Ansichten eines Informatikers

Die Ankündigung der sozialistischen Diktatur

Hadmut
2.12.2019 16:47

Es kommt.

Die TAZ berichtet (nein, eigentlich schreibt sie nur, was dpa ihr durchtickert) über eine Rede (nein, eigentlich sagen sie nur „bescheinigt”, vielleicht war es keine Rede, vielleicht war der nicht mal dort) von Wirtschaftswissenschaftler Niko Paech (von dem sie sagen, er sei außerplanmäßiger Professor an der Universität Siegen im Bereich Plurale Ökonomik und habe das Konzept der Postwachstumsökonomie geprägt, er gibt also die eigenen Theorien als Untergangsszenario aus) zur Weltklimakonferenz in Madrid (die, zu der Greta gerade zu spät kommt, weil sie auf dem Atlanktik rumsegelt), wie wir mit der Erderhitzung („Erwärmung” reicht nicht mehr) umzugehen haben.

Natürlich geht es gegen das Wirtschafswachstum. (Klar, Wachstum ist Kapitalismus.)

Unabdingbar sei daher nun nicht nur eine Wirtschaft ohne Wachstum, sondern ein Rückbauprogramm. Das sei aber kein Marsch in die Askese oder ins Mittelalter, sondern könne verstanden werden als eine Befreiung vom Überfluss, sagte der Wissenschaftler. „Vordringlich ist der Rückbau einer Mobilität, die mit dekadentem Luxus korrespondiert und dabei Massen an Öl verbraucht. Es gibt kein Menschenrecht darauf, eine Kreuzfahrt zu buchen. Es gibt kein Menschenrecht darauf, Urlaub mit dem Flugzeug zu machen.“ Es existierten aber unendlich viele Möglichkeiten, hier in Europa Urlaub ohne Kerosin zu verbringen.

Urlaub an der Ostsee. Hatten wir schon zweimal in den letzten 100 Jahren. Riecht irgendwie nach Mauer.

Aber was macht man, wenn man eben nicht nur Italiener, Spanier, Schweden sehen will? Sondern Asiaten, Afrikaner, Aborigines? (Ja, ich weiß, die kommen ja dafür jetzt alle zu uns…)

Weiter sagte Paech, notwendig sei eine „Entrümpelung unserer Lebensstile“ und der Aufbau einer Ökonomie, in der die Reparatur und Instandhaltung wieder ein wichtiger Faktor wird. Produkte müssten länger genutzt werden. Damit würde auch der infolge des Onlinehandels enorm gestiegene Güterverkehr eingedämmt, sagte er.

Eine durchaus interessante Frage, wie die Ökobilanz von besser gebauten, langlebigeren Produkten gegenüber Leichtbauweise aussieht. Mir fallen da Waschmaschinen und Kühlschränke ein. Früher hatte man Waschmaschinen, die 20 Jahre Familienbetrieb ausgehalten haben. Meine Waschmaschine ist inzwischen auch 20 Jahre alt. Damals, 1999, zu einem Umzug innerhalb von Karlsruhe gekauft. Schon dreimal mit umgezogen. Wäscht aber nur für mich alleine, und war auch ein paar Jahre nur sporadisch in Gebrauch. Ich weiß aber, dass viele Waschmaschinen heute nur noch wenige Jahre halten, weil der Zuber nicht mehr aus Edelstahl, sondern aus Plastik ist, und das einfach der Belastung nicht standhält und nach ein paar Jahren bricht, auch weil der Weichmacher raus ist. Man sagt, das sei günstiger in der Herstellung und die Maschinen würden leiser. Hört sich schlecht an.

Denke ich aber an meinen Kühlschrank, dann heißt es da gerne, dass man einen Kühlschrank nach allerspätestens 10 Jahren sowieso austauschen müsse, wegen der Energieeffizienz. Ich habe mal eine voll funktionsfähige kleine Stereoanlage weggeschmissen, nachdem ich per Strommessgerät herausgefunden habe, dass sie auch ausgeschaltet über 10 Watt zieht. War noch vor der Energiesparverordnung gebaut, wonach Geräte im Standby unter 1W bleiben müssen.

Ja, was denn nun?

Soll man die Geräte nun lange betreiben oder nicht?

Auch die industrielle Landwirtschaft muss nach Paechs Vorstellungen umgebaut werden. „Kleinere, solidarisch bewirtschaftete Ökohöfe könnten für ihre Region produzieren. Damit entfiele gigantisch viel Aufwand an Verpackung, Transporten, Kühlketten – und zugleich käme es der Artenvielfalt, dem Grundwasser und der Bodenqualität zugute.“ Dazu sollten auch Gärten und Mittäcker aktiviert werden, um eine Selbstversorgung im kleinen Maßstab zu ermöglichen.

Solidarisch bewirtschaftet? Also sozialistisch?

Und dann im Garten, weil es sonst nicht reicht?

Weiter nötig ist nach den Vorstellungen des Klimaökonomen ein Baumoratorium. „Jeder weitere Quadratmeter Wohnfläche, den wir erschaffen, ist eine ökologische Katastrophe.“

Ja, das hätte man sich vor der Migration überlegen sollen.

Wir waren ein schrumpfendes Volk mit genug Wohnungen, hätten also nichts mehr bauen müssen. Und dann kommt man auf die Idee, Millionen von Leuten einzuladen und reinzuholen, und hinterher fällt einem ein, dass sie für uns eigentlich keinen Nutzen haben, wir nicht wissen, wohin mit denen und wir Bauen für eine Katastrophe halten.

Ist ja toll. War das nicht ein linkes Projekt, die Leute alle nach Deutschland zu holen?

Internet: An, aus, an, aus

Extrem viel Strom werde im globalen Maßstab auch durch das Internet verbraucht, sagte er der dpa. „Ein radikaler, aber ernst gemeinter Vorschlag wäre, das Internet jeden zweiten Tag auszuschalten – damit kann auf freiwilliger Basis schon jetzt begonnen werden.“

Was für ein Armleuchter.

Schon mal drüber nachgedacht, wie lange das dauert, das alles hochzufahren? Einschaltstrom und Ladezeit und so? Ich weiß von Serverfarmen, die über 8 Stunden brauchen, bis alles Systeme wieder gebootet haben.

Und was ist mit den Anwendungen, die vom Internet abhängen? Notfälle und sowas?

Telefon dann auch nur noch jeden zweiten Tag? Fernsehen?

Diktatur

Aufstand der Handelnden

Auf wirksame politische Regulierungen darf man nach seiner Ansicht zurzeit nicht setzen. „Eine demokratisch gewählte Regierung kann vieles tun, aber eines nicht: sich über die Lebensstile einer Bevölkerungsmehrheit hinwegzusetzen und Wohlstand zurückbauen“, sagte der Ökonom.

Wählerakzeptanz für reduktive Maßnahmen sei aber denkbar, wenn dezentral in Nischen der Gesellschaft Experimentierfelder, Reallabore, Netzwerke der Selbsthilfe und Widerstandsnester gegen den Mobilitäts-, Konsum- und Digitalisierungswahn entstünden. „Dies wäre ein Aufstand der Handelnden. Diese Pioniere könnten zugleich jene, die ohne gute Gründe ökologisch verantwortungslos handeln, durch vorgelebte Gegenentwürfe delegitimieren und zur Rede stellen – in der Nachbarschaft, Schule, im Job, in der Kneipe.“

Aha. Weil die Leute sowas nicht selbst wählen würden, geht das mit Demokratie nicht, muss das per Gewalt durchgesetzt werden.

Hieß es nicht ständig, die Rechten wären die Demokratiefeinde und die Linken die Demokraten?