Ansichten eines Informatikers

Die lustvolle Berliner Mästung der Kapitalisten

Hadmut
25.10.2019 23:31

Jetzt weiß ich, wie Berlin den Kapitalismus bekämpfen will.

Mir hatte jemand diesen Tweet nahegelegt, der – leider ohne Belege und Quellenangaben – behauptet, Berlin hätte gerade eine Milliarde ausgegeben, um asbestverseuchte Wohnungen „zurückzukaufen”.

Inzwischen findet man – noch in Frageform – in der BZ einen Artikel dazu.

Hat die städtische Gewobag für 920 Millionen Euro die Katze im Sack gekauft?

Vor einem Monat bezahlte das Wohnungsunternehmen fast eine Milliarde Euro an den ausländischen Investor ADO. Dafür gingen rund 6000 ehemalige Sozialwohnungen in Spandau und Reinickendorf zurück in städtische Hand.

Jetzt kommen auf die Gewobag womöglich noch mehr Kosten zu. Anwohner eines Objekts am Zabel-Krüger-Damm hatten der B.Z. schon vor einem Monat von Asbest in ihren Wohnungen berichtet. Grünen-Politiker Andreas Otto (57, Grüne) hatte dazu eine Anfrage gestellt. „Welche und wie viele der ca. 6000 Wohnungen sind asbestbelastet?“, wollte er von Bausenatorin Katrin Lompscher (57, Linke) wissen.

Laut ihrer Antwort rechnet man damit, dass in den Wohnungen teilweise Asbest verbaut ist. Man gehe aber nicht davon aus, dass alle betroffen sind. Genaue Zahlen seien noch nicht bekannt. […]

Laut Lompschers Verwaltung wurden die ungefähren Kosten für die Asbest-Sanierung beim Kauf mit einkalkuliert. Dabei habe man sich „an Erfahrungswerten bei vergleichbaren Beständen“ orientiert.

„zurückgekauft”.

Ich weiß zwar nicht, wieviel Berlin dafür mal bekommen hat, aber bisher war das immer so, dass die für Rückkäufe ein Vielfaches des Verkaufspreises gezahlt haben.

Könnte das also sein, dass die

  • Wohnungen billig an „Kapitalisten” verkaufen,
  • die Kapitalisten die dann fett vermieten, bis es nicht mehr geht und die Empörung zu groß wird,
  • die die Wohnungen dann weit teurer zurückkaufen,
  • und noch die Asbestsanierung übernehmen?

Es ist natürlich ein teuflischer marxistischer Plan, dem Kapitalismus den Garaus zu machen, indem er sich totlacht.

Man kann natürlich die Frage stellen, ob sowas eher dumm oder eher kriminell ist. Vielleicht war das ja ein Deal, damit die mit dem Mietendeckeltheater mitmachen. Die große Propagandanummer. Vielleicht war das bekannt, dass das Asbest drinsteckt und eine Sanierung ansteht, die auf Mieten umgeschlagen werden müsste.

Würde mich natürlich auch gar nicht wundern, wenn da begleitend die ein oder andere Parteispende, Zuwendung oder Provision gereicht würde. Steuersack geplündert und dem Volk wird es als Beschaffung günstiger Wohnungen verkauft.

Da fragt ja schon einer, wie die das eigentlich machen wollen,

  • eine Milliarde ausgeben, bei 6000 Wohnungen also so rund 166.000 pro alter Sozialwohnung, vermutlich in nicht so gutem Zustand,
  • dann kommen noch Asbestsanierungskosten oben drauf,
  • der ganze Öko- und Umweltkram noch mit dazu,
  • und das wollen sie dann trotzdem noch zu billigen Mieten anbieten.

Kann ja nicht funktionieren ohne massive Geldspritzen aus dem öffentlichen Topf, und es gibt damit keine einzige Wohnung mehr als vorher.