Schule haram
Es funktioniert nicht so, wie man sich das vorgestellt hat.
Die FAZ schreibt, dass den Franzosen die Migrationsprobleme in den Schulen überlaufen und sie deshalb einen Strategiewechsel planen, nämlich die Probleme nicht länger zu verschweigen.
Der 53 Jahre alte Minister verspricht sich von der Aktion „ein Ende der Naivität“, wie er in Paris sagte.
Damit meinte er: ein Ende der offiziellen Strategie, die zunehmenden Schwierigkeiten des Lehrpersonals zu verschweigen, insbesondere Schüler mit Migrationshintergrund nach Lehrplan zu unterrichten.
Scheint, als würde der ganze linke und soziologische Ansatz, Leute einfach umzuprogrammieren, einfach nicht funktionieren.
[Bildungsminister] Blanquer stützt sich bei seiner Initiative auf einen alarmierenden Bericht des Geheimdienstes mit dem Titel „Renseignements généraux“, der auch dem Premierminister und dem Präsidenten vorliegt. Eigentlich sollte der Bericht geheim bleiben, aber der Radiosender Europe 1 enthüllte ihn. Zwischen April und Juni hat es demnach mehr als 1000 religiös motivierte Streitfälle in französischen Klassenzimmern von der Grundschule bis zur Oberstufe gegeben, davon 404 „schwere Fälle“.
Und nachdem der Geheimdienst das dort schon berichtet:
In dem jüngsten Geheimdienstbericht sind etliche Beispiele dafür aufgeführt. In einer Klasse weigerten sich Kinder, dem Unterricht zu folgen, weil im Klassenzimmer rote Tische standen. Sie argumentierten, diese Farbe sei „haram“, also vom Islam verboten. Blanquer sprach angesichts solcher Fälle von einem „neuen Erfindergeist“, wenn es darum gehe, die Institution Schule in Frage zu stellen.
Überrascht das irgendwen?
In Afrika gibt es eine islamistische Organisation namens „Boko Haram”, was übersetzt bedeutet, dass westliche Bildung verboten und schlecht ist.
Sexuelle Aufklärung könne nicht stattfinden, weil dies geradezu tumultuarische Proteste auslöse. So weigerten sich Schüler schon, menschliche Körperteile zu zeichnen. Klassiker französischer Literatur würden nicht gelesen, weil sie den strengen Sittenvorstellungen in den Familien zuwiderliefen, heißt es in dem Bericht. Die neue Prüderie gehe so weit, dass sich schon in Grundschulklassen Jungen weigerten, Mädchen die Hand zu geben. […]
Für den Geschichtslehrer Yannis Roeder, einer der Autoren des 2002 veröffentlichten Sammelbandes „Die verlorenen Territorien der Republik“, kommt Blanquers Vorstoß einer späten Rehabilitierung der damals höchst umstrittenen Thesen des Buchs gleich. In dem Sammelband dokumentierten Lehrer erstmals, wie die Islamisierung eines Teils der Familien mit Migrationshintergrund den Wertekanon des staatlichen Schulwesens bedrohe.
Scheint, als würden die linken Utopien und Märchen gerade zusammenbrechen.
Oder: Geliefert wie bestellt. Denn darum ging es doch gerade, das westliche Gesellschafts- und Wissenssystem zu zertrümmern. Jetzt stehen sie da und sind entsetzt darüber, dass es genau so wirkt und funktioniert, wie erhofft. Man merkt jetzt langsam, dass die Hoffnung selbst sehr dumm war.