Polizei im Wandel der Zeit

Am beispiel der RCMP.

Der Royal Canadian Mounted Police, der königlichen kanadischen berittenen Polizei, kurz Mounties, heute generelle Bezeichnung, nicht mehr nur zu Pferde.

Ein Leser aus Kanada schreibt mir, dass die vor 30 Jahren so einen kleinen 6-schüssigen Trommelrevolver hatten. Mehr nicht. Das hat gereicht. Und allein waren sie unterwegs.

Heute hätten die

• Schusssichere Westen
• Volles Gerödel dabei wie im Krieg
• Mindestens halbautomatische Waffen (gut, das ist ein Revolver auch)
• Mindestens 50 Schuss
• Elektroschocker
• Schlagstock
• Mindestens einen Kollegen dabei, immer mindestens zu zweit.

Aber nicht genug. Er habe in letzter Zeit wegen der durchgeknallten Nachbarschaft mehrmals die Polizei rufen müssen. So aus der Nähe und im direkten Gespräch sei ihm aufgefallen, dass die jetzt noch eine Tuchweste drüber tragen mit 3 bis 4 Gewehrmagazinen zu je 20 Schuss.

da fiel mir auf, dass die zum teil jetzt noch zusaetzlich eine tuchweste ueber allem anderen geroedel tragen,

Das heißt, die laufen mit 60 bis 80 Schuss Schnellfeuergewehrmunition herum, wohlgemerkt nicht im Kofferraum des Polizeiautos, sondern immer am Mann, wie man das zu meiner Zeit im Grundwehrdienst nannte. Wir sollten damals übrigens nur mit zwei Reservemagazinen am Mann in den Krieg gegen die Russen ziehen.

Der Leser meint, er habe einen der Polizisten gefragt, ob sich die zivilisatorische Entwicklung Kanadas in die richtige Richtung bewege.

Der Polizist hat das verneint und wörtlich gesagt, dass wir (d.h. die da in Kanada) „auf eine Katastrophe zusteuerten”.

In den 80er und 90er Jahren gab es so herrliche Dystopie-Filme über ferne Zukunften mit absurden Polizeistaaten, Judge Dredd, Mad Max und so’n Zeug.

Ich glaube, die waren viel zu optimistisch.