Ansichten eines Informatikers

Gastronomie-Kräfte

Hadmut
6.11.2019 0:38

Beachtlich.

Am Tag, als das BVerfG die Sanktionen für Hartz IV begrenzt hat, sagt Christian Rach bei Lanz gerade, dass es in der Gastronomie-Branche Tausende offene Stellen gibt, denen die Mitarbeiter fehlen. Und es ein großes Restaurant-Sterben gibt.

Allerdings benennt er als Ursache, dass man bisher mit dem Personal unglaublich viel Schindluder getrieben hat, niedrige Löhne, extreme Arbeitszeiten, man hat die Mitarbeiter in die Flucht geschlagen.

Dann sagt er, dass die Löhne, auch für Köche, zu niedrig sind.

Und dann sagt er aber auch, dass die Leute kein gutes Essen bezahlen wollen, nur billig essen wollen.

Dann erläutert er, dass bei Berücksichtigung aller Kosten eines ordentlichen Restaurants, beheizt, saubere Küche, saubere Tischdecke, ein einfaches Wiener Schnitzel schon um die 30 Euro kosten müsse, und dann auch nur kostendeckend sei.

Aber woher die Leute 30 Euro für ein Mittag- oder Abendessen hernehmen sollen, das lässt er offen.

Insofern ist die Frage, ob Restaurants als Geschäftsmodell überhaupt funktionieren können.

Und es ist die Frage, wie die das dann in den vielen Berliner Fressstuben zu 5 bis 6 Euro dann machen. Ob das dann überhaupt vertretbar geht, was Hygiene und so weiter angeht.

Rach schlug vor, man solle doch mal in die Speisekarten eine Seite reinmachen, auf der man die eigenen laufenden Kosten auflistet, damit die Gäste merken, was das alles kostet.

Könnte es nicht vielmehr sein, dass die Nebenkosten, Sozialabgaben, Baukosten (=Miete usw.), Energiekosten und was so alles anfällt, durch die Politik so hoch getrieben wurde, dass diese Dienstleistungsbranche nicht mehr funktionieren kann und kaputt geht?

Die Leute haben ja weniger Geld in der Tasche, dann kommt gerade die Rezession … da dürften viele Restaurants pleite gehen.

Andererseits sagt er, dass die meisten Leute, die ins Krankenhaus kommen, letztlich wegen schlechter Ernährung dort sind.