Ibrahim vom Baumstumpf erschlagen
Über Berlin.
Gestern ist in Berlin ein achtjähriger Junge von einem Baumstumpf erschlagen worden, den irgenwer von irgendeinem Balkon eines 15-stöckigen Hochhauses geworfen hatte. Der Junge fuhr wohl gerade mit dem Fahrrad vorbei. Gestern war man sich noch nicht sicher über den Gegenstand, heute weiß man, dass es Birke war.
Momentan geht man wohl von einem Dumme-Jungen-Streich (warum heißt das eigentlich so und die Gender-Front stört’s nicht?) aus. Was mir aber auffiel, war die Meldung heute morgen im Radio, in der man mit jemandem aus dem Nachbarhaus sprach, der sagte, dass da sehr häufig Unrat aus den Fenstern geworfen werde und ein Kind aus seiner Familie auch schon fast getroffen worden wäre. In der Berliner Zeitung heißt es dazu:
Nachbarn berichten von einer friedlichen und internationalen Hausgemeinschaft. Auf den Klingelschildern am Eingang des Hochhauses stehen deutsche, arabische und südeuropäische Namen. „Ich fühle mich sehr wohl hier“, sagt Christa Köppen, die seit fünf Jahren in dem Hochhaus wohnt. Ihre Nachbarn seien zuvorkommend, die Kinder halten ihr die Türen auf, erzählt die 75-Jährige, die sich auf ihren Rollator stützt. Doch was sie störe, sei der viele Unrat, den Nachbarn aus ihren Fenstern werfen.
Das habe ich neulich schon mal aus einem Hochhausviertel im Ruhrgebiet gehört, dass die da auch alles, was sie nicht mehr haben wollen, einfach aus dem Fenster werfen, und da gerne auch mal ein paar alte Waschmaschinen aus dem 10. Stock fallen können.
Man wird das schon weltoffen, tolerant und vielfältig sehen müssen.