Hate Crime
Eine Definition.
Die Polizei von South Yorkshire geht hart vor:
In addition to reporting hate crime, please report non-crime hate incidents, which can include things like offensive or insulting comments, online, in person or in writing. Hate will not be tolerated in South Yorkshire. Report it and put a stop to it #HateHurtsSY pic.twitter.com/p2xf6OLoQZ
— SouthYorkshirePolice (@syptweet) 9. September 2018
Diese Definition muss man sich mal durch die Zähne ziehen:
Hate crime is an incident or crime,…
Also auch dann, wenn es eigentlich kein „crime” ist, sondern nur irgendein beliebiger Vorgang, ein „incident”, gilt es als „hate crime”, es braucht also kein crime mehr um ein crime zu begehen.
…which is perceived to be …
Es muss nicht mal so gemeint oder gewollt sein, es muss sich nur irgendeiner finden, der es so wahrgenommen haben will, und der findet sich garantiert immer.
… motivated by prejudice or hostility…
Es muss kein Vorurteil und keine Feindseligkeit sein, es reicht schon, dass jemand wahrgenommen haben will, dass die Motivation dahintersteht.
Wobei man sich da natürlich schon fragen kann, wie das zusammenpasst, weil Motivation eine subjektive Tätervorstellung und kein wahrnehmbares Handeln ist, und sie aber auf die Wahrnehmung durch Dritte abheben, sich das also widerspricht.
against a person’s race, faith, disability, sexual orientation, gender identity.
Das finde ich jetzt umgekehrt komisch, weil es hate crime nur auf das reduziert, was man politisch gerade braucht.
Würde man jemand als Kapitalisten beschimpfen, als fette Sau, als hässlich, kriminell oder dumm, dann fiele das nicht darunter.
Also eine sehr gummiparagraphige, einseitige, willkürliche Definition.
Wie würde man sich dagegen verteidigen? Geht eigentlich gar nicht, weil es nicht mehr darauf ankommt, was man gemacht oder dabei gewollt hat, also überhaupt nicht mehr Vorsatz, Schuld und Täterwillen, sondern einfach nur darauf, dass irgendwer meint, dass er das so wahrgenommen hat. Wie will man widerlegen können, dass irgendwer irgendwas irgendwie wahrgenommen hat? Das hat überhaupt nichts mehr mit Rechtsstaat zu tun.
Und weil das noch nicht weit genug geht:
In addition to reporting hate crime, please report non-crime hate incidents, which can include things like offensive or insulting comments, online, in person or in writing. Hate will not be tolerated in South Yorkshire. Report it and put a stop to it #HateHurtsSY
Auch wenn’s kein hate crime ist, erzählt’s uns trotzdem, wir kümmern uns drum, denn wir sind die Polizei.
Ist das gruselig.
Erinnert mich an die Ausstellungen in ehemaligen australischen Gefängnissen, wohin die Briten Verurteilte deportierten um sie dort foltern zu lassen. In irgendeinem dieser Gefängnisausstellungen (die muten tatsächlich so ein bisschen wie die Mikro-Version von Dritte-Reich-Ausstellungen an, man kommt auch an manchen Hinrichtungsräumen und Galgen vorbei) bekam man einen zufällig gezogenen Nachdruck eines alten Ausweises oder Gefangenenscheines, mit dem man dann das Schicksal der Person in der Ausstellung nachvollziehen konnte. Ich hatte den Ausweis eines Mannes, der für nichts weiteres als ungehörige Sprache verurteilt wurde, für den Rest des Lebens in die Gefängniskolonie Australien deportiert und dort gefoltert zu werden. Er hatte nur einmal öffentlich geflucht. Man hat da gerne die neunschwänzige Katze verwendet, eine Peitsche aus kleinen festen Schnüren, in die man einfache Knoten machte, sie in Salzwasser tauchte und trocknen ließ, damit sie hart werden. Es hieß, die Wirkung sei mit der von Stacheldraht vergleichbar.