Über tödliches Kokosöl und Feminismus
Beachtliche Parallelen und eine beachtliche Frau.
Auf Youtube gibt es eine Chemikerin, die unter dem Titel maiLab (populär-)wissenschaftliche Aufklärungssendungen macht. Ein paar davon habe ich gesehen, und ich finde, dass sie das ziemlich gut macht, das außerdem witzig und charmant rüberbringt. Für meinen Geschmack manchmal vielleicht einen Ticken zu girliemäßig, aber das ist halt der Stil, kommt gut an, besonders beim Zielpublikum, und vor allem: Sie begründet, was sie sagt. Sie führt das mit wissenschaftlichem Hintergrund aus. Der sehr wohltuende Gegenpol zum leeren Geschwätz der Geisteswissenschaftlerinnen. (Und gut aussehen tut sie auch noch.)
Das ist mir neulich schon bei Lisa und Lena und auch schon bei anderen aufgefallen, dass die jungen Frauen, die auf youtube und anderen Video-Plattformen sehr erfolgreich sind, nicht nur gut aussehen, sondern auch sehr gut mit einer typisch weiblich-jugendhaften Gestik, Mimik, Bewegungsabläufen, Sprechweise umgehen können und damit großen Erfolg haben, letztlich den gesamten Genderismus damit widerlegen. Die sind einfach in der Lage, an die entsprechenden Rezeptoren im Hirn „anzudocken” und ein stimmiges Gesamtbild zu liefern, das nicht zu Widersprüchen zwischen verschiedenen Gehirnteilen führt, sondern quasi zu einem harmonischen Gleichklang. Also genau das tun, wozu sekundäre und tertiäre Geschlechtsmerkmale eigentlich da sind, nämlich ein stimmiges Gesamtbild zu liefern, das genau in die Erkennungsmuster passt und entsprechende Verhaltensmuster auslöst. So macht man Erfolg. Ganz sicher nicht mit feministischen Dissonanzen. Übrigens auch nicht mit Piercings durch’s Auge und Tattoos auf der Nase.
Ich will aber auf etwas ganz anderes hinaus. Die hat gerade eine Folge zu einem aktuellen Thema, nämlich dem angeblich so gefährlichen Kokosöl. Sie klärt das mal auf und shreddert nebenbei eine Professorin, sehenswert und aufschlussreich.
Achtet mal drauf, mit welcher Begründung sie die Professorin und ihre Jünger aus der Ernährungssekte shreddert:
Es gibt keine Begründungen, sondern nur isoliert dastehende Handlungsempfehlungen. Die Leute verlangen genau das, nämlich dass sie nichts denken und nichts nachprüfen, sondern ihnen einfach irgendwer sagt, was sie tun und lassen sollen, indem man ihnen auf brachial einfach Weise sagt, was gut und was böse ist. Fast wäre ich in Versuchung gekommen, eine Liste solcher religiöser Gut-Böse-Schemata zu machen wie etwa demokratisch und rechtsradikal, feministisch und patriarchalisch, halal und haram,… Das Grundschema ist immer das gleiche, und es scheint ein genetisch verankerter Herdentrieb zu sein: Es gibt einen Leithammel oder eine Leitkuh, die sagt, was zu tun ist, und die Schafe folgen bedenkenlos.
Und sie fordert auf, dass man solche Aussagen niemals glauben sollte, ohne nachzuprüfen, woher das kommt und wie die zu solchen Aussagen kommen.
Es ist genau dasselbe Problem wie beim Feminismus, Genderismus, und dem ganzen Umfeld (oder überhaupt allem Geisteswissenschaftlichem): Die geben einfach Handlungsanweisungen, sagen was gut und böse ist, aber es wird nie erklärt oder gefragt, wie die eigentlich darauf kommen und worauf das basiert.
Wir brauchen eine viel bessere Allgemeinbildung besonders auch in Bezug auf wissenschaftliches Grunddenken, die Fähigkeit zu fragen „Wie kommst Du darauf” und etwas auch als Unsinn zu eruieren, selbst wenn es uns gefühlt gefällt. Ob es um Kokosöl oder Genderismus geht, ist eigentlich egal, das Problem ist dasselbe. Leider werden die Leute immer dümmer und leichtgläubiger, sind immer weniger in der Lage, etwas zu „hinterfragen”, und das obwohl es ja gerade politisch so in Mode ist, sich ständig als die großen „Hinterfrager” zu produzieren. Im Feminismus-Genderismus schreien sie unentwegt, alles zu „hinterfragen”, und ich habe dort bis heute nicht eine einzige Frage gefunden. Nur Hetze, Geblubber, Handlungsanweisungen, gut-böse.
Wir müssen den Leuten wieder beibringen, nach so etwas zu fragen. Ich wundere mich ständig darüber, wie leichtgläubig, naiv und herdentriebig (tribalistisch) junge Leute heute sind. Wir hätten uns damals so einen Scheiß nicht einreden lassen. Die lernen das nicht mehr, weder in der Familie (so sie überhaupt noch eine haben), noch in der Schule.
Insofern positiv, wenn solche Lehrvideos das wenigstens teilweise nachholen können, was Schule und Eltern versäumt haben.