Schulunterricht und Feminismus täglich neu aushandeln
Das links derb überholte und dabei vor Schreck auf die rechte Fahrspur ausgewichene steinzeitfeministische Gesellschaftsfachblatt EMMA
bringt eine Leserzuschrift einer Lehrerin, die fragt: Was ist an den Schulen los?
Wie weit ist die Gesellschaft nach links gekippt, wenn man sich nicht mehr über EMMA, sondern bei EMMA beschwert?
Hier berichtet eine Lehrerin über ihren Alltag. In ihrer Brennpunktschule im Ruhrgebiet unterrichtet sie Jungen, für die Allah der Größte und Darwin des Teufels ist. Und die Schulleitung? Die schweigt. […]
Ich unterrichte an einer ausgesprochenen Brennpunktschule mitten im Ruhrpott. Die Schule gehört zur Kategorie „Standort 5“, also: bildungsferne Elternhäuser, Eltern meist Hartz IV-Bezieher und oft nicht der deutschen Sprache mächtig, mit einem sehr hohen Anteil muslimischer Schülerinnen und Schüler.
In der Sekundarstufe I, also der 5. bis 10. Klasse, gibt es Klassen mit 25 bis 31 SchülerInnen. Die haben von Hause aus weder Erziehung noch Benehmen mitbekommen und kommen zum großen Teil völlig gehirngewaschen aus den umliegenden Moscheen in den Unterricht. Als Lehrer merkt man sofort, welche Kinder „die Ungläubigen“ und das „westliche“ Denken ablehnen. […]
Überhaupt wird von Lehrern erwartet, dass sie mit solchen Horden umgehen können – wenn nicht, fällt das nicht etwa auf die Schüler negativ zurück, sondern auf die Lehrer. Die Schulleitungen sind vorrangig darauf aus, das Image ihrer eigenen Schule nach außen zu wahren, eine echte Unterstützung der Lehrer findet so gut wie nicht statt.
Die Schülerinnen und Schüler sind in der Sekundarstufe I extrem unruhig, laut, beleidigen sich gegenseitig („Ich ficke deine Mutter!“), verprügeln sich und können sich nicht drei Minuten lang – und ich meine: drei Minuten! – auf eine Sache konzentrieren. […]
Dazu kommt die Gehirnwäsche in den Moscheen, die sie in diesem Alter bereits regelmäßig besuchen. Sobald es darum geht, was Mädchen zuhause dürfen und was Jungs dürfen, sind wir wieder voll im Mittelalter. Muslimische Jungs aus einer meiner 10. Klassen sagten ganz freimütig, dass sie regelmäßig zu Prostituierten gingen und einer zeigte mir sogar auf seinem Handy ein Foto von seiner „Lieblingsnutte“ aus einem Billigpuff. Klar ist gleichzeitig, dass jedes muslimische Mädchen, das einen Jungen nur ansieht, „die letzte Schlampe“ ist. […]
Auf extrem großen Widerstand stieß ich in dieser 10. Klasse, als ich Weltentstehungstheorien durchnahm. Wir hatten einen Film über Darwin und die Evolutionstheorie gesehen und der wurde geradezu ausgebuht. Die Schüler bestanden darauf, dass Allah die Welt erschaffen hat und basta. Als ich vorsichtig darauf hinwies, dass auch der Koran ein Menschenwerk ist und damit kritisierbar, tobte der ganze Kurs: Nein, Allah hat Mohammed den Koran in die Feder diktiert! Und damit gilt er unveränderlich für alle Zeiten, ein für allemal in Stein gemeißelt, bis heute.
Der Islam sei die beste Religion und stehe über dem Grundgesetz, heißt es. An dieser Mauer pralle ich ab – und zwar total. Nicht der Hauch einer Einsicht, dass man den Koran vielleicht nicht mehr auf heute beziehen kann, weil er historisch zu lesen ist. Nicht der Hauch. Nur geballter Widerstand.
Für die Äußerungen, dass der Islam über dem Grundgesetz stehe, musste sich keiner der Schüler je bei der Schulleitung rechtfertigen. Allerdings wurde ich, die Lehrerin, zum Gespräch zitiert, weil ich gewagt hatte zu sagen, dass der Islam wie jede andere Religion auch kritisierbar sei. […]
Der Islam steht auch für die meisten muslimischen Schüler der Oberstufe bis hin zu den Abiturienten über dem Grundgesetz – was sie im Unterricht auch ganz offen sagen. […]
Die Lehrer wagen kaum noch etwas im Unterricht gegen islamistische Schüler zu sagen, weil sie dann selbst – nicht etwa die Schüler – am Pranger stehen und zur Schulleitung zitiert werden. Sie halten fortan die Klappe und sehen zu, dass sie keinen Ärger verursachen bzw. sprechen nur noch über Unverfängliches. Weil sie einfach nicht mehr können. Nur wenige Kollegen wispern sich zwischen Tür und Angel ins Ohr, dass sie das alles nicht mehr ertragen und nur noch laut schreien könnten – über unwidersprochene islamistische Äußerungen von Schülern und über die allgegenwärtige Feigheit der Schulleitung, die sich wegduckt.
Es ist so, dass man als Lehrer sehr genau aufpassen muss, was man vor der Klasse sagt, denn alles, was man sagt, kann weitergetragen werden und den Job kosten. […]
Das System Schule ist so betoniert, dass innerhalb dieses Systems kaum Besserung zu erhoffen ist.
Das ist keine Angst vor Islamisierung, das sind die Auswirkungen der bereits erfolgten Islamisierung.
Islam über dem Grundgesetz. Was steht da?
Artikel 20 Absatz 4 Grundgesetz
Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
Mmmh.
Ich würde ja zu gerne mal hören, wie unsere – weit überwiegend jungweiblichen – Freitagsdemonstranten mit jenen Neubürgern über Umweltschutz, Klima und Artensterben diskutieren, wenn die Arten doch gar nicht evolutionär, sondern durch Allah entstanden sind und alles so passiert, wie Allah es will. Sagt man ja auch bei den Christen: Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen. Und dann eine Horde Mädchen versucht zu diktieren, was man zu tun und zu lassen hat. Das … würde ich mir dann gerne auf Youtube anschauen. Dabei sein müsste und möchte ich eher nicht.
Natürlich bekommt dann Schwarzer von den Feministinen auf’s Maul dafür, dass sie da noch nach Gleichberechtigung fragt. Besagter Artikel war vom 5.4.2018, also schon etwa ein Jahr alt. Macht aber nichts, denn es ist ja kein Einzelfall, Schwarzer äußert sich ja öfters islamisierungskritisch.
Irgendwann Anfang April 2019 (die Meldungen gehen am 7.4. los) kam es zu einem Gespräch zwischen Altfeministin Alice Schwarzer und Neofeministin Margarete Stokowski. Die eine ist dumm und macht wenigstens auf intellektuell, die andere ist dumm und macht auf dumm, jede das, was in ihrer Generation bei Feministinnen gut ankam und gefragt war.
Stokowski: Ich frage mich, wann es bei Alice Schwarzer diese Wende gab, hin zu einer Konzentration auf islamkritische oder -feindliche Positionen. Unsere größten Differenzen haben wir bei diesem Thema. Aber ich bin auch mit vielen Angriffen gegen Dich nicht einverstanden. Viel von dem Hass und der Häme, die Du abbekommst, sind Frauenhass oder Hass auf alles, wofür wir uns gemeinsam einsetzen.
Und im Nachgang:
Hier das ganze Doppelinterview Schwarzer und ich. Glaube man liest in der schriftlichen Version nicht ganz raus, wie wenig wir uns verstanden haben. Respekt an die beiden Redakteurinnen, dass es sich wie ein Gespräch liest. https://t.co/vqSXHr4iMk
— Margarete Stokowski (@marga_owski) 7. April 2019
War wohl ziemlich geschönt und nachträglich auf Gespräch geschliffen worden.
Einerseits ja, andererseits ist sie trotzdem eine historisch wichtige Person für die Frauenbewegung in Deutschland, und ich finde es gerechtfertigt das mal einer anderen Position gegenüberzustellen (wobei sie im Gespräch imho noch übler rassistisch war als ich erwartet hatte)
— Margarete Stokowski (@marga_owski) 7. April 2019
Nochmal als Abschrift:
Şeyda Kurt (journalistin | in der redaktion von @zett): Ist es nicht problematisch jemanden, die wiederholt extrem rassistisches Gerede von sich gibt (das im Interview ist ja noch sehr harmlos) im Diskurs als feministische Autorität weiter zu bestätigen? […]
Margarete Stokowski (Kolumnistin beim SPIEGEL): Einerseits ja, andererseits ist sie trotzdem eine historisch wichtige Person für die Frauenbewegung in Deutschland, und ich finde es gerechtfertigt das mal einer anderen Position gegenüberzustellen (wobei sie im Gespräch imho noch übler rassistisch war als ich erwartet hatte)
Das muss man sich mal klarmachen, was da abläuft. Eine – dem Namen nach – türkischstämmige und eine polnischstämmige Jungjournalistin unterhalten sich darüber, Alice Schwarzer als feministische Autorität rauszuwerfen, weil sie etwas gegen Islam und für Frauenrechte gesagt hat. Da werden Frauen rechtlos (oder zumindest minderrechtig) gestellt, und die neofeministische Presse schlägt auf Schwarzer ein und will sie entfeminisieren, weil sie etwas dagegen sagt.
Der blanke Wahnsinn, oder? Was ist das, wenn nicht Islamisierung im fortgeschrittenen Stadium?
Im Prinzip findet damit innerhalb des Journalismus genau das statt, was die Lehrerin über Schulen berichtete. Oder was ich vor einigen Jahren bei Netzwerk Recherche zu Frauenquoten beobachtete: Wer als Journalist ein Wort der Kritik äußert, wird von den anderen zusammengetreten.
Vor allem: Was soll man von SPIEGEL und ZEIT halten, denn da schreiben diese beiden Brachialfeministinnen ja. Wer glaubt denen noch etwas?