Ansichten eines Informatikers

Frauendiskriminierende Verbrennerautos

Hadmut
22.1.2020 19:46

Das jetzt auch noch. Autos mit Benzin- und Dieselmotoren sind frauendiskriminierend. [Update]

Gut, das ist an sich nicht überraschend, denn der ganze Gender-Krampf ist ja nichts anderes als Rhetorikübungen darin, sich einfach über alles zu beschweren und als diskriminiert-ausgegrenztes Opfer von allem und jedem auszugeben, das gehört eben zur Ausbildung des Berufsopfers Feministin. Wir hatten das ja schon mit Windrädern und Erdbeben und anderem – waren es nicht auch mal Gummistiefel? – es ist halt Geisteswissenschaft. Die Rhetorik-Übung, wirklich jeden x-beliebigen Gegenstand als zur Unterdrückung der Frau konstruiert auszugeben.

Würde man Feministinnen glauben und in der Folge alles beseitigen, was als frauendiskriminierend angesehen werden muss, währen wir im Stand lange, lange vor der Steinzeit. Steinäxte und Lehmhütten sind ja auch frauendiskriminierend, und schon die Erfindung des Feuers war ja auch zu nichts anderem gedacht, als die Küche zu erfinden, an die man die Frau fesselt und knechtet. Das feministische Ideal ist die reine Natur, in der wir nackig von Baum zu Baum hüpfen, jeder für sich.

In England beschwert sich gerade eine, dass Verbrennerautos total sexistisch und frauendiskriminierend seien.

Aber nicht, wie man aktuell denken würde, Umweltschutz, weil Frauen selbstverständlich auch unter der Klimaerwärmung wieder bevorzugt leiden, Frauen leiden stets mehr als andere, sondern es hat mit dem Tanken zu tun.

Der Zapfpistole, um genau zu sein.

Ah, wird man denken, na klar, die Zapfpistole in den Tankstutzen zu stecken ist eine ständige Reproduktion des Penetrationsvorgangs mit Einfüllung, die Machtausübung des Tankenden über das hilflose Auto. Mit anschließendem Verschluss des Stutzens mit abschließbarem Deckel, dem Anlegen des Keuscheitsgürtels zur Kontrolle über die Sexualität der Frau gleich, während die tropfende, dauererrigierte und stets einsatzbereite Zapfpistole …

Nee, auch nicht.

Auf Twitter schrieb die 31-jährige Melanie Morgan laut DailyStar:

“Ich hasse es, tanken zu fahren, denn meine Hände sind zu klein für die Zapfpistolen. Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass die Größe der Pistolen für Männerhände entwickelt wurde.”

Am Ende des Textes versah Melanie ihren Tweet noch mit dem Hashtag #everydaysexism (#Alltagssexsismus).

Als wäre ein Tweet nicht schon genug, legte die Frau gegenüber dem Mirror nochmal nach: “Ich habe ziemlich kleine Hände, […] da ich allgemein ziemlich klein bin. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es viele Männer gibt, die die gleiche Größe wie ich haben.”

Als junge Frau dachte Melanie immer noch, dass sie noch nicht so lange tankt und es erst lernen muss. Doch mit der Zeit wurde der Gang zur Zapfsäule für sie zum immer größeren Trauma:

“Als Erwachsener, der das jetzt regelmäßig macht, kam mir eines Tages der Gedanke, dass die meisten Leute das Betanken ihrer Autos nicht als schmerzhaft empfinden, denn die meisten müssen nicht darüber nachdenken.”

Und weiter: “Niemand wird sich darüber beschweren und diejenigen, die dazu neigen, solche Dinge zu entwerfen, sind normalerweise männliche Ingenieure.”

Doch als emanzipierte Frau hat sie jetzt eine Lösung für ihr Problem gefunden. Seit einiger Zeit fährt sie nicht mehr zur Tankstelle: “Es ist ein Problem, mit dem ich mich einfach nicht befassen will.”

Stattdessen muss das nun ihr Partner erledigen. Der hatte sich zunächst noch über ihr Problem lustig gemacht, war dann aber nach einigen Beweisbildern “überzeugt”: “Oh Gott, du machst keine Witze, das ist wirklich ein Problem.”

In den nächsten fünf bis zehn Jahren möchte sich Melanie vollständig von ihrem Problem lossagen und ein Elektroauto kaufen.

Ihr tut das Tanken weh, weil die Zapfpistole zu groß sei. (Verdammt, warum konnte ich als Kind schon problemlos tanken?)

Eine „emanzipierte Frau”, die schon an der Zapfpistole scheitert.

Man könnte jetzt natürlich sagen, dass eine Zapfpistole natürlich an den größten Händen ausgelegt sein muss, damit jede Hand reinkommt. Wenn die Pistole zu groß ist, stört sie ja nicht, aber wenn die Hand nicht reingeht, weil zu eng.

Mein anderer Gedanke wäre jetzt natürlich, dass die Frau nicht zu klein, sondern zu doof zum Tanken ist, denn wenn ich so drüber nachdenke, spielt die Größe meiner Hand so beim Tanken eigentlich keine Rolle, denn am Griff ist so eine kleine Raste, und ich raste die Zapfpistole immer ein und lasse einfach laufen, bis die von selbst abschaltet. Man muss die nicht halten. Und deshalb tut’s auch nicht weh. Man braucht keine großen Hände, man braucht zwei Hände. Eine zum Drücken und eine zum Einrasten.

Übrigens war das in der Fahrschule, in der ich damals war, auch Gegenstand. Der Fahrlehrer ist mit jedem Fahrschüler, vor allem mit Frauen, einmal an die Tankstelle gefahren und hat das mal geübt. (Eine Bekannte hat mir sogar mal erzählt, dass ihr Fahrlehrer sie zur Übung mal ein Rad ab- und wieder anschrauben ließ, sie fand das zwar schrecklich, hinterher sei sie aber überaus froh darüber gewesen, das gelernt zu haben.)

Aber erst mal beschweren, dass Zapfpistolen frauenbenachteiligend und sexistisch seien.

Bin mal gespannt, wann die da Damenzapfsäulen mit kleineren Zapfpistolen (in rosa) aufstellen.

Tank-Barbie.

(Erinnert mich übrigens an den uralten blöden Witz: Er zu Ihr „Schatz, willst Du Dir nicht die Brüste vergrößern lassen?” Sie zu ihm: „Lass Du Dir doch die Hände verkleinern.”)

Update: Einige Leser schreiben mir, dass es diese Rasten in Frankreich nicht gäbe und sie dort sogar verboten seien. Ob das in England nicht auch so wäre und die Frau zu Recht darüber klagt, weil sie die Zapfpistole doch halten müsse.

Mmmh. Ich habe in Frankreich schon getankt (damals als Student über der Grenze und neulich in La Reunion), aber nicht in England. Dafür in Australien und Neuseeland, da ist vieles wie in England. Aber ehrlich gesagt, könnte ich mich jetzt nicht mehr erinnern, ob da irgendwas anders als bei uns war. Ich könnte mich jetzt allerdings auch nicht erinnern, dass ich jemals schon mal Kraft zum Drücken der Zapfpistole gebraucht hätte oder das irgendwo so groß war, dass nicht auch eine Kinderhand das hätte drücken können. Ich habe auch noch nie gehört, dass irgendeine Frau ein Problem damit geäußert hätte. Selbst wenn man unterstellt, dass diese Frau da ein Problem hat, wäre es immer noch absurd, daraus eine sexistische Diskriminierung der Hälfte der Menschheit zu machen. Denn nur weil sie so kleine Hände habe (und so sieht es auf dem Foto mit der Zapfpistole auch nicht aus), haben ja nicht Frauen schlechthin so kleine Hände, als dass man das dann „nur für Männer gemacht” nennen könnte.

Sorry, wenn ich das mal so derb sage, aber: Ich habe schon viele Frauen tanken sehen. Und die allermeisten hatten keine Probleme beim Tanken. Und die, die damit ein Problem hatten, hatten es nicht mit der Größe der Zapfpistole.

Aber ich lasse mir gerne das Problem erläutern, wenn es jemand konkret darstellen kann.

Wie man die Zapfpistole kleiner bauen will, ohne den Durchfluss zu reduzieren oder das Ding fehleranfällig zu machen, ist mir allerdings auch nicht klar.