Lobo im SPIEGEL
Jetzt kommt ein Sprach-Kalauer.
Sascha Lobo sieht sich im SPIEGEL und erschreckt. Ha, was’n Spaß!
Der hat nämlich gerade sein Spiegelbild erblickt, Ursula von der Leyen. Genauso selbstverliebt, genauso arrogant und herablassend, genauso politisiert und emotionalisiert, genauso auf anderen herumtrampelnd, selbst die Frisur gleich sich in Konsistenz, Abstand zur Schädeldecke und der Menge an täglich benötigtem Haarspray, nach der sie zusammen schon für 0,2° Klimaerwärmung verantwortlich sein dürfte: Brüssel, das Klima brennt – die Frisur hält.
Auch akustisch sind sich beide sehr ähnlich. Beide haben einen Sprachduktus und Tonfall, bei dem sich mir die Fußnägel wie Blätterteig in krümelige Schichten zerlegen.
Beide sind Feministen, beide sind linksaußen, beide haben für die SPD gearbeitet.
Insofern müsste Lobo die Leyen doch eigentlich lieben, ist er doch so selbstverliebt und sie ihm doch so gleich, nur obendrein noch Frau, also nach seinen Maßstäben der perfekte Mensch.
Aber, ach.
Sie sind ja auch beide Opportunitätsschwätzer und nur auf den jeweiligen eigenen Vorteil bedacht, sagen immer das, was im Augenblick als Vorteil erscheint.
Und so kotzt sich Lobo zwar über von der Leyen aus, sich dabei aber doch selbst auf die Füße: Die Methode von der Leyen – Inszenieren, emotionalisieren, die Realität ausblenden
Oh. Hatte Lobo das mit seinem Digitalcharta-Schwachsinn für Schulz nicht genauso gemacht? Macht Loob das nicht immer so? Inszenieren? Emotionalisieren? Realität ausblenden?
Was sich nahtlos einfügt in das schon länger laufende, soziale Großexperiment: Wie viele merkwürdige Volten, verstörende Absurditäten und kaltschnäuzige Bosheiten kann sich die EU leisten, um auch die hartnäckigsten Europa-Fans zu entsetzen?
Ja, das ist schon schlimm. Vor kurzem hieß es noch, die Migration sei eines dieser Großexperimente.
Ein Blick in die Vergangenheit lohnt, um Ursula von der Leyens Politikstil und ihre Methoden näher kennenzulernen – am Beispiel der Netzsperren (“Zugangserschwerungsgesetz”) von 2009.
Schon kurvig, schnittig, dieser Wendehals. Bisher hat er mich auf Twitter geblockt, weil ich eben solche Themen aufgreife und auch zeige, dass hinter der dummen Sperre eben nicht nur von der Leyen steckte (die auch viel zu doof und technik unfähig wäre, um da selbst drauf zu kommen), sondern dass dahinter wesentlich Susanne Baer steckte, die da von der SPD und deren Familienministerin Schmidt installiert wurde und die als eine ihrer ersten „Publikationen” hatte, die Forderung eines Pornoverbots von Catharine MacKinnon aus dem Englischen zu übersetzen. Da jetzt Lobo aber für die SPD arbeitet, sind solche Erkenntnisse natürlich nicht möglich, es muss da enden, wo der Vorwurf der CDU zu machen ist. Oder auch, dass von der Leyen zusammen mit der SPD die CDU in Sachen Frauenquote erpresst hat.
Ursula von der Leyen, das steht schnell fest, ist eine PR-getriebene Ministerin mit einem Gespür für kommunikative Wirksamkeit.
Ist das nicht ungefähr das, womit Lobo seine Dienste feilbietet?
Wieder mal zeigt sich, wie Linke kochen, wenn andere es machen wie sie, wenn sie sich selbst im Spiegel sehen. Und Lobo im SPIEGEL ist ja nuch auch kein schöner Anblick.