Ansichten eines Informatikers

Bürgerkrieg in den USA?

Hadmut
9.11.2018 21:43

Ich hatte mal gefragt.

Gestern abend saß ich, wie schon erwähnt, beim Abendessen mit 9 anderen Leuten aus allen Teilen der Welt am Tisch, links von mir Inder, mir gegenüber Amerikaner der gehobenen gebildeten Mittelschicht aus Washington DC.

Politischer Smalltalk.

Ich gucke zwar momentan gerade kaum Nachrichten aus Deutschland und bekomme fast gar nichts mit, hatte aber die Tage irgendwo eine Schlagzeile gesehen, dass irgendwo irgendwer behauptete, die USA stünden kurz vor dem Bürgerkrieg. Also habe ich mal gefragt, wie ernst und realistisch das sei.

Einerseits meinten sie, das wohl nicht.

Andererseits sagten sie dann aber, dass die Lage ziemlich verfahren sei, weil das Land nicht nur extrem polarisiert sei (was in den USA aber nicht grundsätzlich außergewöhnlich sei), sondern ein neuer Effekt auftrete, nämlich dass niemand mehr zu Kompromissen bereit sei. Es sei nicht mehr möglich, eine Lösung für beide Seiten zu finden.

Und hochkritisch sei eben, dass dort so wahnsinnig viele Waffen in Umlauf seien. Das hätte schon was von einen Pulverfass im Munitionslager, bei dem ein Funke genüge, um eine Kettenreaktion auszulösen.

Weil aber auch dort nicht mehr klar sei, wofür die Parteien eigentlich noch stehen und was sie wollen, und das alles nur noch unklar ist, würde das wohl kein Bürgerkrieg der einen gegen die anderen, sondern leicht ein jeder gegen jeden werden.

Ich fand die Beschreibung beachtlich: Die Gesellschaft sei stark polarisiert und keiner mehr zu Kompromissen bereit, und trotzdem wisse keiner mehr so genau, wofür oder wogegen er selbst und andere eigentlich stehen. Hauptsache Konfrontation.

Ich gab als Kommentar ab, dass ich die Lage in Deutschland (abgesehen von den Waffen) ähnlich sehe.