Die totale Erfassung der Bewegung
Schöne neue Welt.
Ich hatte ja schon geschrieben, dass es bei der Diesel- und Umweltdiskussion um dem zwangsweisen Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel auch um Demobilisierung und Aufbau einer virtuellen Mauer geht.
Das Monstrum EU überlegt nun, als nächsten Schritt alle Bus- und Zugreisenden genau zu erfassen:
Ein unsichtbares Netz legt sich über Europa. Es hat enge Maschen, in denen Informationen über Menschen hängen bleiben, die in Flugzeuge steigen: Wer wohin fliegt, wie er bezahlt, wo er sitzt, ob er einen Flug nicht angetreten hat. Die Informationen landen in Datenspeichern der Polizei, wo sie mit Algorithmen durchleuchtet werden sollen. Diese sollen vorhersagen, welcher Passagier in Zukunft zum Verbrecher wird. Jetzt sollen die Maschen noch enger werden.
Im Prinzip ist die Abschaffung des privaten Autos damit derselbe Vorgang wie die Abschaffung des Bargeldes: Keine nicht überwachten Vorgänge mehr.
In diesem Licht muss man dann auch den politischen Druck hin zu Car Sharing sehen: Denn auch diese Fahrzeuge geben die Möglichkeit, jede Bewegung zu überwachen.
Selbst im Nahverkehr soll man ja eigentlich seine Dauerkarte zumindest im Bus an das Lesegerät halten (macht aber kaum einer), das könnte aber zwingende Praxis werden.
Und bedenkt man, dass private Fahrräder in Berlin mit hoher Wahrscheinlichkeit gestohlen oder demoliert werden, man dafür aber mit einem Überangebot an Leihfahrrädern und den neuen E-Rollern überschüttet wird, und die nun auch jede Bewegung mit aufzeichnen und übertragen (man muss ja schließlich wissen, wo das Stück abgestellt wird), wird auch da dann jeder Meter überwacht.
Ich ärgere mich schon ständig, dass mir Google – obwohl ich schon angeklickt habe, dass ich das nicht will – immer wieder Anfragen schickt, ich sei doch gerade in diesem Geschäft oder jenem Restaurant gewesen (selbst wenn ich nur dran vorbeigelaufen bin), ob ich’s nicht bewerten könnte, wie es denn so war. Auch die erfassen längst jeden Schritt, den ich tue.
Wunderbare, schöne, neue Welt.
Und das kann man nun mit KI auswerten. Wo jemand hingeht. Wie schnell er geht. Ob er noch gesund ist. Ob die Gewohnheiten oder die besuchten Orte auf Krankheiten, sexuelle Vorlieben, Fremdgehen schließen lassen, zu welchem Arzt jemand geht, wie oft, wann er morgens aus dem Haus geht und abends zurückkommt. Es gibt ja schon den Ansatz, sogar aus dem Bewegungsmuster beim Gehen auf Krankheiten zu schließen. Oder dann wie in China ein Scoring für Bürger aufzubauen.
Das ist auch der Preis für die „Weltoffenheit” – die totale Durchleuchtung für die Suche nach Terroristen.
Geliefert wie bestellt.