Und keine Sau interessiert’s…
Ein Leichenpfosten ohne Belang.
Ich kam heute in Berlin mit der S-Bahn am Hauptbahnhof vorbei (hatte nur leider gerade auch keine bessere Kamera als das Handy dabei), und dachte mir, gehst’e mal schnell gucken (pardon: kieken), was da für ein Rummel um diese Totenaschensäule ist, die das diese kohleverschmierten Polit-Psychos, die sich in grenzenloser Selbstüberschätzung „Zentrum für politische Schönheit” nennen, aufgestellt hat. Liest man Berichte wie die von ZEIT, erwartet man da einen Riesenauflauf, Proteste, Menschenmengen und ein Monstrum von Monument und Mahnmal vor den Bundestag gepflanzt. Es ging ja durch die Presse, dass verfügt wurde, dass sie das Ding bis zum 20. wieder wegschaffen sollen, sonst entfernt es die Stadt per Ersatzvornahme. Zumindest für 14 Tage kann hier offenbar jeder Depp aufstellen, wo und was er will. Zumindest wenn er linkskonform ist. Da sie dem Ding aber ein angeblich 4 Tonnen schweres Betonfundament gegossen haben wollen, werden sie das Ding nicht mit der Sackkarre wieder wegfahren können. Irgendwo kam im Fernsehen, dass deren Chef-Spinner meint, es verstoße nicht gegen das Recht, weil die Bauordnung erst ab einer bestimmten Höhe greife. Nach dem Motto, wenn es nicht zu hoch ist, kann jeder auf fremde Grundstecke betonieren, was er gerade will. Ich werde dann mal eine 3-Meter-Klobürste oder sowas vor’s Kanzleramt betonieren und es Kunst nennen. Oder einen Dildo mit Erdkugel aus gefrorenem CO2, aber der hält nicht lange.
Ich komme also da in die Gegend, so gegen 15:00, weit und breit niemand. Außer am Besuchereingang zum Bundestag und ab und zu einem Auto oder Radfahrer, die halt da die Straße entlangfuhren, weit und breit keine Menschenseele zu entdecken. Wo zum Kuckuck steht also das Ding? Ich schaue mich um – nichts zu sehen. Ich erinnere mich an Fotos, wonach man in direktem Blick frontal auf den Reichstag über diese Säule peilen kann und finde schließlich doch so ein völlig unscheinbares Ding.
Ich würde jetzt lügen, wenn ich sagen würde, es war wirklich gar keiner da. Ich war ja da. Und als ich dort hin kam, warf gerade ein Fußgänger ratlos einen Blick auf das Ding, wollte aber nicht mit auf das Foto. Ich fragte, ob das das strittige Ding sein solle. Er weiß ja auch nicht. Er zuckte auch nur die Achseln und ging wieder.
Aber sonst war keiner da.
Das, was da vorher mit Erde und Asche orange geleuchtet hatte, war auch nur noch schwarz umwickelt, und das Ding stand eigentlich auch nur noch im … nee, es stand noch nicht mal irgendwem im Weg. Das Ding ist so belanglos, dass es wirklich keinen Unterschied macht, ob es da steht, es stört noch nicht einmal.
Das steht ein schwarzes Ding, als hätte man es vergessen abzureißen, und wirklich keine Sau interessiert sich für das Ding, aber die Presse verkauft uns das als Riesen-Ding.
Und das nennt die Presse dann „in Sichtweite des Bundestags”.
Eigentlich bin ich nicht mal ganz sicher, ob das überhaupt das Ding war. Da steht halt eine schwarzer Pfosten in der Gegend und ist eigentlich völlig egal.
Das ist so belanglos, dass es noch nicht mal für „lächerlich” reicht. Aber die Presse verkauft uns da einen Riesen-Skandal um eine Riesen-Aktion.