Ansichten eines Informatikers

Das Impostor-Syndrom

Hadmut
17.8.2019 17:24

Impostor = Englisch für Hochstapler, Betrüger, Schwindler, Gaukler.

Seit Jahren – mit Adele eigentlich seit 20 Jahren – schreibe ich darüber, dass die Kombination aus Feminismus, Galoppierendem Marxismus und der Staatsform, von den jeweils inkompetentesten Leuten und den größten Idioten, die aufzutreiben waren, regiert zu werden, ins Verderben führt.

Aber nein, Feministen, Marxisten, Politiker und sonstige Idioten hören ja nicht auf mich. Obwohl es allen vermutlich besser ergangen wäre, hätten sie auf mich statt auf ihresgleichen gehört. Aber bitte, des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Und wenn einen die Gegner schon besser beraten als die eigenen vermeintlichen Freunde, dann ist man in schlechter Gesellschaft.

Und so hat man über Jahre hinweg endlos Frauen in Grade und auf Posten gedrückt, ohne jemals irgendeine Qualifikation zu verlangen. Mal sprach man von „Quereinsteigern”, mal von „Work-Life-Balance”, die für Frauen wichtiger wäre, mal von Sexismus und Stereotypen und all dem ganzen poststrukturalitischen Geblödsinns, das Linke und Geisteswissenschaftler hervorwürgen. Immer wieder hörte man, dass Qualität ein Mythos sei und es nicht darauf ankäme, etwas zu können, weil das ohnehin nur männliche Verteidigungsrhetorik sei, sondern einfach nur darauf, dass Frauen erst mal auf die Posten kommen. Sogar das Bundesverfassungsgericht pfeift dafür auf Grundrechte.

Warum das so wichtig ist, dass Frauen mit allen Mitteln und ungeachtet der Qualifikation reingedrückt werden und ein Frauenanteil erzwungen wird, sagte man uns nie so genau. Man begründete es damit, dass es Geschlechter und Unterschiede zwischen Mann und Frau nicht gebe. Noch nie konnte mir irgendeine der diversen Gender- und Quotenprotagonistinnen erklären, nach welchen Kriterien sie eigentlich bei Zählungen, Förderungen und Quoten erkennen, ob sie eine Frau vor sich haben, wenn es doch Geschlechter und objektive Unterschiede gar nicht gäbe.

Egal, wir werden von zwei Sorten Menschen regiert: Den Dummen und den Dümmsten. Die fallen auf sowas rein und fühlen sich noch überlegen dabei.

Die, also die Bundes-, die Landes-, die Kommunal- und inzwischen auch die Euro-Idioten, fand das, angestiftet von der weltweiten Organisation der Vereinten Idioten, ganz wunderbar und toll, weil man so dem sozialistisch-komunistischen Ideal ein Stück näher käme.

Hat wohl nicht funktioniert.

Des SPIEGELS Sondermagazin für Jungidioten, Bento, jammert nämlich nun, dass es den solchermaßen geförderten Frauen eben nicht so gut geht, wie versprochen, und dass der von den geisteswissenschaftlichen Schneeball- und Marxismusbetrügern versprochene Sozialisierungseffekt, nämlich dass es Qualifikation gar nicht gäbe und es nur darauf ankomme, die Leute einfach daran zu gewöhnen, nicht eintrete. (Hab ich nicht schon lange gesagt, dass Marxismus und der Geisteswissenschaftlerkram nicht funktionieren?)

Viele Frauen leiden nämlich jetzt unter dem Impostor-Syndrom, schreibt Bento, und das unter einer Überschrift, die auch von mir sein könnte: „Und was, wenn alle merken, dass ich gar nichts kann?”

Allerdings hätte ich das nur rhetorisch gefragt, denn meine Antwort hätte ich gleich dazu gelegt: „Herzchen, dass wissen wir längst alle und von Anfang an, dass Du nichts kannst. Denn das war das Prinzip. Neu ist nur, dass Du es jetzt gemerkt hast, dass wir wissen, dass Du nichts kannst!”

Susanne zweifelte immer wieder an ihren Fähigkeiten. Sie schrieb gerade ihre Promotion in Jura an einer süddeutschen Universität. Aber wie eine richtige Wissenschaftlerin fühlte sie sich nicht.

Gut, dieser spezielle Fall ist jetzt vielleicht schlecht gewählt, denn das hat im Ergebnis jetzt weniger mit Frauen zu tun als damit, dass Juristen keine Wissenschaftler sind und das mit Wissenschaft nichts zu tun hat, aber man fängt Frauen halt, indem man ihnen sagt, das wäre so.

Anekdote dazu: Ich war mal vor über 10 Jahren vor Gericht um eine Unterlassungsklage einer von mir im Blog kritisierten Professorin (erfolgreich) abzuwehren. Weil ich dabei auch Wissenschaftsfreiheit in Anspruch nahm, hatte ich eine Kiste Bücher dabei und erklärte und dozierte da in der Verhandlung, warum und wieso ich das so sehe, und dass ich wissenschaftlich begründe und sie nicht, und dass das ja auch bei den Juristen so … und wurde unterbrochen. Alle drei, die Richterin, der gegnerische Anwalt und der eigene Anwalt erklärten mir da einstimmig und übereinstimmend, dass ich da falsch läge, die Juristerei habe mit Wissenschaft gar nichts zu tun. Das wusste ich zwar, aber ich dachte, das leugneten sie und wollten bei der eingebildeten wissenschaftlichen Ehre gepackt werden. Lag vielleicht daran, dass Gerichtssäle realitätsnäher als Universitäten sind.

Susanne ist ein typisches Beispiel vom “Impostor”- oder dem “Hochstapler-Phänomen”. Gemeint ist das Gefühl, den eigenen Erfolg nicht wirklich verdient zu haben.

Stattdessen werden Zufall, Glück oder andere äußere Zustände dafür verantwortlich gemacht. Diese Menschen “halten sich für Betrüger*innen, die Kompetenz nur vortäuschen”, schreibt die Journalistin und Autorin Sabine Magnet.

Seit 20 Jahren, seit Linke und Feministen das Land übernommen haben, hat „Erfolg” nichts mehr mit verdienen und erarbeiten zu tun. Genauer gesagt, ist es kein Erfolg mehr, weil nicht mehr Folge eines Handelns. Das ist längst Quote, Teilhabe, Gleichverteilung, die akademische Variante von Hartz IV: Wohngeld und Doktorgrad auf Antrag.

Nochmal:

Diese Menschen “halten sich für Betrüger*innen, die Kompetenz nur vortäuschen”, schreibt die Journalistin und Autorin Sabine Magnet.

Das sind sie ja im Prinzip auch. Nur mit dem Unterschied, dass der Vorsatz dazu überwiegend in der Politik liegt, also quasi so eine Art adoptierter Vorsatz.

Letztlich aber ist Feminismus, ist Frauenförderung nichts anderes als Anstellungs- und Wissenschaftsbetrug, das reine Vortäuschen von Kompetenz.

Und das ist so gewollt, weil die Soziologen glauben, dass Kompetenz genau das ist, nämlich Vortäuschen, und sie dachten und versprachen und durchdrückten, möglichst viel Vorzutäuschen, weil sie glaubten, dass damit der Zustand der Kompetenz erreicht sei.

Im schlimmsten Fall begleitet sie immerzu die nagende Angst aufzufliegen.

Die Gefahr besteht nicht, weil jeder, der heute Hochstapler aufgedeckt, als alter weißer Mann, Mansplainer, Nazi oder sowas in die Ecke gestellt wird.

Selbstzweifel sind normal und können uns beispielsweise vor Fehlern bewahren. Wo liegt der Unterschied zum Impostor-Phänomen?

Der Unterschied ist, dass der Normalzustand eben nicht nur aus dem Impostor-Syndrom besteht, sondern da normalerweise auch Kompetenz dazukommt, die einem dann ermöglicht, richtig zu handeln. Wenn da aber sonst gar nichts mehr ist außer Betrug, also der ganze Gender- und Frauenförderkram, dann hilft einem das bei der Fehlervermeidung nicht mehr.

Woher kommt das Gefühl, nichts zu können?

Es gibt viele Gründe: Einerseits beeinflusst unsere Veranlagung, welches Verhältnis wir zum eigenen Können haben. Wer introvertiert oder perfektionistisch ist, neigt beispielsweise eher zu dem Phänomen.

Der andere Teil ist die soziale Prägung: Wie sind wir aufgewachsen, wie wurde in unserer Familie mit Leistungen umgegangen? Haben unsere Eltern uns beigebracht, dass wirklich intelligente Menschen nicht lernen müssen? Oder wurden wir ständig für jeden Quatsch gelobt?

Schon mal auf die Idee gekommen, dass das nicht einfach nur ein Gefühl ist, sondern stimmt?

Nach dieser Antwort gibt es keine inkompetenten Leute, weil jedes Gefühl eigener Inkompetenz ein Irrtüm sein müsse.

Stimmt es, dass Frauen sich eher als Hochstaplerinnen wahrnehmen als Männer?

Ein Großteil der Studien bestätigt diese Annahme nicht – außer bei Wissenschaftlerinnen. Sie leiden deutlich häufiger darunter.

Da haben Quote und Förderung ja auch am schlimmsten gewütet. Nirgendwo sonst gibt es so viele unfähige Frauen wie in an den Universitäten und in der Politik. Nur dass letztere dann nicht mehr an sich zweifeln.

Was machst du heute, wenn dich das Gefühl überkommt, du kannst nichts?

Mir helfen zwei Dinge. Das eine ist ein Zitat von Viktor Frankl, einem österreichischen Psychiater und Neurologen: “Man muss sich von sich selbst auch nicht alles gefallen lassen.” Das bringt mich immer runter. Frankl war Holocaust-Überlebender. Wenn der das konnte, dann kann ich das auch.

Das andere ist Humor. Am Ende ist das doch total witzig: Alle haben die ganze Zeit Angst. Ja, wovor denn eigentlich? Niemand weiß, was wir hier eigentlich machen. Und trotzdem tun alles so, als hätten sie alles beieinander. Eigentlich spielen wir doch nur ein Riesentheater. Das finde ich schon ziemlich komisch.

Man soll es ignorieren oder darüber lachen.

Dann gibt es wohl doch große Geschlechterunterschiede, denn auf die naheliegendste Idee kommen die da erst gar nicht. Denn wenn ich das Gefühl habe, dass ich etwas nicht kann, dann besorge ich mir Bücher (oder inzwischen: Webseiten) und lerne es eben. Bis ich es kann.

Aber da bin ich alter weißer Mann wohl veraltet und aus der Zeit gefallen.

Immerhin beruhigt es mich, dass meine Prognosen eintreten, nämlich dass a) Soziologen Dummschwätzer sind und b) das alles schief geht.