Ein Bundesverdienstkreuz für Dunja Hayali
Vom Sittenverfall.
Diverse Leute schrieben mir heute, dass Dunja Hayali ein Bundesverdienstkreuz erhalten soll. Stand so in der WELT. Und beim SPIEGEL. Wegen ihres Engagements gegen Rassismus.
Ja. Das ist so. Frauen bekommen Auszeichnungen, Verdienstkreuze und so weiter schon dafür, dass sie ihren eigenen Interessen nachgehen. Ich war ja neulich bei diesem Radiotalk zwischen Augstein und ihr, und da sagte sie ja, dass sie das eigentlich nicht als Job auffasst, sondern macht, was sie interessiert und ihr Spaß macht, und dafür noch Geld bekommt. Aber ich habe ja auch schon so viele Gender-Studies-Professorinnen erlebt, die auch nichts anderes machen, als sich um ihren persönlichen Kram zu kümmern.
Man sollte sich aber schon klarmachen, dass das irgendwo zwischen wertlos und negativ liegt.
Ich hatte ja vor 10 Jahren schon mal nachgehakt, wie das läuft, weil mir damals schon aufgefallen war, dass man unter Bundesverdienstkreuzträgern in auffällig schlechter Gesellschaft, unterhalb des Bevölkerungsdurchschnittes, ist. Stellte sich heraus, dass die zwar formal der Bundespräsident als Grüßaugust vergibt, aber eigentlich nichts zu sagen hat. In Adele und die Fledermaus hatte ich das auch schon beschrieben, und es zeigte sich eben, dass die Parteien da nach Proporz Kontingente haben und die einfach raushauen, wie sie Lust haben. Das hat nichts mit Verdiensten zu tun, sondern mit Parteigefälligkeit.
Und was heißt das dann wohl, wenn die Parteien ZDF-Moderatoren für parteigefälliges Fernsehen auszeichnen?
Richtig. Das ZDF betätigt sich als Propagandasender. Gute Sender sind bei den Parteien verhasst.
Der zweite Punkt ist, dass es da Frauenquoten gibt. Die erfüllt werden müssen. Deshalb liegen da die Männer, die eigentlich einen Orden verdient hätten, auf Halde, weil die immer nur in Erfüllung zusammen mit der Frauenquote vergeben werden können, und sie kaum Frauen finden, denen man mit noch so viel gutem Willen irgendwelche Verdienste bescheinigen könnten. Deshalb gibt es bösen Auszeichnungsstau bei Männern. Wie in Aufsichtsräten, wo auch Männer-Sitze unbesetzt bleiben müssen, wenn sie keine Quotenfrauen für die Frauensitze finden. Deshalb stellen sie leistungslos Frauen ein, damit sie auch den Mann einstellen können, den sie haben wollen.
Und genau so läuft das bei den Verdienstorden. Will man einen Mann auszeichnen, heißt das, dass man auch eine Frau auszeichnen muss – egal wofür und warum. Früher hieß die Gattin halt „Frau Doktor” oder „Frau Professor” und bekam bei der Scheidung Auto, Haus, Pool, Geld, Hund und den Fernseher, heute sind das eben Gratis-Doktor, Gratis-Professur, Gratis-Verdienstkreuz.
Und was steht da so schön im SPIEGEL:
Anlass der Ordensverleihung am Dienstag kommender Woche ist der Jahrestag des Inkrafttretens des Grundgesetzes. Neben Hayali werden zwölf Frauen und zwölf Männer ausgezeichnet, die sich in vielfältiger Weise für die freiheitliche Demokratie und gegen Rechtsextremismus und Gewalt engagieren, heißt es weiter.
Zwölf Frauen und zwölf Männer. Aus Anlass des Jahrestages. Man brauchte halt einfach irgendwen, der sich da aufstellt. Egal wer, Hauptsache Frau und politisch korrekt.
Erinnert mich an meine Uni-Zeit. Damals bekam eine Frau den Doktor aus Anlass des 5-jährigen Institutsjubiläums. Man brauchte schnell was Hübsches für die Feierstunde.
Nachtrag: Pfffr. Ein Leser macht mich gerade auf einen Lacher aufmerksam, den ich übersehen habe: „Neben Hayali werden zwölf Frauen und zwölf Männer ausgezeichnet…”. Macht 13 Frauen, 12 Männer. 😀