Der beliebige Wechsel der Maßstäbe
Leser fragen – Danisch weiß es auch nicht.
Ein Leser fragt an, wie diese seltsame Diskrepanz zu erklären wäre.
2011 habe die CDU unter Stefan Mappus in Baden-Württemberg als stärkste Partei 39% erzielt. Damals hieß es, Mappus habe die Wahl verloren und sei ganz klar abgewählt worden, der Wähler habe entschieden, dass die zweit- und die drittstärkste Partei, nämlich die Grünen und die SPD die Regierung stellen. Das sei als Ausbund höchster Vernunft und als klare Manifestation des Volkswillens verkauft worden.
In Thüringen hat heute sie SED Linke unter Bodo Ramelow als stärkste Partei 31% erzielt, also ganze 8% (=1xSPD) weniger als damals die CDU, und man feiert Ramelow als den Wahlsieger, und hält jede Kolation an der Linken vorbei, für ein demokratisches Unding.
Warum das so völlig anders beurteilt wird.
Weiß ich nicht.
Doppelte Maßstäbe?
Propagandapresse?
Linke Presse?
Naja, seien wir ehrlich, die CDU hatte damals 5,2% verloren (hatten die nicht vorher eine absolute Mehrheit? Weiß ich nicht mehr), die Linke hat 2,8% hinzugewonnen. Trotzdem hatten die CDU damals 39% und stand als abgewählter Wahlverlierer da, die Linke steht mit 31% als strahlender Gewinner da, der die Regierung stellen muss.
Es sind nicht die Maßstäbe, die den Leser wohl so besonders ankotzen. Es sind die doppelten Maßstäbe.
Oder einfach das, was wir „Presse” und „Linke” nennen.