Der pandemische Hoax Gender Studies
Über den Ursprung des Betrugssystems Gender Studies.
Manche Genderisten toben ja regelrecht, weil ich den Gender Studies und der Verfassungsrichterin Baer „die Wissenschaftlichkeit abspräche”. Was per se schon doppeldummfalsch ist, denn Wissenschaftlichkeit wird ja nicht „abgesprochen”, die hat man ja nicht von Natur oder als Grundrecht wie das Lebensrecht, sondern das ist etwas, was man aktiv tun und darlegen muss. Und wenn man es nicht tut, wenn man einfach gar nichts tut, dann ist es nicht wissenschaftlich, und dann liegt das nicht daran, dass andere es „absprächen”, zumal dann, wenn gar nichts da ist und nichts vorliegt, was auf Wissenschaftlichkeit zu untersuchen wäre. Ich habe gegen die Humboldt-Universität und damit Baer auf Auskunft geklagt, was sie da eigentlich treiben, und sie konnten nichts, wirklich gar nichts vorlegen und erklären. 10 Jahre Professorin, Ergebnis Null. Und ich soll dann dran schuld sein, dass es nicht „wissenschaftlich” ist.
Das ist, als würde man dem Prüfer vorwerfen, dass der Prüfling die Prüfung nicht bestanden hat, zu der er nicht erschienen ist oder bei der er nichts gesagt hat.
Wobei ich ja noch viel weiter gehe. Unwissenschaftlichkeit könnte ja noch schuldlos auf Unfähigkeit und Dummheit zurückgehen (was die Frage aufwirft, ob man an eigener Dummheit schuldlos sein oder Schuld haben kann, ich denke, es gibt beide Formen der Dummheit und ich finde beide bei den Gender Studies), sondern ich halte es für hochkriminellen massiven Betrug, Geldwäsche, Erpressung, illegale Parteienfinanzierung, Untreue, Titelhandel und so weiter. Legt man die Strafrechtsprechung des BGH zur Steuerhinterziehung an, müssten die Gender-Tanten allesamt auf Jahre hinaus im Gefängnis sitzen, und reihenweise Minister noch dazu.
Ich bin aber anscheinend nicht er Einzige, dem das auffällt, denn ein Leser schickt mir gerade das Foto eines Papier-Zeitungsartikels aus der Jungen Freiheit vom 13.9.2019, den ich leider online nicht gefunden habe: „Lächerliche Veranstaltungen – in Brasilien treffen Kürzungen die Sozialwissenschaften”
Es geht darum, dass in Brasilien deren Präsident Bolsanero massiv Stellen kürzt, es gehe wohl um 13.000 Entlassungen und 30-prozentige Etatkürzungen, hauptsächlich in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Für dessen Bildungsminister Weintraub seien sie vielfach „lächerliche Veranstaltungen”, die wissenschaftliche Qualitätsansprüche nicht erfüllen, von Gender Studies und linker Ideologie durchsetzt. Kritiker fürchteten, den in den letzten zwei Jahrzehnten für die breite Masse angelegten Hochschulzugang wieder zu verengen.
Ja, da hat er Recht. Es war ein fataler Irrtum, die Hochschulen für alle aufzumachen, viele schaffen das einfach nicht, was Wissenschaft ist. Und dass die Verfassungsrichterin Baer selbst Qualität zum Mythos erklärte, der nur der Ausgrenzung von Frauen diene, ist natürlich ein Lacher, wenn sie selbst so gar nichts liefert und keinerlei Qualitätsanforderung erfüllt, aber alle Ursache hat, auf Qualität zu schimpfen. Wohlgemerkt: Die spricht mit überparlamentarischer Gesetzeskraft und dauerhaft bindend hier Recht – oder eben auch nicht.
Satire oder echt?
Mittenrein in diese Diskussion platzt nun ein Hinweis eines Lesers auf diesen Artikel als deutsche Übersetzung (wer nicht gut Englisch kann, kann es da auf Deutsch lesen) zum amerikanischen Originalartikel bei Quillette, der gleichermaßen viel zu absurd ist, um wahr zu sein und um falsch zu sein. Ich weiß nicht, ob ich das jetzt glauben soll, oder ob sich da einer einen Hoax erlaubt, was im Kontext der Gender Studies aber eigentlich auch völlig egal ist, denn Gender Studies sind nur Hoax, den für echt zu halten von einem verlangt wird. Geistes- und Sozialwissenschaften sind ja der Glaube, dass Hoax-Techniken mit Wissenschaft deckungsgleich wären und es aus poststrukturalistischen Gründen keinerlei Unterschied gebe. Sprechakt und so.
Jedenfalls outet sich da ein Witzbold – und egal, ob wahr oder erlogen, er ist in beiden Fällen Witzbold – also ein Witzbold von einem Professor als der Erfinder der Gender Studies.
Da behauptet einer, der kanadische Professor Christopher Dummit, anscheinend der da (ob der überhaupt alt genug sein kann, damit die Story stimmt, möge sich jeder selbst überlegen), er habe die Gender Studies vor 20 Jahren erfunden, frei erfunden, und nicht damit gerechnet, dass der Blödsinn dieses Ausmaß annehme.
Back then, quite a few people disagreed with me. Almost nobody who hadn’t been exposed to such theories at a university could bring themselves to believe that sex was wholly a social construct, because such beliefs went against common sense. That’s what makes it so amazing that the cultural turnaround on this issue has happened so quickly. Reasonable people might readily admit that some—and maybe a lot—of gender identity is socially constructed, but did this really mean that sex doesn’t matter at all? Was gender solely based on culture? Yes, I would insist. And then I would insist some more. There’s nothing so certain as a graduate student armed with precious little life experience and a big idea.
And now my big idea is everywhere. It shows up especially in the talking points about trans rights, and policy regarding trans athletes in sports. It is being written into laws that essentially threaten repercussions for anyone who suggests that sex might be a biological reality. Such a statement, for many activists, is tantamount to hate speech. If you take the position that many of my ’90s-era debating opponents took—that gender is at least partly based on sex, and that there really are two sexes (male and female), as biologists have known since the dawn of their science—uber-progressives will claim you are denying a trans person’s identity, which is to say, wishing ontological harm upon another human being.
Das Thema hatte ich ja schon oft, dass Gender Studies im Prinzip nichts anders als eine große Verschwörungstheorie ist.
Eigentlich sind Gender Studies nichts anderes als das weibliche Gegenstück zur Überzeugung, dass die Mondlandung ein Fake war. Man behauptet einfach, irgendwas sei eine Absprache finsterer Typen, und je mehr Gegenwind man bekommt, desto mehr ist man überzeugt, über besonderes Wissen zu verfügen. Ohne einen überzeugenden Beleg zu haben. Hier die Fahne, die wackelt, da der Gender Pay Gap. Leute, die sich ohne Sinn und Verstand in die Vorstellung reinsteigern, dass irgendetwas eine Lüge finsterer Fieslinge wäre.
Und er schreibt nun, dass er jung, doof und auf Karriere aus, in Überzeugung diesen Käse geschrieben habe:
I also published an article out of my Master’s thesis, which probably had a wider reach than my scholarly work. This was a fun article called Finding a Place for Father: Selling the Barbecue in Postwar Canada, which looked at the connection between men and barbecuing in Canada in the 1940s and 1950s. (Yes, this is the sort of thing that academics do.) First published back in 1998, it has been republished several times in textbooks for undergraduate students. Plenty of young university students, first learning about Canada’s history, have been forced to read that article to learn about the history of gender—and the social construction of gender.
The problem is: I was wrong. Or, to be a bit more accurate, I got things partly right. But then, for the rest, I basically just made it up.
In my defence, I wasn’t alone. Everyone was (and is) making it up. That’s how the gender-studies field works. But it’s not much of a defence. I should have known better. If I were to retroactively psychoanalyze myself, I would say that, really, I did know better. And that’s why I was so angry and assertive about what I thought I knew.
Ein fun article, der sich verselbständigt hat?
Oder wie er sagt: „The problem is: I was wrong. Or, to be a bit more accurate, I got things partly right. But then, for the rest, I basically just made it up.” Ein paar ansatzweise richtige Gedanken, der Rest frei erfunden?
Und daraus wurde der weltweite Genderschwachsinn, dem wir mit Milliarden, hunderten Dummprofessorinnen, einer rechtsbrechenden Verfassungsrichterin, tausenden Genderbeauftragten, durchgeknallten Ministerinnen, einer genderdementen Kanzlerin, durchgebranntem öffentlichem Rundfunk und grenzenlosem Sprachschwachsinn huldigen?
Und die haben das einfach so weitergeführt, willkürlich frei erfundenen Blödsinn zu behaupten? Analog zur Flüchtlingskrise, erst kamen sie illegal und unberechtigt in die Universitäten, weil die keine Grenzzäune hatten, und dann nach Merkel „nun sind sie halt da” – so wie so viele, die hier als Syrer Asyl und Asylleistungen beantragen, keine Syrer sind, und da eben als Wissenschaftler Wissenschaftsfreiheit und Professuren bekommen, obwohl sie keine Wissenschaftler sind? Nun sind sie halt da?
It was to hide the fact that, at a very basic level, I didn’t have proof for part of what I was saying. So I stuck to the arguments with fervor, and denounced alternative points of view. Intellectually, it wasn’t pretty. And that’s what makes it so disappointing to see that the viewpoints I used to argue for so fervently—and so baselessly—have now been accepted by so many in the wider society.
Er hat das frei erfunden, weil er nicht belegen konnte, was er sagen wollte, und sieht nun heute verdutzt, dass sich das weltweit ausgebreitet hat? Vermutlich würden Jesus und Mohammed das auch sagen.
My methodology worked like this: First, I would point out that, as a historian, I knew that there was a great deal of cultural and historical variability. Gender had not always been defined in the same way at all times and in all places. It was, as I put it in The Manly Modern, “a historically changing set of concepts and relations that gives meaning to differences between men and women.” How could you say that being a man or a woman was rooted in biology if we had evidence of change over time?
Die Klimalogik: Das Geschlechterbild hat sich über die Zeit verändert, also kann es nicht biologisch sein. Das Klima ändert sich, also kann es nicht natürlich sein.
And I had my favourite examples, eventually working them into pithy anecdotes I could use in lectures or conversation—about Louis XIV and what I called his manly-calf pose, which would have been seen as the height of manliness back in the 1600s, but looks rather effeminate by today’s standards. Or I would talk about blue and pink, pulling out quotations from the 1920s that showed people saying little boys should wear pink because it was fiery and earthy, and girls should wear blue because it was airy and ethereal. And these would get a laugh and make my point. What we thought of as the absolute certain truth of gender had actually changed over time. Gender wasn’t binary: It was variable and maybe infinite.
Oh, ja, das habe ich schon hunderte Male gehört. Blau und Rosa seien früher vertauscht gewesen.
Die können ja auch nicht zum Mond geflogen sein, denn der Mond bewegt sich ja, mal ist er hier, mal ist er dort, mal ist er weg.
Und die Verbindung zu Foucault soll auch von ihm stammen?
Second, I would argue that whenever you came across someone saying that something was masculine or something was feminine, it was never just about gender. It was always, simultaneously, about power. And power was, and remains, a kind of magical word in academia—especially to a graduate student first reading Michel Foucault. Recall that we were then in the midst of endless discussions about “agency” (who had it? who didn’t? when? where?). So if someone denied that gender and sex were variable, if they suggested that there really was something timeless or biological about sex and gender, they were really making excuses for power. They were apologists for oppression. Sound familiar?
Und alle Unlogiken damit glattgebügelt, dass es um Macht ging?
In my article on why men barbecued, for instance, I claimed to know that this spatula control was really about power more generally. “Can we view men’s involvement in domestic matters [barbecuing] as one small step in a progressive evolution?” I asked. No, of course not. Instead, the way people talked about men’s barbecuing “redefined and re-articulated older divisions between public and private and masculine and feminine.” In The Manly Modern, I was more explicit: “Gender is also about power…To refer to two concepts in a way that codes one as masculine and the other as feminine is to set up a hierarchy between the two.”
I had answers, but I didn’t find them in my primary research. They came from my ideological beliefs—even if, at the time, I wouldn’t have described this as ideology. Nor did my fellow scholars who adopted the same approach—and, unlike me, still do. But this is what it was, and is: a set of pre-formed beliefs that are built into the gender-studies disciplinary penumbra. Essentially, I followed the three-point Foucault-centric methodology outlined above.
People talked about men in the particular way I had described, I argued, because gender was a social construction whose outlines could be traced to power and oppression: Canadians used gendered thinking to empower some men and disadvantage women, to structure masculinity as better then femininity.
As to the larger question of whether gender is socially constructed, it wasn’t something I could prove. But in The Manly Modern, I cited prominent historian Joan Scott to this effect, and that seemed enough to satisfy the reviewers. In my book, I certainly showed that people talked in gendered ways. They described some things as masculine and others as feminine.
Und das Schlimme ist, dass niemand den Blödsinn erkannte, sondern der noch verstärkt wurde:
This confession should not be interpreted as arguing that gender is not, in many cases, socially constructed. But critics of the social constructionists are right to raise their eyebrows at the so-called proof presented by alleged experts. My own flawed reasoning was never called out—and, in fact, only became more ideologically inflected through the process of peer review. Until we have seriously critical and ideologically divergent scholarship on sex and gender—until peer review can be something more than a form of ideological in-group screening—then we ought to be very skeptical indeed about much of what counts as “expertise” on the social construction of sex and gender.
Peer Review als Fehlerverstärker und Group-Think-Idiotie? Genau so kenne ich die. Ging mir ja damals genauso. Da dachte auch keiner mehr nach, sondern stellte sich blind zur Gruppe dazu.
Wenn das stimmt, was der da schreibt (eigentlich auch, wenn es nicht stimmt, denn das das alles Blödsinn ist, liegt auf der Hand, es geht nur um den Ursprung), dann sind Gender Studies nichts anderes als eine sich ausbreitende Dummeninfektion.
Das zusammentreffen aus Initialflamme und Brennstoff: Man hat die Universitäten mit brennbaren Dummen geflutet, die mit Wissenschaft überhaupt nichts zu tun hatten, und ein Schwindelstudent hat dann die Initialflamme dran gehalten. Und dann hat sich das epidemisch und pandemisch über die Dummenkaskade ausgebreitet. Sogar bis ins Bundesverfassungsgericht und deren Rechtsprechung über Wissenschaftstreitigkeiten.
Der Schwindel ist nicht nur zum peer-review- und wissenschaftspolitischen, sondern sogar zum verfassungsrechtlichen Maßstab der Dummen über alles andere geworden.
Gender Studies als Kombination aus Initialschwindel und grenzenloser Ausbreitung über weltweite Dummenflutung.
In anderen Ländern kann man sie wenigstens wieder rausschmeißen, aber wir haben sie unkündbar verbeamtet und das als Gesetz festgeschrieben.
Und, hab ich’s nicht schon seit 2012 gesagt?