Ein hinterhältiger Baum
Ein Leser bittet mich, ein Detail zu beleuchten.
Ich hatte doch zu diesem absurden Tagesspiegel-Gastbeitrag von Gerhart Baum geschrieben.
Ein Leser meint, eine Aussage Baums darin könnte unmöglich unkommentiert stehen bleiben.
Baum hatte geschrieben (und ich hatte es zitiert):
Die Menschen werden ihrer Selbstbestimmung beraubt, die Gesellschaften werden in ihren Entscheidungen manipuliert. Wer die Daten kontrolliert, nimmt Einfluss auf Strukturen und Meinungen in der Gesellschaft. Der Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump und die Brexit-Entscheidung sind Beispiele.
Der Leser meint, Baum schreibe das so, dass der unbedarfte Leser es so verstehen würde, als wäre Trump nur durch Manipulation und Datenkontrolle Präsident geworden.
Die Realität sei aber genau andersherum verlaufen, die großen Datenkraken wie Google, Facebook usw. hätte ja alle gegen Trump manipuliert. Ohne Manipulation hätte Trump weit höher gewonnen.
Wenn ich mich recht erinnere, gab es da ja auch ein paar Dinger, die ans Licht gekommen sind und zeigen, dass die da intern ganz massiv linke Politik betreiben und die Datenbestände manipulieren. Neulich ist doch bei Google einer rausgeflogen, weil er Kritik an Feminismus/Gender/Diversität geäußert hatte.
Insofern wäre also die Frage, ob Baum es schlicht nicht besser weiß, oder wider besseres Wissen täuscht, oder die Formulierung nur missverständlich war. Denn auch, da stimme ich dem Leser zu, wenn die Formulierung suggeriert, dass Trump und Brexit durch Manipulation erreicht wurde, steht objektiv nicht so wirklich fest da, ob die Manipulation pro oder contra Trump oder Brexit passiert sei. Es steht allerdings auch nicht „Wahlkampf um die Präsidentschaft”, sondern „Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump” da, was allerdings durchaus suggeriert, dass (nur) Trump solche Methoden angewandt habe.
Da kann man sich jetzt das Hirn dran reiben.
Was ich sagen will: Dem Baum kann man da auch kein Stück weit trauen, da muss man wirklich auch jedes Wort überprüfen.