Ansichten eines Informatikers

Klimaerwärmung ist männlich

Hadmut
22.10.2019 21:17

Wird uns nicht ständig erzählt,

alles Schlechte und vor allem die Klimawärmung würde von Männern verursacht?

Wird uns nicht immer wieder erzählt, Männer produzierten das CO2, würden ungesund leben, rasen, rumfliegen, die Welt zerstören, und Frauen seien das saubere, gute, ökologische Geschlecht, das die Welt rettet?

Dass die Welt zu retten wäre, indem wir die „toxische Männlichkeit” überwinden?

Jetzt wollen welche herausgefunden haben, dass die Modeindustrie alleine schon mehr Kohlenstoff emitiert, als die internationalen Flüge und die Frachtschiffahrt zusammen.

While people bought 60% more garments in 2014 than in 2000, they only kept the clothes for half as long. […]

In Europe, fashion companies went from an average offering of two collections per year in 2000 to five in 2011. […]

Some brands offer even more. Zara puts out 24 collections per year, while H&M offers between 12 and 16. […]

A lot of this clothing ends up in the dump. The equivalent of one garbage truck full of clothes is burned or dumped in a landfill every second.
trash garbage landfill. […]

In total, up to 85% of textiles go into landfills each year. That’s enough to fill the Sydney harbor annually. […]

Washing clothes, meanwhile, releases 500,000 tons of microfibers into the ocean each year — the equivalent of 50 billion plastic bottles. […]

Many of those fibers are polyester, a plastic found in an estimated 60% of garments. Producing polyester releases two to three times more carbon emissions than cotton, and polyester does not break down in the ocean. […]

A 2017 report from the International Union for Conservation of Nature (IUCN) estimated that 35% of all microplastics — very small pieces of plastic that never biodegrade — in the ocean came from the laundering of synthetic textiles like polyester.
plastic pollution ocean waste environment. […]

The fashion industry is responsible for 10% of humanity’s carbon emissions.
That’s more emissions than all international flights and maritime shipping combined.

Ist mal eine Ansage.

Und die Modepüppchen von Fridays for Future demonstrieren gegen viel, aber nicht gegen Mode.

Ich hatte das Thema Mode ja neulich schon, als es um den Zerfall der Innenstädte ging, den der Philodoof Richard David Precht dem Internethandel anlastete.

Dass es aber wesentlich daran liegt, dass die Innenstädte von unzähligen Modeläden verdrängt werden, weil die nicht nur enorme Umsätze, sondern absurd hohe Margen erzielen, weil wildgewordene Frauen jeden Betrag ausgeben um Zeugs zu kaufen, dass andernorts auf der Welt für Kleingeld hergestellt wird, wird nicht erwähnt. Neulich kam im Radio ein Bericht über eine Ladenstraße irgendwo in Berlin, die seit zig Jahren gut und stabil lief. Dann kam so ein Modekaufhaus, zahlte absurd hohe Mieten, die ganzen Hauseigentümer wurden gierig, hoben ihre Mieten an. Das konnten die normalen Läden nicht erwirtschaften und machten dicht oder gingen weg. Dann waren die Läden alle leer und der Klamottenladen zog auch um. Nun steht die Straße leer.

Ich habe das in Karlsruhe erlebt, wie die Innenstadt von Modeläden schier überrollt wurde. Ich habe es hier in einem kürzlich neu eröffneten Einkaufszentrum gesehen, dass das Ding weit überwiegend aus Modeläden besteht. Und ich sehe es in anderen Ländern, dass alles plattgemacht und durch Shopping Malls ersetzt wird, in denen es vor allem Mode gibt.

Und Mode wird fast nur von Frauen gekauft.

Schaut Euch die Schaufenster an.

Geht mal etwa bei C&A oder H&M in die Männerabteilung: Letzte Etage ganz oben.

Sucht mal in einem Schuhgeschäft die Herrenschuhe: Obergeschoss, hinten links die Ecke.

Der weibliche Modekaufrausch macht nicht nur Innenstädte kaputt, sonder ist anscheinend – wenn dieser Bericht stimmt – einer der größten Unmweltverschmutzer.

Ich habe mir neulich nach über 10 Jahren mal wieder neue Blue Jeans gekauft. Nicht, weil die alten nicht mehr brauchbar wären, aber zu eng. Habe die im Laden kurz anprobiert, passt, gekauft, und zuhause erst festgestellt, dass einige der Jeans elastisch sind (und nach der ersten Wäsche schon ausleiern). Was soll denn der Scheiß? Kurz drauf kam eine Sendung darüber im Radio: Ja, Frauen wünschten das eben so, und weil sie nicht zwei getrennte Produktionen betreiben wollen, müssten sich halt die Männer auch dran gewöhnen, ob sie wollen oder nicht. Hosen, die ganz sicher keine Jahre halten, höchstens Monate, und die nach einmal waschen schon ausbeulen. Die ersten Jeans meines Lebens, in denen ich den Geldbeutel nicht mehr in der Hosentasche tragen kann, weil die Tasche einen Geldbeutel nicht mehr halten kann. Die gibt nach. 10 oder so Prozent Synthetik, und die leiert nicht nur aus, die gibt dann auch Mikroplastik beim Waschen ab.

In Australien gab es mal einen Eklat im Fernsehen. Die haben ja, wie in Amerika, auch immer Mann und Frau zusammen als Sprecher der Nachrichten, und die Frau bekam sofort Shitstorms, wenn sie ein Kleid, ein Kostüm ein zweites Mal anhatte. Übrigens nur von Frauen. Daraufhin hat der Mann mal ein ganzes Jahr lang jeden Abend denselben Anzug angehabt, nur Hemd und Krawatte gewechselt und den Anzug dreimal in die Reinigung gegeben. Hat keiner gemerkt, ist niemandem aufgefallen.

Und Marken wie Adidas machen ja auch längst das Hauptgeschäft mit Mode, nicht mehr (nur) mit Sportausrüstung.

Schaut man hier in die Outdoor-Discountkette Decathlon, sollte man ja eigentlich erwarten, dass sich das Angebot nicht wesentlich ändern, außer jahreszeitenbedingt, weil die Fragestellung Wandern oder Sonnenschutz oder Schwimmen dieses Jahr keine andere ist als letztes Jahr. Normalerweise tut sich da im Outdoorbereich auch nicht viel.

Bei denen wir das Angebot ständig umgekrempelt. Wenn man etwas sieht, was einem gefällt, muss man es sofort kaufen, weil es schon demnächst wieder alles ganz anders ist. (Ähnlich wie IKEA.) Warum? Nicht (nur) um diese Kaufnot auszulösen, weil man ja nie weiß, ob man das nochmal bekommt, sondern auch, weil man den Leuten damit ständig etwas verkaufen kann, was sie schon haben. Mode beim Wandern, Mode auf dem Berg.

Aber ständig heißt es, die Männer wären schuld.

Sagen wir es so: Würden sich Frauen verhalten wie ich (und die meisten Männer, die ich kenne), wären sofort 95% der Klamottenläden pleite. Und diese Umweltbelastung drastisch reduziert.