Deutsch als Zweitsprache
Zur Entwicklung der Gesellschaft.
Oder: Duisburg und Berlin
Da hapert’s bei Grundschülern mit der Sprache mit der Motorik, schreibt die WELT. Dabei schreibt sie eigentlich von RP Online ab, denn da steht:
Immer weniger Kinder in Duisburg beherrschen die deutsche Sprache. Das geht aus dem Gesundheitsbericht für Grundschulkinder hervor, den Ralf Krumpholz, Beigeordneter für Integration, Sport und Gesundheit, Verbraucherschutz und Feuerwehr dem Gesundheitsausschuss der Stadt in seiner kommenden Sitzung vorlegen wird. Der Anteil der Kinder, die bei den Schuleingangsuntersuchungen ein fehlerfreies Deutsch vorweisen konnten, lag demnach im Jahr 2017 stadtweit nur noch bei 8,2 Prozent. Der Anteil angehender i-Dötzchen, die überhaupt kein Deutsch beherrschen, lag dagegen bei 16,4 Prozent.
Nur noch 8,2 Prozent sprechen fehlerfrei Deutsch.
16,4 gar nicht.
Weniger als die Hälfte (49,9 Prozent) der Kinder, die sich im Jahr 2017 der Schuleinganguntersuchung unterzogen haben, wuchsen mit Deutsch als Erstsprache auf. 50,1 Prozent stammten dagegen aus Haushalten, in denen eine andere Sprache gesprochen wird.
Äääähhh … Moment mal.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es damals zur großen Einreisewelle und den Bahnhof-Teddybär-Festspielen hieß, das wären doch nur ein paar Prozent, und jeder ein Lügner, der von Überfremdung, Invasion und Islamisierung sprach. Und schon jetzt sind sie an manchen Schulen in der Mehrheit?
In einigen Stadtteilen sind deutsch sprechende Familien offenbar mittlerweile eine echte Minderheit. So lag der Anteil von Kindern, deren Erstsprache eine andere ist als Deutsch in Marxloh bei 74,4 Prozent, in Bruckhausen bei 87,5 Prozent und in Hochfeld sogar bei 87,9 Prozent. Die Stadtteile, in denen die meisten deutschsprachigen Kinder aufwachsen, finden sich dem Bericht zufolge in den Randbereichen Duisburgs. In Alt-Walsum (10,8), Baerl (14,3), Rumeln (12,4), Mündelheim (13,6), Ungelsheim, (12,5) Wedau (11,8) und Bissingheim (10,0) lag der Anteil an Kindern mit einer anderen Erstsprache bei unter 20 Prozent.
Das sind aber doch genau die Zustände, die man als wüste Lügen von Populisten abgetan hatte.
Was soll denn daraus in 10 oder 20 Jahren mal werden? Wenn die mal groß sind? Oder sich 1:5 vermehren?
So ist der Anteil der Kinder, bei denen im Rahmen der Untersuchung motorische und koordinative Störungen festgestellt wurden, von rund 20 Prozent im Jahr 2010 auf etwa 27 Prozent im Jahr 2017 gestiegen. Der Bericht empfiehlt angesichts der Werte „in einem derart hohen Bereich“ deshalb den Ausbau von Bewegungsangeboten im vorschulischen und schulischen Bereich.
Auch der Anteil an Kindern, bei denen die Ärzte Verhaltensauffälligkeiten diagnostiziert haben, ist in den vergangenen Jahren sukzessive gestiegen. Lag der Anteil im Jahr 2009 noch bei 5,6 Prozent, waren es im Jahr 2017 bereits 14,2 Prozent der Kinder. Gemeint sind hier Auffälligkeiten wie sogenanntes oppositionelles Verhalten, Leistungsverweigerung, eingeschränkte Frustrationstoleranz, Distanzlosigkeit, ausgeprägte Schüchternheit, eingeschränktes Selbstvertrauen, Trennungs- oder Versagensängste, starke motorische Unruhe, Aggressivität oder eingeschränkte Motivation. Zum Vergleich: Der NRW-Durchschnitt bei Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten lag im Jahr 2015 bei 8,9 Prozent.
Die WELT schreibt weiter (ab), dass auch der Tagesspiegel in Berlin ähnliche Feststellungen beschreibe:
Rund ein Drittel der Fünfjährigen hat vielfältige Störungen – auch dann, wenn sie eine Kita besucht haben.
Sag ich ja auch, aber ich werde dafür dann beschimpft.
Insgesamt werden bei fast 30 Prozent aller Erstklässler motorische und feinmotorische Störungen festgestellt, ein Viertel hat kaum eine Mengenvorstellung. Der Schulstart ist somit massiv erschwert. Am stärksten von den Defiziten betroffen sind arabischstämmige Kinder.
Dies betrifft besonders den Bereich der Visuomotorik, also die Auge-Hand-Koordination, die es etwa ermöglicht, etwas akkurat auszuschneiden oder Strichzeichnungen nach einer Vorlage zu vervollständigen: “Grenzwertige” oder “auffällige” Befunde gab es bei über 30 Prozent der Erstklässler. Dahinter verbergen sich folgende auf die Herkunft bezogene Zahlen: Bei den 16.400 deutschstämmigen und osteuropäischen Kinder besteht die Problemgruppe aus rund einem Drittel, bei den 2600 arabischstämmigen aus über 50 Prozent und bei den den 2400 türkischstämmigen aus 37,5 Prozent.
Dafür wäre eine Zeitungsredaktion vor einem Jahr noch als Rassisten niedergebrannt worden.
Und jetzt wird’s heikel, denn der Krieg als Ursache fällt aus:
Die insgesamt besonders schwachen Ergebnisse unter den 2600 arabischstämmigen Vorschülern mit der Flüchtlingsbewegung von 2015 zu begründen, als viele traumatisierte Kinder sowie Analphabeten nach Deutschland kamen, greift zu kurz. Vergleicht man die Einschulungsergebnisse von 2007 oder 2014 mit denen von 2017, ergeben sich nämlich ähnliche Befunde: 2007 listet die Senatsstatistik nur 1000 arabischstämmigen Kinder auf, aber die Defizite bei der alles entscheidenden Visuomotorik lagen ebenfalls bei fast 50 Prozent. Ähnliches ergibt der Vergleich der Zahlen zur visuellen Wahrnehmung und Informationsverarbeitung und auch der Vergleich der mathematischen Grundfähigkeiten, dem so genannten “Mengenvorwissen”.
In 20 Jahren wird das eine Katastrophe werden. Falls wir es bis dahin überhaupt noch schaffen.