Ansichten eines Informatikers

Öffentlich-rechtliches Fernsehen und die Wissenschaft

Hadmut
25.5.2019 12:01

Wir werden in einer Weise verarscht, die jedes zulässige Maß weit überschreitet.

Eigentlich sollten ARD und ZDF, sollte das öffentlich-rechtliche Fernsehen ja politisch fern und neutral sein.

Jetzt gab’s doch dieses bekloppte Rezo-Video, das in allen Medien und selbst den Nachrichtensendungen hochgepusht wird.

Und wer kommt plötzlich zur Unterstützung angerannt?

Mai Thi Nguyen-Kim und Eckart von Hirschhausen, beide im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und Empfänger von Zwangsbeiträgen und bringen schnell die Rezo-Verstärkungs-Jubelshow auf youtube.

Botschaft aus dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen so mit Flucht in das Youtube-Privatrecht: Ihr müsst alle links wählen.

Allein das ist ja schon eine Unverschämtheit und Grund genug, beide rauszuschmeißen.

Auch inhaltlich-qualitativ ist das höchst fragwürdig. Ich fand die ja früher mal ziemlich gut, weil sie erstens hübsch ist (war), zweitens charmant, und drittens wissenschaftliche Zusammenhänge verständlich und auch so, dass man sie sehen will, darstellte. Aber wenn ich jetzt so einen Mist da höre, dass die da so tut, dass etwas „wissenschaftlich geprüft” oder solche Siegel „Scientifically Approved” vergibt, nur weil es ihr gefällt, dann drängt sich mir der Gedanke auf, dass die mit dem Wechsel zum öffentlichen-rechtlichen Fernsehen übergeschnappt ist und sich jetzt selbst für die Wissenschaft hält. Oder korrupt geworden ist. Oder erpressbar. Was auch immer.

Wenn man beispielsweise behauptet (ich will das jetzt hier mal völlig ungeprüft und zu 100% übernehmen und nicht in Frage stellen), dass der Klimawandel menschgemacht sei, dann müsste man doch mal auf den Gedanken kommen, dass es mit der Zahl der Menschen zusammenhängen müsste. Einfache Logik: Wenn Mensch macht Klimawandel, dann macht mehr Mensch mehr Klimawandel. Damit wäre doch der rasante Bevölkerungsanstieg die erste zu vermutende Ursache. Nöh, kommt nichts. Weil das ja nicht mit sozialistischen Zielen übereinstimmen würde.

Oder der Punkt, dass Temperaturerwärmung tierfeindlich wäre. Wie konnte das Leben denn dann überhaupt entstehen, obwohl’s doch früher auch viel wärmer war?

Neulich schickte mir jemand einen Link, wonach die Klimaerwärmung die Insekten tötet. Was wissenschaftlich falsch ist, denn Insekten „funktionieren” bei höheren Temperaturen besser. Es gab früher bei den höheren Temperaturen (allerdings auch höherem Sauerstoffgehalt) viel größere Insekten. So groß wie heute unsere ferngesteuerten Drohnen. Also kann’s ja so schlecht für die nicht gewesen sein. An anderer Stelle sagt Mai Thi selbst, dass wir inzwischen Insekten in Europa haben, die hier eigentlich nicht hingehören und die sich nur wegen des Klimas zu uns ausbreiten. Stimmt. Aber eine Insektenart, die sich nach Europa ausbreitet, wo sie vorher nicht hinkonnte, ist jetzt auch nicht gerade ein Beleg dafür, dass die am Klimawandel stirbt, sondern das Gegenteil, der geht’s ja besser.

Mir schreibt gerade einer, der da wissenschaftlich näher dran ist, der ist Molekularbiologe und Ökologe, und der schreibt mir:

Und mich ärgern an der Rezo-Argumentation noch ein paar Dinge mehr. Der tut so, als gäbe es in der Wissenschaft eine große Einigkeit zu irgendwelchen Themen, und diese einhellige Wissenschaftsmeinung könne jeder Depp in 10 Minuten ergooglen. Das ist die Dummheit der digital Natives, zu denken, alle Fragen wären irgendwie schon beantwortet. Die sind überhaupt nicht mehr in der Lage zu begreifen, dass es – nicht nur in der Wissenschaft – gegensätzliche und trotzdem gleichberechtigte Sichtweisen gibt. Das halten die sozusagen im Kopf nicht aus. Ganz erbärmlich ist das und einer der Gründe, warum in dieser Gesellschaft die Diskursfähigkeit abstirbt, sieht man ja auch am Thema Migration.

Und noch eins zum Schluss: Ich bin ja Naturwissenschaftler (Molekularbiologe und Ökologe) und kann natürlich nur sagen, dass es vollkommen falsch ist, wenn die Youtuber behaupten, dass die Wissenschaft vor allem den Klimawandel für das aktuelle Artensterben verantwortlich macht. Das hat ganz andere Gründe, nämlich Umweltverschmutzung und Lebensraumzertsörung. Dagegen müsste man allerdings ganz anders vorgehen, als mit CO2-Steuern…

Ja. Passt genau. Mir stellte sich nämlich zu dem Mai-Thi-Hirschhausen-Video die Frage, warum beide dann, wenn sie selbst sagen, dass mehr CO2 in die Atmosphäre gepustet als von Pflanzen wieder abgebaut wird, nicht mal auf die Frage kommen, warum wir eigentlich immer mehr Wald abholzen, insbesondere tropischen Regenwald. Stichwort Vermehrung und Ausbreitung des Menschen.

Das Thema gehen sie aber nicht an, weil das mit sozialistischen Zielen kollidieren würde und deshalb im öffentlich-rechtlichen Rundfunk tabu ist.

Der Knackpunkt ist ja, dass wir hier in Deutschland nicht nur technologische Fortschritte machen und immer besser werden, sondern auch die Bevölkerung geschrumpft wäre. Wir hätten also unseren CO2-Ausstoß (mal unabhängig von der Frage, ob er überhaupt ursächlich ist) von selbst deutlich gesenkt.

Daraus wurde aber durch die Migration nichts.

Das sozialistische Weltziel ist eine homogen durchmischte und gleichdichte Weltbevölkerungsmasse von mindestens 20 Milliarden Menschen (wenn man deren Aussagen dazu, was der Planet verkraften soll, zugrundelegt). Weil sie die zur Durchmischung brauchen und weil sie erst jede normale Gesellschaft zerstören und unmöglich machen müssen, um in solche Endzeit-Gesellschaftsformen wie 1984 zu kommen. Dass das nicht funktionieren kann, erwähnt keiner.

Was interessanterweise auch keinen interessiert (bis auf einen Leser, der darauf hinwies): Hat mal jemand überlegt, welchen CO2-Fußabdruck so ein einstündiges Video hat, das zehn Millionen Mal (was ich nicht glaube, aber zumindest nach den angegeben Zahlen sind sie bald da) über das Internet gestreamt wurde?