Ansichten eines Informatikers

Wie lautet eigentlich das Genderfemininum von Messias?

Hadmut
13.4.2019 12:44

Messianette? Mess*Ias? Muschias? Messima?

Ich tue mir da gerade schwer.

Ich hatte doch schon einige Artikel darüber, dass man sich einfach nur Greta anschauen muss, wenn man wissen will, wie Religion, Sekten, Jesus entstanden sind. Da taucht irgendwo eine Lichtgestalt auf, die Leute drehen durch, und den Rest erledigen Presse und Sozialverhalten. Etwa den oder den oder den. Die Gretology-Sekte.

Kennt Ihr die Szene aus Leben des Brian am Fenster? Wo die Meute auf sein Wort wartet? Oder aus Forrest Gump, als er aufhört zu laufen und die Meute hinter ihm erwartet, dass er jetzt zu ihnen spricht? So in der Art.

Der Bischof von Berlin (ich bin mir nicht sicher, ob das derselbe ist, der im Radio immer solche total linken Polit-Ansprachen hält) vergleicht nun ganz kirchenoffiziell Greta mit Jesus.

Die Freitagsdemos erinnerten ihn „an die biblische Szene vom Einzug Jesu in Jerusalem“, so Berlins Bischof Heiner Koch. Aktivistin Greta Thunberg sei ein Idol, und das zurecht: Manchmal brauche eine Gesellschaft „echte“ Propheten.

Kurz vor den Osterfeierlichkeiten hat Berlins Bischof Heiner Koch die Bibel in die Gegenwart zu übersetzen versucht. Er verglich dazu die schwedische Klimaschutz-Aktivistin Greta Thunberg mit Jesus Christus.

Die „Fridays for Future“-Demonstranten würden in Thunberg ein Idol sehen, von manchen Politikern und Medien werde Greta mittlerweile als eine Art Heldin verehrt, sagte Koch in seinem Bischofswort am Samstag im RBB-Hörfunk. „Mich erinnern die Freitagsdemos ein wenig an die biblische Szene vom Einzug Jesu in Jerusalem“, sagte Koch mit Blick auf die Karwoche, an deren Ende, dem Karfreitag, Christen an den Tod von Jesus am Kreuz erinnern.

Jesu Einzug in Jerusalem sei für viele „eine Art Triumphzug für einen Volkshelden“ gewesen. Manche hätten in ihm einen „Propheten, einen nationalen Retter“ gesehen. Ihm gehe es nicht darum, Greta Thunberg mit dem Vergleich zu einem weiblichen Messias zu machen, sagte Koch und ergänzte: „Ich möchte jedoch daran erinnern, dass unsere Gesellschaft und auch unsere Kirche von Zeit zu Zeit echte Propheten braucht, die auf Missstände und Fehlentwicklungen hinweisen und Lösungswege vorschlagen.“

Wisst Ihr, was ich mich da frage?

Ob er da überhaupt Greta mit Jesus vergleicht oder nicht doch eher Jesus mit Greta. Das wirkt auf mich auch wie der Versuch, den eigenen Laden, der so fertig hat, einer (vermeintlich) Greta-gläubigen Jugend als „wir haben’s erfunden” anzupreisen. Wer für Greta ist, soll sich die Kirche anschauen. Und ob man am Kreuz hängt oder mit so einem Holzschild in der Hand rumsteht, ist ja auch kein so großer Unterschied.

Es wird nicht lange dauern, dann wird man den Karfreitag als Gretafreitag bezeichnen, den Tag, an dem Greta mit ihrem Schild auszog, die Welt zu retten.

Und Osterferien werden dann auch nur noch dazu da sein, um an Greta und ihr Gebot des Schulschwänzens zu erinnern.

Ich halte das übrigens für ziemlich gefährlich für Greta. Man wird nicht hinnehmen, dass die irgendwann mal erwachsen wird und eigenwilliges Zeug daherredet, wie schon beim Kernenergie. Oder vielleicht mit Kippe, auf Droge, im Suff oder beim Rumknutschen mit irgendeinem abgeranzten Typen fotografiert werden. Oder sich einfach abnutzt. Greta funktioniert nur als reine Jungfrau. An dem Punkt, an dem sie das nicht mehr ist, könnten irgendwelche Spinner auf die Idee kommen, dass sie ihnen als Märtyrerin nützlicher ist als wenn sie ungeeignetes Zeug daherschwätzt, und sie schlicht umlegen, um es den Gegnern in die Schuhe zu schieben.

Bin mal gespannt, wann die Kirche das Kreuz gegen ein Schild tauscht.