Das bittere Leiden der Quandts
Also, so ganz knusper sind die ja auch nicht.
Vorhin beim Einkauf im Supermarkt die Schlagzeile der BILD-Zeitung über die ganze Frontseite: Die Quandt-Geschwister, mit die reichsten Deutschen mit ca. 38 Milliarden Euro Eigentum, hätten ein Interview gegeben und sich darin irgendwie selbst bemitleidet. Ein genauerer Blick zeigte, dass es um ein gemeinsames Interview gegenüber dem Manager-Magazin geht, aus dem die BILD zitierte. Schon der Titel: „Wer würde denn mit uns tauschen wollen?”
Darin erwähnen sie – für mich durchaus nachvollziehbar im Sinne von denkbar, aber nicht nachprüfbar – dass sie, zumindest der jüngere Stefan Quandt, an ihren Reichtum gar nicht so sehr herankämen, weil sie Schulden abtragen und Erbschaftssteuern zahlen müssten, während ihre Anteile etwa an BMW aus verschiedenen Gründen nicht verkauft werden können, beispielsweise weil dann ihr Stimmanteil sinken oder der ganze Aktienkurs abrutschen würde und damit die Gefahr bestünde, dass BMW beispielsweise von den Chinesen übernommen werden könnte. Dazu etwa
Und: Was fürchten Sie?
Quandt: Wir treffen alle möglichen Vorkehrungen, dass wir dann nicht an die Substanz gehen müssen. Täten wir das nicht, könnten plötzlich weite Teile von BMW den Chinesen oder arabischen Scheichs gehören. Denn wer sonst sollte solch große Aktienpakete kaufen? Das kann volkswirtschaftlich und gesellschaftlich nicht der richtige Weg sein. Ich frage mich immer, warum ein Todeszeitpunkt ein Moment sein sollte, in dem der Staat auf bereits versteuertes Einkommen noch einmal zugreift.
Das ist eine durchaus gute Frage. Denn durch die Erbschaftssteuer betreibt der Staat mit jedem Todesfall, der ja früher oder später unweigerlich eintritt, ein Stück Enteignung. Was dann mit den Aktien passiert, ist unklar, ob sie etwa auf dem Markt landen. Mir ist da etwa völlig unklar, ob die Erbschaftssteuer nach dem Tod der Mutter in Form von Aktien geleistet werden konnte, mit denen der Staat Aktionär an BMW wird, oder ob die gezwungen sind, diese in Geld zu leisten, und damit womöglich gezwungen sind, Aktien auf dem freien Markt zu verkaufen. Man hört immer diese Argumente der Linken, dass man die Erbschaftssteuer hochdrehen müsse und es unfair wäre, wenn man durch Erbschaft reich wird. Dass das aber letztlich dazu führt, dass im Ergebnis die Aktien im Ausland landen, und zwar dort, wo es keine Erbschaftssteuer gibt oder wo Investmentfonts nicht an lebendige Personen gebunden sind, und selbst wenn eine Erbschaftssteuer gezahlt würde, sie ganz sicher nicht an Deutschland gezahlt würde, man also mit Erbschaftssteuer auch durchaus das Gegenteil dessen erreichen kann, was man als linke Politik vorgibt zu wollen, nämlich die Übernahme durch übelste Kapitalisten und den Abfluss von Know How ins Ausland. Wollte man das nach Kuka nicht verhindern, dass das wieder passiert?
Insofern würde ich gerade den Fall der Quandt-Geschwister für ein gutes Beispiel halten, dass das Milliardärs-Bashing und Steuern-Rauf-Geschrei der Linken nicht nur strunzdumm, sondern in vielen Fällen eben auch kontraproduktiv und standortvernichtend ist. Einer der SAP-Milliardäre, bin nicht mehr sicher, ich glaube, es war Plattner, hat das mal in einer Talkshow erläutert, dass er zwar auf dem Papier Milliardär ist, aber das meiste Geld eben auch festgelegt und nicht zugreifbar ist, ein Hochrechnen des Aktienwertes. Würde er anfangen, die ersten zu verkaufen, würde der Wert der anderen abstürzen. Der Reichtum des Milliardärs bemisst sich letztlich nach der Dividende, weniger nach dem Aktienwert. Wobei auch die schon monströs ist, aber eben auch oft in Reinvestierung, Steuern oder Rücklagen fließt. Ein schönes, reiches Leben führen sie allemal, aber jetzt nicht ganz so proportional absurd, wie sich die Vermögenswerte anhören.
Umsomehr verwundert es mich, dass gerade die Quandts da kaum das Maul aufkriegen. Denn gerade die wären doch der perfekte Beleg für die zerstörerische Dummheit linker Politik. Und die haben doch Zugang zu den besten PR-Agenturen. Ich fand das ja sehr beeindruckend, wie souverän und effektiv Susanne Klatten damals die Hotel-Affäre erledigt hat, das war als Situation zwar dumm, aber deren Handhabung perfekt. Es hieß dann aber im Münchner Raum, dass das eine Agentur für Krisenmanagement gewesen sei.
Wenn sie Zugriff auf solche exzellenten Agenturen haben, dann frage ich mich, wieso eigentlich ein George Soros hier die Politik und Medien nach Belieben vor sich hertreiben kann, die Quandts aber nicht. Wir haben doch Milliardäre, die nicht auf’s Maul gefallen sind. Plattner hat doch schon öfters was gesagt. Rossmann sitzt doch ständig in den Talkshows und kann sich wunderbar darstellen und verkaufen, ist doch ein Sympathieträger und kann gut erklären, hat doch offenbar auch Spaß dran, sonst würde er es ja nicht machen.
Quandt erklärt in den Interview, dass er bisher damit beschäftigt war, Schulden und Steuern zu zahlen und trotzdem sein Milliardenvermögen, insbesondere BMW, stabil zu halten und nicht anzutasten. Erst jetzt sei er durch die Erledigung und die hohen Dividenden in der Lage, sich auch unternehmerisch zu betätigen. Keine Ahnung, ob das so auch stimmt, aber ich könnte es mir zumindest vorstellen, nicht per se für unwahr halten. A priori kann ich es erst mal glauben.
Warum haben wir eigentlich keine Sendung wie den „Presseclub” oder den „internationalen Frühschoppen”, in dem nur Milliardäre sitzen? Das mal von oben erklären? Ihren Standpunkt darlegen? Oder durch kurze Einspieler irgendwelche Dinge einfach mal erklären? Was machen sie da? Wozu führt welche Politik? Und so weiter. Warum hören wir immer nur diese Pressescheiße von Leuten, die keine Ahnung haben?
Darin gibt es den darauffolgenden Absatz, auf den sich die BILD bezieht und in dem es heißt:
Die Legitimation ist, dass die Gesellschaft immer weiter in Arme und Reiche auseinanderbricht.
Klatten: Es schwingt ein Maß an Misstrauen im gesellschaftlichen Raum, das uns als Unternehmer beschäftigt. Wir wissen, dass Umverteilung noch nie funktioniert hat. Ich finde: Gerecht ist, wenn jeder nach seinen Fähigkeiten Chancen wahrnehmen und sein ganzes Potenzial entwickeln kann. Und wenn man das aktiv wahrnimmt, dann können viele Menschen sehr weit kommen. Unser Potenzial offenbart sich nun mal in der Rolle, ein Erbe angetreten zu haben und es zu entwickeln. Wir arbeiten jeden Tag hart dafür. Diese Rolle als Hüter des Vermögens hat auch persönliche Seiten, die nicht so schön sind: Man ist ständig sichtbar und gefährdet, muss sich schützen. Hinzu kommt der Neid, ein gerade in Deutschland weitverbreiteter Wesenszug. Deshalb fühle ich mich missverstanden, wenn es so lapidar heißt: Die streichen ihre Dividenden ein. Der Rest, der sich damit verbindet, wird ausgeblendet. Mein Bruder hat das mal in einem Interview sehr treffend zugespitzt und gefragt: Wer würde denn mit uns tauschen wollen?
Also, wenn die so direkt fragen: Ich.
Und ich will’s auch erklären. Es geht mir da nicht nur um die Menge des Geldes. Es geht mir darum, dass ich von Stefan Quandt keine allzu hohe Meinung habe. Und das hängt mit der Universität Karlsruhe zusammen.
Wir sind ungefähr gleich alt, Stefan Quandt ist 6 Wochen älter als ich.
Wir haben beide an der Uni Karlsruhe studiert, er ist Wirtschaftsingenieur und hat 1993 sein Diplom gemacht, ich bin Informatiker und habe es im Februar 1994 abgeschlossen.
Während man mir dann aber dort die Promotion und damit die Karriere versaut hat, saß Quandt im Universitätsrat.
Warum? Akademische Leistungen waren’s wohl nicht, denn nach dem Diplom hat er ja nichts mehr gemacht. Da ging’s nur ums Geld. Milliardär ist immer gut, vor allem deshalb, weil sich die Universität ja Drittmittel aus der Automobilindustrie wünschte (und bekam), Daimler saß da auch mit drin. Und da gab’s eine Kooperation, für die einiges an Geld floss, und von der es damals dort hieß, dass Daimler da seine eigene Promotionsstraße aufgebaut habe, dass die ihr Führungspersonal durch vollautomatische Promotionen zogen wie die Autos am Fließband hergestellt werden. Dass die da im Prinzip ihre eigenen Professuren besetzt und sich die Doktorgrade quasi selbst verteilt haben.
Der Brüller ist daran, dass kurz, nachdem das mit meinem Promotionsstreit ausbrach, ein neuer Rektor gewählt und die Stelle ausgeschrieben wurde. Ich hatte mich damals auch als Rektor beworben. Das mag vielleicht nicht jeder als ernst und aussichtsreich betrachtet haben, aber immerhin war ich damals von allen Bewerbern der mit den mit Abstand besten (und soweit sich feststellen ließ: überhaupt der einzige mit) Kenntnissen in Prüfungsrecht. Und so bin ich damals über die Konkurrentenschutzklage auch dazu gekommen, Akteneinsicht in die Vorgänge um die Wahl des Rektors Hippler zu erhalten. Ergebnis siehe das Kapitel darüber in Adele und die Fledermaus.
Und da habe ich nun gefunden, dass diese Rektorwahl massiv manupuliert worden war, dass das völlig illegal war. Dass das völlig den verfassungsrechtlichen Anforderungen an Stellenbesetzungen nach Art. 33 Abs. 2 GG widersprach, und dass es überhaupt keine nachprüfbaren Akten gibt. Die haben einfach kommentarlos und nicht nachprüfbar alle Bewerber rausgeworfen, die ihnen nicht in den Kram passten, und das auf drei gekürzt, nämlich Hippler, Schmeck und eine aussichtslose Quotenfrau, ich glaube, sie war aus der Schweiz. Alle anderen: Einfach willkürlich rausgekickt. Keinerlei Beleg darüber, wie, warum, wieso und wer überhaupt. Das Ministerium, das da die Letztauswahl traf, bekam gar nicht erst zu sehen, wer sich eigentlich beworben hatte.
Völlig rechtswidrig, keine Begründung, keine nachprüfbare Entscheidung, keine Bewertung, nicht mal das Protokoll war genehmigt, und ich fand darin noch eine Handnotiz, dass man das Protokoll noch nachträglich frisiert hatte, damit es wenigstens so ein bisschen nach legal aussieht.
Völlig verfassungswidrig.
Und wer saß dabei am Tisch und war in dieser Kommission beteiligt? Stefan Quandt und die damalige Verfassungsrichterin (!) Christine Hohmann-Dennhardt. Keinen Kilometer entfernt sprach die im Bundesverfassungsgericht Verfassungsrecht und hier brach sie es.
Bei Quandt hätte ich ja noch gedacht, der kann und weiß es nicht besser, der agiert halt wie in der Privatwirtschaft, wenn sie bei BMW irgendeinen Posten besetzten. Aber nicht mit einer Verfassungsrichterin am Tisch. Und spätestens mit meiner Konkurrentenschutzklage hätte denen auffallen müssen, dass sie da komplett was falsch gemacht haben. Es stellte sich dann aber heraus, dass man diesen Universitätsrat überhaupt nicht erreichen konnte. Da gab es ein Sekretariat, das alles abgeblockt hat, und die von den Rechtsfehlern und der Klage gar nichts erfahren haben.
Spätestens dann aber, wenn einer in einem Universitätsrat so auftritt, so gegen Recht verstößt und es passieren lässt, dass er von einem Sekretariat so abgeschottet wird, dass er überhaupt nichts mehr mitbekommt, kann ich mir nicht mehr vorstellen, dass er befähigt sein könnte, in einem Aufsichtsrat tätig zu sein, denn das ist letztlich das Gleiche. Von der Konstruktion her ist ein Universitätsrat ein Aufsichtsrat.
Über diesen Dreiervorschlag hat man dann abgestimmt. Wider Wünschen hat der Universitätssenat dann aber Schmeck gewählt und nicht Hippler. Also hat man die Abstimmung einfach so lange wiederholt, bis man endlich Hippler gewählt hatte. Und sich vorher rechtlich noch versichert, dass Hippler, der selbst im Senat saß, sich auch selbst wählen konnte. Weil es kein Mindestquorum gibt, hätte er sich bei Enthaltung der anderen selbst zum Rektor ernennen können.
Hippler sagte in der Vorstellungsrunde, dass es ihm nur darum gehe, Geld ranzuschaffen, und auf meine Frage hin, dass ihn (Prüfungs-)Recht nicht interessiere. Als ich eine zweite Frage stellen wollte, warf man mich aus dem Hörsaal.
In meinem Rechtstreit gegen die Uni stellte sich dann heraus, dass das Rektorat unter Hippler meine Widersprüche nie an die Prüfer weitergeleitet hatte. Der – eigentlich ziemlich fiese und unfaire – Gegenantwalt sagte am Ende der Verhandlung, dass er nie wieder einen solchen Fall für die Universität übernehmen werde. Und dass er als einzige Anweisung von Hippler erhalten habe, die Promotion auf jeden Fall zu verhindern. Da ging es also nie um eine korrekte Bewertung.
Nach dem Streit meldete sich der Justiziar der Universität bei mir und sagte, dass er die Universität verlassen und eine Anwaltskanzlei eröffnet habe, und dass er mir anböte, mich gegen die Uni vor dem Europäischen Gerichtshof zu vertreten. Der Justiziar der Universität, der vorher jahrelang mein Gegner war. Dass er das gar nicht durfte, und das ein strafbarer Parteiverrat wäre, war dem allerdings auch nicht klar. Zeigt aber, was für ein dreckiges Spiel da lief. Und wie wichtig es der Universität war, dass es keine Promotionsregeln und -maßstäbe gab.
Denn während man bei mir den Prozess über Jahre in die Länge zog und mit ständig neuen Falschgutachten verschleppte, wurden nicht nur zwecks Frauenquoten Frauen auch ganz ohne Sachkunde summa cum laude durchpromoviert (am Institut, an dem ich war, wollte man zum 5-jährigen Institutsjubiläum endlich eine Promotion, natürlich Frau, also hat man einer den Doktor auf die Schnelle geschenkt und das sogar gesagt, damit im Jubiläumsband eine stand), sondern eben auch im Hintergrund die Promotionsstraße für Daimler-Führungskräfte eröffnet, gegen einen Haufen Geld natürlich. Hippler machte das, was er vorher angekündigt hatte: Prüfungsrecht interessiert ihn nicht, er schafft Geld heran.
Und dann der Brüller: Eben jene Christine Hohmann-Dennhardt kam nach Ende ihrer Richterzeit – so eine Überraschung – für ein Millionengehalt 2011 in den Vorstand von Daimler. Für herausragende Kenntnisse in Verfassungsrecht kann’s wohl nicht gewesen sein.
Und als ob das nicht lächerlich genug sei: Für das eigens für sie neugeschaffene Ressort „Integrität und Recht“.
Huahaaa. Nach der Korruptionssuppe „Integrität und Recht”.
Man hatte damit mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Erstens brauchte man eine Frau im Vorstand, aber natürlich auf keiner wichtigen Stelle. Also hat man eine neu gemacht. Zweitens brauchte man eine „Integre”, weil in den USA 2010 Daimler der Arsch brannte, weil die Behörden wegen Korruption hinter ihnen her waren. Es war eine Auflage der US-Behörden für die Verfahrenseinstellung, dass Daimler eine Compliance-Stelle einrichtete. Ausgerechnet mit Hohmann-Dennhardt. Der dritte Grund war wohl ein goldener Handschlag für die promotionsförderlichen Dienste bei der Hippler-Wahl.
Was sie da bei Daimler eigentlich machte, wurde mir nie klar.
Weil das aber schon mal gereicht hatte, um die US-Behörden zu beschwichtigen, warb VW sie in der Diesel-Affäre von Daimler ab und es hieß, die waren nicht traurig, sie loszuwerden. Bei VW hat sie nichts hinbekommen und nach nur einem Jahr mit 12 Millionen Handschlag wieder verabschiedet. Wohlgemerkt: Hohmann-Dennhardt ist SPD-Politikerin, das sind die, die sich über die hohen Vorstandsgehälter mokieren.
Und mittendrin in dieser Promotionskorruptionssuppe um Hippler eben: Stefan Quandt. Von Milliardärs wegen.
Einige Zeit später suchte ich dringend einen Job und hatte mich unter anderem auch bei BMW in München beworben. Nie eine schriftliche Antwort bekommen. Irgendeines bis dahin schönen Tages rief mich einer von BMW an, sagte nicht Guten Tag, stellte sich nicht vor, nannte keinen Namen, sagte nur, dass es um die Bewerbung bei BMW ginge, und fragte mich barsch, warum ich laut Lebenslauf an der Uni gewesen wäre aber nicht promoviert sei. Ich hab’s erklärt und er sagte nur „dann nicht” und legte einfach auf. Nie wieder was gehört. Ein widerlicher Stil bei BMW. Ich habe mich später mal in München mit jemandem darüber unterhalten, der mir dann sagte, bei BMW sei das typisch für die Firmenmentalität. Es handele sich um eine Ansammlung von Arschlöchern, die sich gegenseitig runtermachen, jeder gegen jeden tritt und jeder nur in größter Raffgier seinen persönlichen Vorteil verfolge. Ich weiß nicht, ob es an BMW oder doch eher am Standort München liegt, ich war dann in einer anderen Firma, habe aber genau das dort dann eben auch selbst erlebt. Dass der fehlende Doktor aber eben auch mit den Machenschaften des BMW-Haupteigentümers Stefan Quandt in Karlsruhe zu tun hat, das sehen die natürlich nicht. Solches Gebaren zeigt aber auch, dass die Firmenleitung schlicht darin versagt, eine Unternehmenskultur zu halten.
Ähnliches war mir zuvor schon mit einem anderen Milliardär bei SAP passiert, nur dass die dort dabei sehr freundlich waren. Da hatte ich mich auch beworben, so erfolgreich, dass ich beide Bewerbungsgespräche hintereinander am selben Tag hatte und der Arbeitsvertrag schon auf dem Tisch lag, nur die „letzte Frage” nach der fehlenden Promotion auftauchte, und ich das erläuterte. Es ging dabei nicht um die ausgeschriebene Stelle, sondern man verriet mir in den Gesprächen, dass es um eine Stelle ganz oben ging, Sicherheit, man die nur nicht habe öffentlich ausschreiben wollen. Da nun aber sagte man mir, dass es ihnen leid tue, dann ginge das nicht. Man wisse, dass Doktorgrade längst wertlos seien und verschenkt würden, und habe Respekt dafür, dass ich mich gegen Korruption gestellt habe, aber jemanden, der gegen Korruption sei, könne man nicht in die Ebene unter dem Vorstand lassen. Zu gefährlich. Gleichzeitig aber nahm eben der Vorstand Hasso Plattner einen der Professoren, der mir die Promotion versaut hatte, weil ich seine Arbeit nicht gemacht hatte, und der in Karlsruhe wegen Versagens komplett erledigt war, als angeblichen Spitzenprofessor in sein Hasso-Plattner-Institut auf.
Ja, durchaus.
Ich würde gerne mit Stefan Quandt tauschen.
Oder um es genauer zu sagen: Ich hätte gerne vor 20 Jahren mit ihm getauscht.
Dann wären eine ganze Menge Dinge ganz sicher ganz anders gelaufen.
Und dass der da so ein Ding abzieht und sich dann jetzt noch selbst bemitleidet, ist nicht gerade ein Hinweis auf Bodenhaftung oder Befähigung als Aufsichtsrat.
Was nun aber wieder das Managermagazin zu erkennen nicht willens oder nicht in der Lage ist.