Notbremse beim Wissensexport?
Ich war gerade in der Stadt. Mir ging was durch den Kopf.
Ich hatte ein paar Sachen zu erledigen. Ich wollte noch etwas „shoppen” gehen, habe es trotz Konsumwut nicht geschafft, irgendetwas zu kaufen, weil mich das Warenangebot so derartig anödete und tiefenlangweilte. Ich war bei der Gelegenheit noch in der Fotoabteilung eines berüchtigten Elektronikmarktes, um einer Frage nachzugehen, die ein Leser aufgeworfen hatte, die ich im Blog angesprochen habe und die noch der Klärung harrte: Wenn Sony voralte Kameramodelle zu niedrigeren Preisen verkauft, sind das dann alte Lagerbestände aus Überproduktionen, oder stellen die das alte Zeug weiter für das billige Preissegment her anstatt wie andere explizit billige Kameras zu verkaufen? Der Verkäufer meinte, die bekämen sie frisch von Sony, und seines Wis sens wären die neu produziert, Sony würde auch die alten weiter bauen. Der Versuch, den Weihnachtsmarkt zu besuchen, scheiterte. Nicht, weil er nicht da gewesen wäre, sondern weil mir so unglaublich unweihnachtlich zumute ist, dass ich da wie an einer unsichtbaren Wand einfach abpralle. Und weil es – Berlin – nur eine Ansammlung überteuerter Imbissbuden ist und ich lieber zum Chinesen gehe.
Hirn nicht ausgelastet.
Da gingen mir so ein paar Dinge durch den Kopf.
- Ein Leser hatte gefragt, warum es eigentlich noch Universität und nicht Monoversität heißt, wenn es da nur noch eine Meinung und ein Thema gibt. Da hat er Recht, aber Monstrosität wäre noch passender. Die Humbug-Monstrosität zu Berlin oder sowas.
- Irgendwo, ich weiß nicht mehr wo, hatte ich heute die Auffassung gehört oder gelesen – ich glaube, es ging um eine nicht allzu vorgezogene Grabrede auf die suizidende SPD – dass Deutschland oder Europa gerade von Technik- und Wissensland zum Dienstleistungsland umgemodelt wird.
- Passt wie die Faust aufs Auge. Irgendwo behauptete irgendwer, Deutschland brauche jedes Jahr 500.000 Zuwanderer.
Wofür?
Braucht man an Ende gar keine „Fachkräfte”, sondern schlicht einfach Arbeiter? Geht es darum, das Geschäftsmodell von Fernost wieder zurückzuholen? Einfache Produktionsaufgaben für Billiglöhner? Einerseits von Mindestlohn reden und dann durch Inflation und Wärungsdemolierung trotzdem eine Hungerleidernation draus bauen?
- Gerade wieder nach dem Artikel über „Weiße Physik” drängt sich das wieder auf, wie man es in deutlich unter 20 Jahren geschafft hat, die amerikanischen und europäischen Universitäten komplett durchzuverblöden und nutzlos zu machen.
- Ich hatte ja neulich geschrieben, dass immer mehr amerikanische Firmen inzwischen auf die amerikanischen Schulabschlüsse pfeifen, weil völlig wertlos, und die Mitarbeiter selbst prüfen, ob sie können und taugen.
- Immer mehr technische Entwicklungen – neulich wieder was zum Quantencomputer – kommen nicht mehr von den Universitäten, sondern aus den Firmen.
- Universitäten werden nicht nur immer dümmer, sondern auch immer abstoßender und aggresiver gegen jeden und alles, was noch über Mindesthirn verfügt. Zu meiner Zeit waren Informatiker nach dem Diplom noch trotz geringer Bezahlung begierig darauf, am Institut zu bleiben und als Mitarbeiter weiterzuforschen, weil man da halt tolle Sachen machen konnte. Heute höre ich von so vielen Informatikern, dass die nach dem Master „nur noch weg aus der Klapsmühle” wollen.
- Es gibt so einen herrlichen gezeichneten Bildwitz: Schädlingsvernichter kniet im Vorgarten einer Frau und erklärt ihr, dass er ihren Ameisenhügel mit rein biologischen Mitteln bekämpft: Er gebe feministische Ameisen dazu. Spätestens nach drei Generationen sei die ganze Population erledigt oder sie bekomme ihr Geld zurück. Feminismus als Mittel zum biologischen Abtöten.
- Ich hatte neulich geschrieben, dass es enorm viele chinesische Studenten an australischen Universitäten gibt, die da Wissen volltanken und wieder nach China gehen. Selbiges in den USA.
- China expandiert hochaggressiv. Neulich wurde diskutiert, ob die davor sind, sich Taiwan einzuverleiben, weil von den Amis keine Gegenwehr mehr zu erwarten ist. Ich hatte schon vermutet, dass China sich früher oder später Australien und Neuseeland grapschen wird.
- Es heißt, und das wurde mir neulich von Lesern bestätigt, dass China überaus aktiv in Afrika ist, dort Infrastruktur baut und in manchen Gegenden dort unglaublich viele Chinesen aktiv seien. Als ob China die – zumindest wirtschaftliche – Expansion nach Afrika betreibt.
Da ging mir so eine absurde Überlegung durch den Kopf.
Ist das ein Wirtschaftskrieg des Westens gegen den ganzen asiatischen Kontinent samt Kommunismus?
Kann das sein, dass man
- noch schnell billige Arbeitskräfte aus Afrika nach Europa holen will, bevor die alle den Chinesen gehören? Ich hatte ja schon geschrieben, dass mich die Migration an die Sklavenschiffe für die amerikanischen Baumwollplantagen erinnert. Gleiches Spiel nochmal, aber zügig, bevor die Sklaven knapp werden?
- die Universitäten als frei zugängliche Wissenstankstelle ganz bewusst abgetötet hat, durch dumme Linke als zuverlässige Allesvernichter, um die Kontrolle über das Wissen an Firmen wie Google zu übertragen, an denen sich eben nicht jeder, der will und zahlen kann, einfach immatrikulieren kann?
Es würde zumindest allerhand erklären.
Ich hatte ja schon beschrieben, dass mir zu Zeiten meines Unistreits aufgefallen war, dass man die fähigen Leute an die Luft setzte, und die Professuren mit Brachialinkompetenten besetzt hat.
Irgendwie erinnerte mich das an etwas. Irgendeine Szene aus einem Buch oder einem Film. Irgendwo ging es darum, dass man einen Angriff vermutete, während alle Offiziere, Piloten und so weiter auf irgendeiner offiziellen Feier sein mussten und damit wehrlos gewesen wären. Also hat man eine Kriegslist unternommen und alle möglichen Leute, Mechaniker, Reinigungspersonal, Köche und wen man halt gerade bekam, in die Uniformen gesteckt und zu dieser Feier geschickt, wo man sich wunderte, warum die alle so schlecht sitzende und zu große oder kleine Uniformen hatten und sich überhaupt nicht soldatisch benehmen würden. Während die echten Piloten alle schon heimlich in ihren Maschinen saßen und voll einsatzbereit waren, um den Angreifer, der sie wehrlos wähnte, in die Falle laufen zu lassen.
Verdammt, woher kenne ich diese Szene? Aus welchem Film stammt das? Kann das aus einem der Kampfstern Galactica-Filme sein, die ich schon ewig nicht mehr gesehen habe?
Mir kommen alle diese Quotenprinzessinnen, Gendertröten und Pseudoinformatiker längst vor, als hätte man da irgendwelche Laien als Wissenschaftlerdarsteller in ihnen nicht passende Professorenuniformen gesteckt, um dem Feind vorzugaukeln, die Wissenschaftler wären alle da.
Kann das sein, dass man gerade die gesamte Wissensvermittlung von öffentlich auf vertraulich umstellt und sich dabei des linken Deppentums bedient, um die Gesellschaft vom Bildungsbürgertum auf Deppentum umzubauen, weil Linke ja gerne Bourgeoisie durch Proletariat ersetzen wollen?
Geht es darum, Bildung zum kontrollierten Monopolgut zu machen und Europa zum Proletariatskonkurrenten zu China zu machen?