Walking the Bronx
Verblüffende Einsichten.
In dem New York Ticket, das ich mir gekauft habe, sind auch eine Reihe von Touren enthalten, die man buchen kann. Ich hatte mich heute für eine Tour durch die italienische Gastronomie im Stadtteil The Bronx entschieden.
Ich hatte mir da eigentlich so eine Ghetto-Tour vorgestellt, wo man zugedröhnte Crack-Junkies um brennende Mülltonnen stehen sieht. Und bei der Ankunft am Bahnhof dort die Frau, die die Tour leitet, gleich mal gefragt, wie gefährlich das da sei. Sie: Nee, gar nicht. Ich: Ja, aber ich dachte doch, die Bronx sei eine der übelsten Gegenden, die Amiland zu bieten hat. Sie: Stimmt nicht (mehr), aus drei Gründen:
- So richtig hat es noch nie gestimmt, das haben halt Hollywood und die Medien so aufgebauscht. (Ähnliches hatten mir Freunde mal über Belfast berichtet.)
- Die Bronx sei groß. Es gab da schon mal üble Ecken, aber das könnte man nicht auf alle verallgemeinern. (Ähnliches hatten mir Freunde mal über Belfast berichtet.)
- Alles längst vorbei, das war alles länger als 20 Jahre her. (Belfast…)
Die Bronx sei im Gegenteil ein sicherer, angenehmer, ruhiger Stadtteil, in dem sich viele Italiener niedergelassen hätten und der deshalb italienisch geprägt sei.
Und tatsächlich: Alles schön, alles sauber, alles ruhig, alles gemächlich-vorstadtmäßig. Hätte ich nicht gedacht.
Wir haben dann eine italienische Konditorei, eine Nudelmacherei, eine Bäckerei und eine Kirche besucht. Allzuviel zu erzählen gibt’s da nicht und für Fotos bin ich gerade viel zu müde.
Aber eins fand ich dann doch überaus erstaunlich: Wir haben die Backstube einer italienischen Bäckerei besichtigt. Und mittendrin stand eine große Ladung grober Kohle. Mit Schaufel drin. Wie auf eienr alten Dampflock.
Die heizen ihren Backofen mit Steinkohle.
Und hier schreien sie CO2…