Ansichten eines Informatikers

„Stop Gendersprache jetzt!”

Hadmut
7.3.2019 20:29

Da war es wieder, das alte Dilemma. [Nachtrag]

Man schrieb mich an, die Aktion, den Aufruf „Stop Gendersprache jetzt!” in meinem Blog zu erwähnen.

Kommt ja hin und wieder mal vor, dass mich Leute bitten, Aufrufe oder Online-Petitionen hier bekanntzumachen, und ich habe beim letzten Mal schon geschrieben, dass mich das in ein Dilemma bringt.

Einerseits halte ich den Aufruf in der Sache für berechtigt, und wer mein Blog liest, weiß auch, dass ich dieses Gendersprech für hirnverbrannten bis kriminellen Schwachsinn und übelste Manipulation halte. Dass das auf Marxismus/Poststrukturalismus zurückgeht, weil die glauben, dass Sprache die Realität schafft und man durch Sprachvorschriften die Realität verändern kann, habe ich schon so oft beschrieben.

Und dass ich diese „Sozial- und Geisteswissenschaftler”, die diesem Sektenblödsinn „Gender” anhängen (mit direktem Marxismus-Pfad zur Frankfurter Schule und Freudianern) für enorm dumme Leute halte, die auf jeden frei erfunden Blödsinn reinfallen, solange er ihnen nur schmeckt, und die riesigen Schaden anrichten, habe ich auch schon oft beschrieben. Auch die berstende Dummheit und kriminelle Verwahrlosung ausgewählter Protagonisten, die oft sogar mit Promotion, Professur oder höchsten Ämtern versehen sind, habe ich beleuchtet. Die enge Verwicklung mit üblen Machenschaften einschlägiger Parteien habe ich nicht ausgespart.

Das Ansinnen findet deshalb meine volle Unterstützung.

Mein Dilemma ist aber, dass ich von diesen Online-Petitionen nichts halte. Kann keiner überprüfen, haben großes Missbrauchspotential.

Spätestens seit #Aufschrei und #MeToo muss doch jedem klar sein, dass mit solchen Aktionen, bei denen es auf die Zahl irgendwelcher (Unter-)Zeichner ankommt, oft übelster Betrug betrieben wird. Es gibt ganze Agenturen, die die Dienstleistung erbringen, Leuten Follower, Zeichner, Liker und so weiter zu verkaufen. Und ich habe das im linken Spektrum häufig beobachtet, dass da „Medienberater” rumturnen, die genau darauf spezialisiert sind. Beispielsweise wenn es darum geht, Twitter- oder Facebook-Accounts durch konzertierte Beschwerden abzuschießen. Es gibt inzwischen viele hauptberufliche Betrüger, die über das Internet Stimmungsbilder vortäuschen, die nicht stimmen. Fake News eben.

Ich bemerke das auch selbst, denn neben unzähligen Zuschriften, ob ich nicht gegen Geld von anderen geschriebene Artikel in mein Blog stellen würde (nein, tue ich nicht), die irgendwas loben, bepreisen, verlinken, manchmal sogar mit der Versicherung, dass professionelle Schreiber meinen Stil so nachahmen würden, dass man es nicht merke (was ich nicht glaube), gibt es immer wieder mal auch Spam für Dienstleister, die mir Follower oder Likes verkaufen wollen. Was prinzipiell nutzlos ist, weil ich hier im Blog sowas ja gar nicht habe, weder Follower noch Likes, aber es zeigt durchaus, dass man solche Abstimmungen mit äußerster Vorsicht betrachten sollte. Gerade im linken Spektrum gibt es nicht nur viele Leute, die sich über die Zahl von Followern wichtig machen, sondern auch solche, die andere damit wichtig machen. Manche wissen nicht mal selbst, dass ihre Follower Fake sind. Ich weiß ja selbst vom Blog, wieviel Arbeit es ist und wieviele Jahre es dauert, sich einen Leserstamm zu erarbeiten und auf fünf- oder sechsstellige Zugriffszahlen zu kommen. Wenn dann irgendwelche Tussis daherkommen, die keine vernünftigen Satz zustandebringen, Inhalte schon gar nicht, nur jammern und jaulen, aber riesige „Follower-Zahlen” haben wollen (und es damit in Talkshows schaffen), dann halte ich das schlicht für Schwindel. Auch die Hate-Speech-Sirenen halte ich für Täuschung. Die haben den Mist in der Regel entweder selbst erfunden, oder sie bekommen sie als False-Flag-Operation von linken Aktivisten und merken es dann selbst nicht, dass es Fake ist. Dafür gibt es Agenturen. Sobald irgendwer mal in der Wahrnehmung wegen Hate-Speech hochpoppt, sorgen Leute im Hintergrund dafür, dass es dabei auch bleibt und das nicht eintrocknet.

Kurz gesagt: Ich glaube nichts mehr, was im Internet irgendwie damit zu tun hat, dass irgendwelche Leute irgendwo angeklickt hätten, dass sie dafür oder dagegen wären oder sowas.

Und das auch dann, wenn es die Accounts dahinter nachweislich gibt. Es gibt nämlich massenhaft Malware, die Leute oder deren Browser dazu bringt, unbemerkt irgendwelche Likes oder Follows anzumelden. Merkt man gerne mal daran, dass jemand massenhaft Follower aus Ländern am anderen Ende der Welt hat, in denen die Sprache nicht gesprochen wird und die sich ganz sicher nicht für irgendein Politblog hier interessieren.

Da ich mich aber befleißige, keine unterschiedlichen Maßstäbe anzuwenden, will ich auch gar nicht erst damit anfangen, sowas mal gut und mal schlecht zu finden, in Abhängigkeit davon, ob es mir gerade in den Kram passt. Doppelstandards sind ja auch ein Dauerthema hier.

Das bringt mich – wieder einmal – in das Dilemma, den Aufruf in der Sache zu unterstützen und für gut und richtig zu halten, während es in der Methode sicherlich nicht ehrenrührig oder schlecht, aber einfach nicht meins ist. Wie gesagt, ich mag solche Listen einfach nicht, zumal solche Datensammlungen immer auch Angriffsziel sind.

Ich persönlich halte es für wichtiger, es immer wieder darzulegen, wie dumm, korrupt, verlogen diese Gender-Sprech-Fanatiker sind und wie selbstwidersprüchlich, willkürlich und absurd deren Vorstellungen sind. Und vor allem: Dass ausgerechnet die, die da auf Sprachpädagogen machen, von Sprache am wenigsten Ahnung haben und das meistens einfach auf mangelhaften Sprachkenntnissen beruht. Gendersprech ist vor allem eine Folge der Bildungskatastrophe. Linke werden von den Dummen unterstützt, die sich vorher durch ruinierte Schulbildung erst produziert haben.

Was also tun?

Das ist einfach.

Weil ich nämlich in der glücklichen Situation bin, die allerbesten, schlauesten, intelligentesten, gebildetsten, selbständigsten Leser zu haben, die es überhaupt gibt, die allesamt selbst denken, und die ihre eigenen Maßstäbe haben, kann ich das ganz einfach jedem Leser selbst überlassen, wie er das sieht und was er damit macht.

Nachtrag: Es gibt gerade noch eine zweite, ähnliche Petition: Aufruf gegen Gender-Unfug