Soziologen
Der öffentlich-schlechtliche Dummfunk erklärt uns, warum wir heute Soziologen unbedingt bräuchten:
5 Gründe, warum wir #Soziologie heute dringender denn je brauchen: https://t.co/rrQLs09j44
— Deutschlandfunk Kultur (@dlfkultur) November 13, 2019
Hört mal hin. Da ist kein einziger wissenschaftler Grund dabei, nichts was etwas an der Universität verloren hätte.
- Verantwortung für den Klimawandel, Zersplitterung der Öffentlichkeit, Echokammern.
- Soziologie sei heute viel mehr als „empirische Erbsenzählerei”.
Mehr sagen sie nicht, schon gar nicht, was die Soziologie heute mehr sein soll, oder worauf dann noch ein wissenschaftlicher Inhalt beruhen könnte. Außer eben, dass Empirie lächerliche Erbsenzählerei sei. Anscheinend ist man nicht so realitätsgebunden.
- Weil die Soziologie die „zeitdiagnostische Meinungsführerschaft” von der Philosophie übernommen habe.
Als ob wir Meinungsführer bräuchten.
- Weil es Spaß mache, die tonangebenden Soziologen Andreas Reckwitz und Hartmut Rosa zu lesen.
- Weil sie Trost spenden könne.
Da würde ich im Befund sogar zustimmen, nämlich dass die wesentlichen Eigenschaften der Soziologie sind, empiriefreies meinungsbehaftetes Zeitgeistgeschwätz aus dem Unterhaltungsprogramm zu pumpen. Nur dass ich es im Gegenteil bewerten würde, nämlich der Symptomatik eines untauglichen Versuchs des Wahnsinns in Ermangelung ausreichender Hirnmasse oberhalb wahnsinnstauglicher Mindestschranken. Wär’s ein Küchenspülenabfluss, würde man den Klempner rufen, weil er das Wasser für den Geruchsverschluss nicht mehr halten und man direkt bis zum Kanal durchriechen kann.
Dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk meint, wir würden sowas brauchen, zeigt den Verfall des öffentlich-rechtlichen Gebührenfraßes hinein in die Monstrosität zwangsfinanzierter Geistlosigkeit in gegenseitiger Unterbietung zwischen Journalismus und Professorengedämpfes.