Ansichten eines Informatikers

„Für Menschen wie ihn kein Platz mehr”

Hadmut
13.12.2019 22:33

Über die Selbstvergiftung der SPD.

Die WELT hat ein Interview mit Unternehmer, Millionär und SPD-Mitglied Harald Christ, der erklärt, warum er – obwohl von der Überzeugung her Sozialdemokrat – aus der SPD austritt.

Christ: Die SPD hat programmatisch, aber auch personell eine sehr stark links abdriftende Politik gewählt, weil sie glaubt, damit innerhalb eines Jahres bei Wählern 30 Prozent Zustimmung zu erreichen. Ich sehe das anders: Die SPD als Volkspartei muss natürlich linke Positionen vertreten, wenn es um Arbeitnehmer geht und die sozialen Belange einer Gesellschaft. Aber ich bin auch immer dafür eingetreten, dass Mittelstand und Wirtschaft die andere Seite derselben Medaille sind. Wenn man Verteilungsgerechtigkeit fordert, muss man auch für Leistungsgerechtigkeit einstehen. Heißt: Das, was man ausgibt, muss man auch verdienen. Und das ist immer sozialdemokratische Tradition gewesen: fairer Ausgleich und die Menschen mitnehmen. Für mich gibt es in der Partei aber mittlerweile ein sehr starkes Missverhältnis. Wirtschaft und Mittelstand kommen in der SPD nun überhaupt nicht mehr vor.

Das muss man sich mal klarmachen, was da los ist: Die drehen völlig durch, knallen voll in einen Geldregen-Schlaraffenland-Marxismus ab, machen unfinanzierbare Versprechen, und bilden sich allen Ernstes ein, damit 30 Prozent Wählerzustimmung zu gewinnen.

Die drehen völlig ab, haben Verstand und Realität verloren, und wollen regieren.

Eigentlich hätte man beim Parteitag die Türen abschließen, zumauern und außen „Klapsmühle” dranschreiben müssen, als die gerade alle drin waren. Die Gelegenheit kommt so schnell nicht wieder.

Im Ernst: Man muss doch ernstlich derangiert und entgleist sein, um auf auf so eine Zielrichtung zu kommen. In welcher Geistesverfassung sind die?

Oder mal ganz anders gefragt: Was läuft da im Hintergrund in Sachen Weltkommunismus, wovon wir nichts wissen? Putschen die sich da gegenseitig mit Kommunismusphantasien auf?

Christ: Ich sehe nicht mehr die Chance, den Kurs der Partei noch nach meinen Überzeugungen verändern zu können. Ich bin da auf verlorenem Posten. Für Menschen wie mich ist kein Platz mehr in dieser Partei. Es gab nur zwei Möglichkeiten: entweder resignieren und als passives Parteimitglied bleiben – oder gehen.

Sagten die nicht immer, sie seien so „basisdemokratisch”? Partei für jeden und so?

Im Prinzip derselbe Effekt, den ich damals bei den Piraten beobachtet habe. Da hat sich auch eine kleine, linksradikale Minderheit mit üblen Abstimmungstricks die Kontrolle über Posten, Kommunikation und Parteimedien angeeignet und die große Mehrheit da völlig kaltgestellt. Die Piraten standen damit unmittelbar vor der linken Implosion. Fehlt nur noch der Mörder mit der Sackkarre.

WELT: In welchen Bereichen vernachlässigt denn die Partei zurzeit die Wirtschaft?

Christ: Ich frage mal zurück: Wenn Sie sich die Grundsatzentscheidung vom Parteitag anschauen – wo kommt die Wirtschaft und der Mittelstand denn da noch vor? Ich habe das in der gesamten Diskussion nicht erkennen können.

Genau das habe ich doch die Woche gerade gesagt: Bei uns kommt das Geld aus der Steckdose. Die schmeißen nur noch Geld raus. Wo es herkommt, interessiert die nicht mehr.

Das wäre alles nicht so schlimm, wenn die sich nur selbst ruinieren würden. Da würde nichts fehlen.

Aber die machen damit eben auch alles kaputt.

Nun bin ich mal gespannt, ob die die 30% Stimmen, die sich sich einbilden, damit auch bekommen werden. Oder ob sie sich die genauso grapschen wie Steuergelder.