Korrupter Saftladen ETH Zürich
Neue Erkenntnisse über den Universitäts-Sumpf.
Über absurde Zustände an der ETH Zürich habe ich ja schon öfters berichtet. Unter anderem meinen eigenen Fall oder den mit diesem Institut für Astronomie.
Die Neue Zürcher Zeitung berichtet nun, dass sich ein Viertel der Doktoranden (nach Überschrift, nach dem Text sind es eher ein Drittel) Machtmissbrauch durch ihren Doktorvater gegenüber sieht.
So beantworten insgesamt 24 Prozent der rund 1500 Antwortenden (36 Prozent aller Doktoranden) die Frage, ob sie das Gefühl hätten, ihr Professor missbrauche seine Macht ihnen gegenüber, mit Ja. Die Spannweite reicht von 11 Prozent in den Departementen Management, Technologie und Ökonomie sowie Materialwissenschaft bis zu 37 Prozent in der Biologie und 43 Prozent im Departement Biosysteme.[…]
Beim erlittenen Machtmissbrauch handelt es sich allerdings in der Regel nicht um klassisches Mobbing im Sinn systematischer Verknüpfung von Kritik mit Erniedrigung und Diskriminierung der Person. Mit Abstand an erster Stelle steht das Einfordern von langen Arbeitstagen und von Wochenendarbeit, vor Druck bezüglich Vertragsverlängerung, der Verweigerung von Urlaub und Lohndruck. Diese Antwortmöglichkeiten waren vorgegeben und wurden zwischen 105 und 167 Mal gewählt. Immerhin 59 zusätzliche Antworten machen schikanöse Behandlung, Respektlosigkeit oder emotionalen Druck geltend. Insgesamt gibt es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
Mir war das in Karlsruhe ja genauso gegangen. Auch arbeiten über alle Grenzen hinaus, bis spät abends, auch am Wochenende, den gesetzlichen Urlaub gab’s oft nicht, wir sollten den eintragen, aber nicht nehmen. Ich wurde mal angemotzt, weil ich während meines Erholungsurlaubes erst um 11.00 ins Institut kam.
Die Qualität der Doktorandenbetreuung ist für den internationalen Ruf der ETH Zürich von eminenter Bedeutung. Entsprechend gross sind ihre Bemühungen, das Doktoratsstudium zu verbessern. Über das Thema wird auch international heiss diskutiert.
Das scheint neu zu sein. Ich hätte damals nicht bemerkt, dass man Doktoranden irgendeinen Wert beimisst oder sie überhaupt als Menschen anerkennt.
Das Problem war, ist und bleibt, dass man die Professuren zu oft mit unfähigen Leuten besetzt.