Ansichten eines Informatikers

Ein technischer Änderungsvorschlag zum Fernsehen

Hadmut
29.12.2019 16:55

Weil wir doch immer von Digitalisierung und Umweltschutz reden.

Wenn man versteht, wie Digitalfernsehen technisch funktioniert und welche Entwicklung es da in den letzten etwa 15 Jahren gab, dann ist das Konzept des Fernsehers überhaupt eigentlich veraltet.

Eigentlich müsste man das in ein verallgemeinertes Konzept umarbeiten, das es in Form von Videorekordern, Video on Demand und so weiter eigentlich schon gab. Ein wesentlicher Punkt dabei ist, dass die Broadcast-Medien wie DVB-S, DVB-T und DVB-C (in ihrer jeweils aktuellen Version) eigentlich eine hohe Bandbreite haben und von Massendurchsatz und Energieaufwand so erst mal noch keine Konkurrenz haben. Internet ist anders, da braucht man individuelle Verkabelung oder eine sehr hohe Senderdichte und -Energie.

Es wäre eigentlich viel besser, sich vom Konzept eines festen Sendeplanes zu verabschieden und stattdessen einfach alles, was man senden will, je nach Priorität und Aktualität auszustrahlen, wenn man es hat, und nicht, wenn es im Fernsehen kommen soll. Wenn also am Sonntag abend der Tatort kommen soll, dann ist der ja nicht erst am Sonntag abend fertig, sondern hätte ohne weiteres auch in der Nacht von Samstag auf Sonntag ausgestrahlt werden können. Mit den Nachrichten ist es anders, die müssen aktuell sein.

Bedenkt man, dass man heute Rechner wie einen Raspberry und Terabyte-SSDs billig bauen kann und die kaum Strom verbrauchen, könnte man die als eine Art Cache einsetzen, der Digitalfernsehen so, wie es über die Leitung kommt (dazu muss man nichts unkodieren, das kommt heute direkt als H.265), einfach in den Speicher schreibt und dabei persönliche Präferenzen (keine Quizshows, Nachrichten bitte möglichst lange aufheben) berücksichtigt, um einfach das Fernsehprogramm in der Wohnung lokal vorzuhalten, damit man es schauen kann, wann man will. Wollte jemand herkömmlich fernsehen, kann das damit ohne weiteres simuliert werden.

Und im Ergebnis wäre es noch stromsparend, weil dafür dann Streaming oft wegfällt.

Aber man betreibt viel Aufwand, um mit digitalen Techniken einfach nur altes Analogfernsehen zu simulieren.