Das „Berkeley International Framing Institute” und das Existenzielle an sich
Uh, oh…. wenn das eine zum anderen kommt.
Noch zwei Erkenntnischen (keine Erkennt-Nischen, sondern Erkenntnis-chen) zum Framing-Gutachten für die ARD:
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Die ZEIT schreibt, Elisabeth Wehling haben eingeräumt, dass es dieses Berkeley International Framing Institute irgendwie nicht so richtig gibt, sondern das – wie ich in einem früheren Blog-Artikel aufgrund der Einlassung der Uni Berkeley gemutmaßt hatte – nur eine „Marke” ist:
Wehling: Ich weiß, derzeit kursieren viele verrückte Theorien. Aber alle meine Kunden wissen, das Berkeley International Framing Institute ist meine Marke, unter der ich Beratungen anbiete. Ein Institut mit Räumlichkeiten hat es nie gegeben und das wurde auch nie suggeriert – wie gesagt, es ist eine Marke.
ZEIT: Ich habe mit Menschen gesprochen, die Sie für Interviews oder Veranstaltungen angefragt haben. Manche dachten, ihr Institut sei in den USA angesiedelt, andere in Berlin oder Hamburg. Aber alle gingen davon aus, es sei ein Ableger der renommierten University of California.
Wehling: Ich weiß ja nicht, mit wem Sie gesprochen haben. Aber der Name lässt sich besser einordnen, wenn man die Entstehungsgeschichte kennt. Ich forsche seit zwölf Jahren an der Universität in Berkeley. Vor zwei Jahren haben vier Kollegen und ich gemerkt, dass es in Deutschland Bedarf gibt. Wir wollten Workshops zur Framing-Wissenschaft anbieten, alles stand schon, das Konzept, die Marke. Aber dann hatten die Kollegen weniger Interesse an der deutschen Debatte als ich. Also habe ich alleine weitergemacht.
So, so. Eine Marke. Ein Institut mit Räumlichkeiten habe es nie gegeben und es sei nie suggeriert worden.
Passt ja perfekt zur ARD, die gibt es ja auch nicht, die sind ja auch nur eine Marke. Treffen sich zwei, die beide nicht existieren, und der eine zahlt dem anderen einen Haufen Geld, das nicht seins ist, für eine Leistung, die nur heiße Luft ist. Journalismus trifft auf Geisteswissenschaft.
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Da passt es wie Faust aufs Auge, dass mir die Medienanstalt Hamburg auf meine Impressumsbeschwerde hin heute geantwortet hat (die Hamburger sind da viel schneller als die in Berlin):
Sehr geehrter Herr Danisch,
haben Sie vielen Dank für Ihren Hinweis auf fehlende Impressumsangaben unter www.framinginstitute.org. Die Anbieterin ist von uns aufgefordert worden, nachzubessern.
[…]
Jetzt bin ich aber mal gespannt wie ein Flitzebogen, was da wohl als Impressum auf- oder was sonst so abtauchen wird.