Kriegsberichterstattung
Ich hätte damals meinen Stahlhelm vom Grundwehrdienst mitnehmen sollen. Inzwischen braucht man ihn zum Bloggen.
Folgt mal diesem Thread. Der impressumslose (weil der Link auf seine Webseite zeigt und die gerade wegen „Wartungsarbeiten” down ist) Journalist Sebastian Pertsch geht auf Don Alphonso los (ich gebe nur den ersten Tweet mit, schaut Euch die Folgetweets mit an):
Angestachelt vom #AfD-Fanboy #DonAlphonso aus dem Axel-Springer-Verlag ernte ich seit dem Wochenende einen riesigen Shitstorm aus der rechten Szene, werde (vorrangig auf Twitter) verbal angegriffen, beleidigt, mit Hass und Häme überzogen – und auch bedroht.
— Sebastian Pertsch (@Pertsch) November 6, 2019
Und da finden sich dann solche journalistischen Perlen wie
Don Alphonso und andere Oberarschlöcher wissen mittlerweile natürlich genau, wie sie es schaffen, dass sie nur bedingt wegen Hatespeech angekreidet werden können, während sie gleichzeitig eine Masse an Hatern mobilisieren können, um aufzuhetzen. Danach waschen solche Idioten…
— Sebastian Pertsch (@Pertsch) November 6, 2019
…suchen, um den Hass der Arschlöcher verarbeiten zu können, sie müssen sich juristischen und polizeilichen Schutz holen, weil sie und ihre Familie bedroht werden. Das verkraften nicht alle. Und es sind leider keine Einzelfälle.
— Sebastian Pertsch (@Pertsch) November 6, 2019
es also wohl zum journalistischen Standard gehören soll, andere als „Arschlöcher” zu titulieren. Oder Kettentweets über 20, 30 (ich habe sie nicht gezählt) Tweets zu verteilen.
Nicht wenigen fällt die absurde Selbstwidersprüchlichkeit und Doppelmaßstäblichkeit des modernen „Journalismus” auch auf:
Frau Diekmann, sicher hat Herr Pertsch das Herz auf der Zunge, hier wohl eher auf der Tastatur.
Er widerspricht sich in einem Thread und das macht ihn nicht glaubwürdiger. Er nutzt ebenfalls die einfache Sprache des Hasses.
Das Ihnen das nicht auffällt? pic.twitter.com/hdKsdTzasi
— Frank Thiermann (@frank_thiermann) November 6, 2019
Was ist der Hintergrund? Hass aus verschmähter Liebe?
Vor ein paar Wochen gab es eine Interviewanfrage des Spiegels (jemand aus dem Hauptstadtbüro), die ich abgelehnt habe. Jetzt verbreitet eine führende Mitarbeiterin einen Thread, in dem ich justiziabel beleidigt werde. So geht das in den Medien gerade zu, und es ist nicht schön.
— Don Alphonso (@_donalphonso) November 6, 2019
So langsam sieht Journalismus auch außen so dreckig aus, wie er innen schon lange ist.
Der Journalismus der letzten etwa 20 Jahre, wenn man es etwas weiter zieht, seit den 68ern, war eigentlich nur noch ein Sammelpunkt Charakterkrüppel, die sich per Marxismus-Einlauf und Political-Correctness-Opportunismus zur Überzeugung versteiften, es sei Aufgabe der Medien, die Gesellschaft durch Druck und Desinformation umzuwandeln, und nicht etwa ihr objektiv-neutraler Dienstleister zu sein. Journalismus als Sammelbecken universalunfähiger Widerlinge, die sich aus irgendwelchen, mir nicht verständlichen Gründen einbilden, dass man sie dafür auch noch bezahlen müsste. Die geistes- und sozialwissenschaftlichen Fakultäten haben da regelrechte Dummenbiotope erschaffen, indem sie intellektuelle Unfähigkeit zum Studiengang erhoben und mit Master-Abschluss versehen haben.
Es wäre allerhöchste Zeit, Facebook, Twitter und so weiter durch zensurresistente oder zensurhemmende Medien zu ersetzen.