Ansichten eines Informatikers

Rein zufälliger Herzinfarkt

Hadmut
10.9.2018 9:44

Ich komme mir verschaukelt vor.

Heute morgen in den Radionachrichten (öffentlich-rechtlich) schon wieder der penetrante Hinweis, der Mann in Köthen sei an einem Herzinfarkt gestorben, es bestehe kein Zusammenhang mit den Verletzungen.

Ein Mann wird verprügelt, liegt am Boden, sagt, er bekomme keine Luft mehr, wird gegen den Kopf getreten, bekommt rein zufällig dabei einen Herzinfarkt, und es bestehe kein Zusammenhang, sagen die Staatsmedien. Riecht wie Nordkorea.

Ein Leser weist mich dazu auf das Tatortfoto in diesem BILD-Artikel hin. Der feuchte Fleck am Kopf sei offensichtlich kein Blut, da müsse die Hirnflüssigkeit ausgelaufen sein, und in den ersten Meldungen hieß es ja auch, er sei an Hirnblutungen gestorben.

Weiß ich nicht. Bin kein Arzt. Blut ist es wirklich nicht, aber vielleicht hat ihm der Notarzt auch einfach irgendwas mit Wasser abgespült. Sieht war nicht so aus, aber klären müsste man das schon.

Aber wenn mir morgens im Bad schon die nichts-hat-gar-nichts-mit-nichts-zu-tun-Belehrungen entgegendonnern, dann weiß ich, dass in diesem Staat ganz gewaltig etwas faul ist.

Und wenn überhaupt das erste, was man zu einem Toten erfährt, „Ja, aber er war doch Bruder eines Rechtsradikalen”, dann komme ich mir komplett verschaukelt vor. Das hört sich wie „Regt Euch nicht auf, der war doch sowieso wertlos, weil er aus einer schlechten Sippe kam” an.