Ein Eunuche und einer, dem das Auge rausfiel
Unsere Gesellschaft ist schon sehr surreal.
Heute bin ich gleich über zwei Artikel über den Berliner Tierpathologen Professor Achim Gruber gestoßen, der sehr deutlich sagt, wie Tiere unter unserer kaputten Gesellschaft, dem miserablen Umgang mit Tieren und monsterhafte Züchtungen gelesen.
Heute ist das Haustier vielmehr Sozialpartner, gerade in einer Großstadt wie Berlin, in der so viele Menschen allein leben. Der Hund darf mit ins Bett, das ist in Ordnung, wenn die Hygiene stimmt“, sagt Gruber. Aber diese kuschelige Nähe führt auch zu Fällen wie jenes Rüden, der Fell verlor und Schrumpfhoden bekam. Frauchen – in den Wechseljahren – hatte sich regelmäßig Östrogencreme aufgetragen und den Rüden in einen Eunuchen verwandelt.
Da frage ich mich: Würde das einem Ehemann dann besser ergehen, der mit einer eingecremten Frau im Bett liegt?
Oder über die kaputtgezüchteten Hunde, die sich nur noch quälen, oft, weil sie so gezüchtet sind, dass die Gesichter Menschengesichtern möglichst ähnlich sehen:
Ein erheblicher Anteil dieser Hunde versucht, im Sitzen zu schlafen, um nicht zu ersticken. Ihnen können die Augen herausfallen, allein wenn sie von der Couch hopsen.
Gruber: Die Atemnot dieser Tiere ist eine Folge der Zucht auf vermeintliche Schönheit. Viele Menschen finden eine kurze Schnauze, eine hohe Stirn und parallel nach vorne blickende und kugelrund hervorquellende Augen attraktiv, weil menschenähnlich. Dabei scheint es sie kaum zu interessieren, wie groß das Leid dieser Hunde ist. Sie bekommen kaum Luft, können im Sommer ihre Körpertemperatur nicht durch Hecheln regulieren – und es gab schon Fälle, da ist einem Mops, weil er vom Sofa gesprungen ist, ein Auge herausgefallen.
Da frage ich mich dann, wie lange die Menschheit noch existieren kann, bis Augen oder andere Körperteile rausfallen, weil wir so etwas wie Evolutionsdruck ja völlig neutralisiert haben oder sogar ins Gegenteil verkehren.
Er beschreibt auch, dass es inzwischen Hunderassen gibt, die oft nicht mehr natürlich gebären können, sondern per Kaiserschnitt werfen müssen.
Und natürlich fett:
Gruber: Stimmt, wir sehen viele übergewichtige Tiere. Vor allem bei Katzen ist das ein großes Problem. Und dann kommt es auch immer wieder zu der sogenannten „Oma fliegt nach Mallorca“-Krankheit. Die nenne ich so, um meinen Studierenden das Problem zu verdeutlichen. Es ist nämlich so, dass viele ältere Damen ihre Katzen dick füttern. Wenn sie dann in den Urlaub fahren und die Nachbarn die Katze auf Radikaldiät setzen, kann diese innerhalb weniger Tage sterben.
WELT: Nur, weil sie keine Schokolade mehr bekommen?
Gruber: Katzen reagieren extrem empfindlich auf plötzliches Hungern. Die lassen ihren Fettstoffwechsel eskalieren und die Tiere sterben dann an akutem Leberversagen. Mittlerweile gibt es auch zunehmend Menschen, die ihre vegetarisch oder sogar vegan ernähren wollen.
Ich habe Leute erlebt, die so mit ihren Kindern umgegangen sind.