend schrieb: Das ist keine Arbeit in Mathematik, das ist höchstens ein Text über Mathematik.
Davon ganz abgesehen: Es ist keine Dissertation. Es ist einfach irgendein willkürliches Blabla. Nichts untersucht, nichts nachprüfbar, keinerlei promotionsrelevante Fähigkeiten nachgewiesen. Sowas kann man in ein, zwei Wochen zusammenfaseln. Oder sich vom Ghostwriter für alle Themen schreibseln lassen. Sowas ist nicht prüfungsfähig.
Und das ist nicht die erste Frauenförderfake-Dissertation aus Berlin, da habe ich schon mehrere gefunden. Da herrschte eine systematisch betriebene, hochkriminelle Massenfälschung von Abschlüssen für Frauen. Und darin liegt auch das Motiv, warum das Bundesverfassungsgericht meine Verfassungsbeschwerde nicht annehmen wollte, die auf normierte und gleiche Promotionsanforderungen hinauslief: Weil eine direkte Verbindung zwischen der Verfassungsrichterin Susanne Baer, ihrer Pseudoprofessur und dem damals SPD-Geführten Bundesfrauenministerium bestand, von der diese Organisation krimineller Machenschaften ausging.
In dieser Witzdissertation geht es um die Multimediale Lehr- und Lernplattform „Mumie”. Von 2004. Habt Ihr von der schon mal was gehört? Ich noch nicht. Wieder so eine nutzlose Tätigkeitssimulation als Frauenfördervorwand. Es gibt aber eine Webseite dazu. Darin heißt es:
Zeitraum
Die Plattform MUMIE wird bereits an der TU-Berlin und der ETH-Zürich in regulären Kursen mit z.T. sehr großen Studentenzahlen eingesetzt. Weitere neue Kurse sind an mehreren Hochschulen im In- und Ausland im Aufbau.
Förderung
Anfangsförderung durch BMBF, Kooperation RWTH Aachen, TU Berlin, TU München, U Potsdam, 2000-2004, 1,1 Mio €, danach Mitförderung durch zahlreiche Projekte der DFG, EU und der beteiligten Universitäten.
Außerdem: Finalist Medida-Prix 2008
Von wann die Webseite ist, habe ich nicht gesehen. Da aber nach 2008 nicht mehr viel Erwähnung, nur „Der gegenwärtige Stand der Kooperation (Februar 2009)” zu finden ist, dürfte das wohl tot und wieder nur so eine typische ergebnisloses Förderleiche gewesen sein. Man könnte auch sagen Förderbetrug. Damals war Edelgard Buhlmahn Forschungsministerin. SPD.
Interessant ist daran, dass es einen kommerziellen Ableger gibt, Integral Learning. Da heißt es:
integral-learning was launched in 2007 as a spin-off of the Technische Universität Berlin. The Berlin-based company has many years of experience in the field of e-Learning and the handling of ITC-projects for external customers. Our team of mathematicians, physicists and software engineers provide high quality e-learning content for mathematics, computer science and engineering. It gives full support to universities for using existing or build new courses, online or blended learning a like, in mathematics, computer science and engineering. Many 10.000 students have been educated in such courses.
Ob’s funktioniert hat, ist eine andere Frage. Kann man den Studenten ja einfach auf’s Auge drücken, ob die wollen oder nicht. Managing Director ist ein Professor Ruedi Seiler. Der nun wieder taucht auf der Dissertation als Erstgutachter auf. Stinkt also ganz gewaltig danach, als sei das nur so eine Quotenzwangspromotion gewesen, um an die Fördergelder der SPD zu kommen, Inhalt egal, Frau reicht. Und sei es noch so albern.
Und nun wiederholt sich das 13 Jahre später, sie wird Bahnvorstand, weil die SPD es so will. Inhalt egal, Frau reicht. Plötzlich soll sie KI-Expertin sein, mehr Qualifikationen haben, als auf den Bildschirm passen. So, wie diese Dissertation einer Physikerin in Informatik über Mathematik, in der weder Physik, noch Mathematik oder Informatik vorkommen?
Und die soll unser aller Bahnpünklichkeit retten?
Rechnet mal den volks-, industrie- und privatwirtschaftlichen Schaden aus, der insgesamt durch Bahnverspätungen verursacht wird. Und dann macht Euch klar, dass so eine Figur das beheben soll.
Das hängt unmittelbar mit der Verfassungskriminalität des Bundesverfassungsgerichts zusammen. Denn in den gleichen Zeitraum fallen viele kriminelle Eingriffe der SPD in die Hochschullandschaft, denn damals war die Regierung Schröder dran, und die haben ganz übel gehaust und etwa auch die spätere Verfassungsrichterin Susanne Baer da als Einkaufprofessorin eingepflanzt, von der nicht zu erkennen und zu klären ist, was sie da an der Uni eigentlich 10 Jahre lang gemacht haben will, dafür aber die Bundesverwaltung auf Gender gezogen hat und heute als Richterin sowohl in eigener Sache als auch für gecastete Show-Verfassungsbeschwerden auftritt.
Apropos Frau, Bahn und Promotion – das scheint ein generelles Drama zu sein. Lest mal diese Meldung von 2013:
Antje Lüssenhop, Leiterin PR & Interne Kommunikation im Deutsche Bahn-Konzern, Berlin, führt aktuell ihren Doktortitel nicht mehr. Dort, wo sie bis vor ca. zwei Wochen noch mit dem akademischen Namenszusatz geführt wurde, steht heute nur noch ihr Vor- und Nachname. Aus ihrem Umfeld verlautete dazu, Lüssenhop sei mutmaßlich einem Promotionsbetrug aufgesessen. Wie es dazu kommen konnte, darüber würden derzeit Nachforschungen angestellt. Wie noch zu erfahren war, habe sie selbst einen Rechtsanwalt beauftragt, eine Klärung des Sachverhalts herbeizuführen und die Staatsanwaltschaft einzuschalten.
Ihren Doktortitel hatte Lüssenhop vor zehn Jahren an der Hamburger Universität erworben. Damals war die PR-Frau noch in Diensten des deutschen Energiekonzerns RWE in Essen. Neben ihrer täglichen Arbeit in der Unternehmenskommunikation, so Lüssenhop auf Nachfrage des „PR-Journals“, habe sie in ihrer Freizeit ihre Doktorarbeit verfasst und einen Promotionsberater mit der Abwicklung aller notwenigen Abstimmungsschritte mit dem Lehrstuhl von Professor Vincenz Timmermann in Hamburg beauftragt. Schließlich habe sie sich dann im Jahr 2003 nach ihrer Disputation mit ihrem Professor und der Aushändigung der Urkunde an sie, nicht mehr um dieses Thema gekümmert.
Fiel irgendwem auf, dass es da keine Dissertation in der Bibliothek gibt. Und die Disputation irgendwo in der Hamburger Uni stattfand. (Nicht schwer, an den Unis stehen die Seminarräume normalerweise offen.) Es gibt da solche Promotionsberater, die einem gegen Geld vorgaukeln, sie würden das alles organisieren. Da ist schon einer von der SPD drauf reingefallen. Wie doof kann man sein, dass man glaubt, ein Promotionsverfahren bestünde daraus, bei irgendwem einen Witztext und Geld abgeben zu können und dann in der Uni seinen Doktor abholen zu können? Sind ja inzwischen schon mehrere Leute auf inszenierte Promotionsprüfungen mit Schauspielern reingefallen.
Und wie man einen Doktortitel, den man gar nicht hat (und den es nicht gibt, der Doktor ist ein Grad, kein Titel) „ruhen” lassen kann, ist eine interessante Frage.
Wieder das Schema Bahn, SPD, Frau reicht, auf Überprüfung der Leistung kommt es nicht an.
Aber wie man es dreht und wendet, man kommt bei dem Thema Frau-und-Betrug immer bei der SPD wieder raus.
Update: Hier gibt’s dann auch die direkte Verbindung von Sabina Jeschke zum Gender-und-Diversity-Hokuspokus.