Waldsterben
Mehrere Leser schrieben mir, was es mit dem Waldsterben so auf sich hatte.
Das Waldsterben habe nicht, wie von den Grünen damals behauptet, am eintretenden Weltuntergang gelegen, sondern an Profitsucht und Gier.
Eigentlich nämlich sei Deutschland ein Land, das von Mischwald mit hohem Laubbaumanteil bewachsen sei bzw. war. Dazu schreibt mir einer:
Publius Cornelius Tacitus beschrieb das freie Germanien (Germania magna) im 1. Jahrhundert als „terra aut silvis horrida aut paludibus foeda“ – ein Land, bedeckt von schrecklichen Wäldern oder abscheulichen Sümpfen.
Natürlich gab es auch hier und dort Nadelwälder aber der größte Teil waren Mischwälder. Auf Sandböden wächst halt keine Eiche.
Leider wird daraus nicht so ganz klar, was der Schreiber als schrecklich und abscheulich empfand, aber bewaldet war es eben schon.
Ein anderer, mit der Flora offenbar vertrauterer Leser, als ich es bin, erläuterte mir dazu, dass Bäume unter der Erde im Prinzip die gleiche Form haben wie über der Erde. Laubbäume hätten breite, stark verankerte, gut verästelte Wurzeln, Nadelbäume dagegen eher simple, pfahl- oder kegelförmige Wurzeln.
Weil Nadelbäume aber viel schneller wüchsen und damit auch schneller Holz lieferten, habe man den ursprünglichen Misch- oder Laubwald durch Nadelbaumaufforstungen ersetzt. Schnelles, billiges Holz. Aber eben kein stabiles Holz und vor allem anfälligere Bäume. Nadelhölzer seien nicht nur gegen mechanische Belastung über und unter der Erde viel anfälliger, sondern auch gegen Umweltbelastungen verschiedener Art, weil sie weniger an Nährstoffe, weniger an Wasser und so weiter kommen.
Das Waldsterben habe zwar schon etwas mit saurem Regen zu tun gehabt. Aber nicht wegen des sauren Regens an sich, sondern weil man Großkulturen aus nicht widerstandsfähigen Nadelbäumen aufgebaut hat, die bei der ersten Belastung gleich starben oder abbrachen.
Insofern sei das Waldsterben zwar schon menschgemacht gewesen, aber nicht so, wie damals behauptet. Es sei nicht der saure Regen, sondern die Fehl- oder Überbewirtschaftung der Waldflächen gewesen.
Was meines Erachtens wieder auf Überbevölkerung hinausläuft. Das Verhältnis aus Konsumentenzahl zu Bodenfläche und -ertrag ist zu hoch.