Colani

Ich sag’s nochmal.

Ich hab’s 2008 schon gesagt. Colani ging mir auf den Wecker, eine permanente optische Zumutung. Aus seiner Frühzeit gab es ein paar Dinge, die weniger Design als funktionell gebaut waren, aber alles andere sah aus wie gewollt und nicht gekonnt. Alles ein Stil, vor nichts hemmungen, alles über denselben Leisten gebügelt. Der hat so designt wie Helene Fischer singt. Die macht auch vor nichts und niemand Halt und hinterher hört sich dann auch alles gleich an. Und ein Publikum steht darauf, in Endloswiederholung das immer selbe serviert zu bekommen. Aus Plastik.

Wir hatten in der Familie vor ungefähr 30 Jahren mal einen Vobis-PC, und die gab’s damals gerade nur im Colani-Design. Das Ding war so abgrundtief hässlich. So schauderhaft.

Ich hatte mal vor vielen Jahren einen Todesfall in der Familie, kommt ja vor, sowas, und war mit beim Bestatter, das geeignete Entsorgungsmöbel auszusuchen. Ähnlich wie bei den Flügeln im Musikgeschäft wird man da erst mal zu irgendwelchen geschwungenen, neumodischen, klavierlackoptik-lackierten, grauenhaft hässlichen rundgelutschten Mumienkapseln im Pseudo-Colani-Design geführt. (Das ist so hässlich, das kotzt der posthum noch voll. Und rutscht den Trägern aus der Hand. Ham’se nicht so ne klassische Kiste mit Griffen dran?)

Mögen sie ihn für seine optischen Zumutungen in der hässlichsten Colani-Stil-Büchse bestatten, die sie finden können. Und noch einen geschwungen-schiefen Grabstein obendrauf.