„Ich hab Fahrrad studiert”
Der Schwachsinn regiert.
Dass Bundesverkehrsminister Scheuer neulich Fahrradprofessuren einrichten und fördern wollte, hatten wir ja schon.
RND berichtet, dass daraus tatsächlich Mastersstudiengänge werden:
Radverkehr wird Uni-Fach an deutschen Hochschulen: Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat in Berlin am Donnerstag Förderbescheide für sieben Stiftungsprofessuren übergeben. Damit möchte er Radfahrern den Rücken stärken: „Radverkehr muss als gleichberechtigtes Verkehrsmittel von Anfang an mitgedacht werden – sei es in der Gesetzgebung, in der Verkehrsplanung oder in der Innovationsforschung“, begründete er die Förderung.
Mit einem Volumen von 8,3 Millionen Euro unterstützt das Bundesministerium für Verkehr erstmals Professuren dieser Art.
33 Hochschulen hatten zuvor ihr Interesse bekundet und sich für die Radverkehrs-Professuren beworben. An sieben werden nun spezialisierte Masterstudiengänge vorbereitet.
Der Mann ist von der CSU (wo man als Politologin auch Digitalministerin werden kann) und hat laut Wikipedia
Nach dem Abitur 1994 am Gymnasium Leopoldinum in Passau absolvierte Scheuer ein Lehramtsstudium an der Universität Passau, das er 1998 mit dem ersten Staatsexamen für das Lehramt an Realschulen beendete. Ein anschließendes Magisterstudium mit dem Hauptfach Politikwissenschaft und den Nebenfächern Soziologie und Wirtschaftswissenschaft schloss er 2001 ab (Titel der Abschlussarbeit: Wahlkampf der CSU – eine Betrachtung am Beispiel der Medientouren des Ministerpräsidenten und Parteichefs Dr. Stoiber).[2]
Im Jahr 2004 wurde ihm an der Karls-Universität Prag für die unter Aufsicht von Rudolf Kučera erstellte Arbeit Die politische Kommunikation der CSU im System Bayerns der „kleine Doktorgrad“ der Philosophie verliehen.
Ich habe ja immer die SPD für die Bundesdummenversammlung gehalten, aber die CSU steht denen eigentlich auch in nichts nach.
Ein Leser fragte mich, wie dämlich sich das anhört „Ich habe Fahrrad studiert”.
Total bescheuert, (Master ja sowieso, „Diplom-Radfahrer” wäre wenigstens noch so ein bisschen was gewesen), aber immer noch besser als Gender Studies. Fahrräder gibt es immerhin.
Also, ich hätte ja volles Verständnis für Radsport als Teil der Sportwissenschaften, Bewegungsablauf, Konditionen und so weiter.
Auch den Maschinenbauern würde ich zutrauen, dass ihnen zum Thema Fahrradbau noch schlaue Dinge einfallen.
Selbstverständlich auch den Mathematikern traue ich zu, den Fahrradrahmen noch erheblich zu optimieren.
Sogar den Städtebauern gestehe ich zu, sich mit Fahrradverkehr zu befassen und Radwege zu planen.
Eigene Professoren für das Radfahren halte ich schon für sehr grenzwertig.
Aber ganze Masterstudiengänge – das Curriculum würde mich ja interessieren. Vermutlich wieder übelstes Soziologengeschwätz.
Irgendwie ist hier jetzt alles umfassend bekloppt.