Drei Uhren
Ich nähere mich an, bin aber noch nicht ganz drin.
Ich habe immer noch ein bisschen mit dem Jetlag zu tun. Nicht schlimm, manche andere leiden mehr darunter, aber doch so, dass plötzliche Müdigkeit mit hellwach abwechselt. Inzwischen bin ich ziemlich durch, obwohl ich gemerkt habe, dass ich vor allem abends dann doch ziemlich müde werde. Was ja eigentlich der Flugrichtung widerspricht, eigentlich müsste ich abends besonders wach sein. Deshalb bin ich gerade mit Fotoberichten schwer hinterher, denn mir fehlt dann abends die Zeit zur Bildauswahl, denn wenn ich erst mal vor dem Rechner sitze, konnte ich mich in den letzten Tagen kaum wachhalten. Normalerweise gehen ich zwischen 12 und 1 Uhr nachts ins Bett und blogge um diese Zeit.
Was mir dabei auffällt, ist, dass ich mindestens drei „innere Uhren” habe, die unterschiedlich lange brauchen, um sich umzustellen.
Die Uhr, die sich am schnellsten anpasst, ist bei mir die Uhr für das Zeitgefühl – sich zu überlegen, wie spät es ist, wenn man keine Uhr hat. Sich da anzupassen funktioniert bei mir ziemlich schnell, wenn ich Blick auf den Sonnenstand habe.
Die zweite Uhr ist bei mir die Müdigkeitsuhr. Die ist bei mir ziemlich zuverlässig. Ich habe bei mir den Wecker auf einer festen Uhrzeit stehen, Nicht immer, aber oft wache ich zwischen 1 und 3 Minuten bevor der Wecker losgeht auf. Sogar am Wochenende, wenn der Wecker nicht losgeht.
Die dritte Uhr ist bei mir, naja, die Darmuhr. Wann die Verdauung in Gang kommt und der Darm meint, man könnte mal wieder …
Jedenfalls brauchen diese Uhren bei mir unterschiedlich lange, um sich umzustellen und anzupassen.
Im Reisebüro erzählten sie mir, es gäbe auch Kunden, die lange Flugreisen samt Zeitunterschied unternähmen und am Ziel kein Hotel buchen, sondern sofort mit dem Mietwagen losbrettern wollen. Was schief geht. Ich habe als Kind auf der Insel Krk mal erlebt (naja, nicht den Vorgang selbst, sondern die ganze Rettungsnummer außenrum), als ein Mann im Meer einen Herzkasper erlitt, zwar noch aus dem Wasser gerettet wurde, dann aber an Land unter den Händen der Sanis und des Notarztes verstarb. Sie sagten, der sei von Norddeutschland nach Jugoslawien in einem Stück durchgefahren und dann sofort ins Meer gesprungen. Da sprach das Herz „Jetzt reicht’s”. Es gibt Länder und Mietwagenfirmen, in bzw. bei denen es verboten ist, einen Mietwagen anzumieten, wenn man am selben Tag schon einen Flug hatte. Eben wegen der biologischen Uhr.
Ich habe mal irgendwo gelessen, dass das Zeitempfinden des Gehirns mit dem Flüssigkeitsstand in einem Teil des Gehirns zu tun hat .