Der feine Herr Bartsch und die Schwimmbäder
Die Linke geht wieder baden.
Von 408 Anträgen auf Schwimmbad-Sanierungen bewilligt der Bund nur 67. Wer für die Gorch Fock, dass sie wieder schwimmen kann, 135 Millionen ausgibt, dem muss mindestens das Doppelte wert sein, dass unsere Kinder schwimmen können und dass Badeunfälle reduziert werden. @tagesschau pic.twitter.com/MT8tjk7fR3
— Dietmar Bartsch (@DietmarBartsch) 28. Juni 2019
Wozu man aber Freibäder noch sanieren soll, wenn man sie ohnehin nicht mehr besuchen kann, sagt er nicht.
Gerade vor ein paar Tagen erst hatte ich gebloggt, dass die Stimmung in Schwimmbädern immer aggressiver wird. 2014 ging das schon mal durch die Presse, und ich glaube, ich habe es die Tage wieder irgendwo gelesen, dass sich der Staat nicht mehr durchsetzen kann und man nun feste Schwimmbad-Imame einrichten will, die dann schlichten.
Nun geht gerade eine Meldung herum (Focus, WELT) , dass es in Düsseldorf zu einem Vorfall gekommen sei.
Welt:
Mehrere hundert Jugendliche, meist junge Männer, umringen am Samstag eine Familie in einem Düsseldorfer Freibad. Keine Ausnahme: In den vergangenen Tagen gab es gleich mehrere Vorfälle. Den Bademeistern reicht es. […]
Im Bad bot sich ihnen folgendes Bild: Ein Vater steht schützend vor seiner Familie, umgeben von Hunderten junger Männer, die ihn anschreien. Wie verlautet, haben sich zuvor einige junge Männer daneben benommen und sind über Decken und Badegäste gesprungen. Als sich ihnen daraufhin der Familienvater entgegenstellt, schlagen sich viele andere junge Männer auf die Seite der Unruhestifter.
Die Polizei fordert Verstärkung an, versucht, die Kontrahenten zu beruhigen. Getränkekartons fliegen in Richtung der Einsatzkräfte, die Polizisten setzen Pfefferspray ein. Die Familie wird aus dem Bad begleitet. Der Betreiber hält es für ratsam, das ganze Bad vorzeitig zu schließen. Ein renitenter Badegast wird kurzzeitig in Gewahrsam genommen.
Auch in Essen gab es einen Vorfall
Die Ereignisse in Düsseldorf sind nur der spektakulärste von mehreren Freibad-Vorfällen der vergangenen Tage. In einem Bad in Essen attackierte eine Gruppe junger Männer am vergangenen Montag zwei Bademeister und ein junges Mädchen. Die Stadt verdoppelte daraufhin die Zahl der Sicherheitsleute in dem Bad. Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) zeigte sich empört.
In Hessen kam es am Mittwoch vor einem überfüllten Badesee zu Ausschreitungen. Wegen starken Andrangs war der Einlass vorläufig geschlossen worden. Daraufhin versuchten nach Polizei-Angaben etwa 200 Leute gewaltsam, auf das Gelände vorzudringen. Wartende warfen Steine und beschimpften die Sicherheitskräfte.
In einem Freibad in Mannheim versprühte ein Mann am Samstag bei einem Familienstreit Pfefferspray. Fünf Menschen, darunter zwei Kinder, erlitten leichte Verletzungen.
Ursachen?
Der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister beklagt schon seit längerem eine zunehmende Aggressivität in Freibädern. „Ich bin jetzt 45 Jahre im Job“, sagt Verbandspräsident Peter Harzheim. „Man hat sicherlich einiges erlebt, aber was sich in den letzten 40 Jahren getan hat, ist doch erschreckend. Das Wort „Respekt“ hatte früher eine ganz andere Bedeutung als heute.“ In den vergangenen 10 bis 20 Jahren habe sich das gründlich geändert.
Jetzt bekomme man eher Sprüche zu hören wie „Alter, was willste?“ Eltern lebten ihren Kindern häufig vor, dass sie sich nichts gefallen lassen müssten. Dazu kämen kulturelle Unterschiede, etwa im Umgang mit Frauen.
Wenn’s darum geht, Geld zu fordern, dann ist der feine Herr Bartsch von der Linken schnell zur Stelle.
Eine Antwort auf die Frage, wie Kinder schwimmen lernen sollen,
- wenn sie sich vor lauter Angst nicht mehr hintrauen, wenn Familien zu ihrem eigenen Schutz aus dem Bad geleitet werden müssen,
- wenn Bäder vorzeitig von der Polizei geschlossen werden müssen,
- wenn man keine Bademeister mehr findet, weil der Beruf nicht mehr zumutbar ist,
die bekommt man von dem feinen Herrn Bartsch und der feinen Linken freilich nicht.
Die sind nur da, wenn sie Geld fordern.
Ich würde heute auch lieber in einem Freibad nett im Wasser planschen, statt zuhause zu sitzen. Aber ich traue mich nicht. Das ist mir in Berlin einfach zu gefährlich, zu unangenehm, zu aggressiv.
Ich bin schon im offenen Meer mit wilden Delfinen und sogar etlichen (Riff-)Haien geschwommen. Kein Problem. Aber in ein Berliner Freibad traue ich mich nicht. Und kleine Kinder würde ich da noch viel weniger hinnehmen.
Insofern ist mir der Sanierungszustand eigentlich völlig egal. Im Gegenteil: Warum dafür noch Geld vergeuden?