Die Story von den Hamsterkäufen
Wisst Ihr, was komischerweise niemand erwähnt?
Eine Leserin hat zur vorhin beschriebenen Bundestagsdebatte angemeckert (ich habe sie so verstanden, dass sie sich das auch angesehen hat, denn ich hatte ja nur ein paar Eindrücke von fast eineinhalb Stunden zusammengefasst), dass niemand erwähnt hat, dass die Bundesregierung die Schutzausrüstung in großen Mengen verschenkt hat.
Dass Maas Ende Januar mit dem Bundeswehr-Airbus, der Deutsche aus Wuhan abholen sollte, 10.000 Anzüge hingeschickt hatte.
Mitte Februar hat er aber noch eine zweite Lieferung hingeschickt, wie er sogar selbst angab:
Wir wollen China weiter nach Kräften bei der Bekämpfung des Corona-Virus unterstützen. Heute geht eine weitere Hilfslieferung von 8,7 Tonnen mit einem Wert von mehr als 150.000 Euro auf den Weg, um schnell und unbürokratisch zu helfen. Deutschland steht bei der Bekämpfung der Corona-Epidemie fest an Chinas Seite und arbeitet mit den chinesischen Behörden eng und vertrauensvoll zusammen. Wir haben dabei allergrößten Respekt vor den Anstrengungen, die China bereits unternommen hat. Mein Dank gilt auch den Spendern, die sich an der Hilfslieferung beteiligen.
Hintergrund:
Die zweite Hilfslieferung umfasst Schutzmaterial des Deutschen Roten Kreuzes an das Rote Kreuz Wuhan, persönliche Schutzausrüstung und Sprühgeräte für Desinfektionsmittel der Firma Scholz-Recycling GmbH für das Chinesische Rote Kreuz Chongqing, Schutzkleidung und Desinfektionsmittel der Firma Beiersdorf sowie Schutzanzüge der sächsischen Staatskanzlei (DRK Sachsen). Bei der Rückführung deutscher Staatsangehöriger aus Wuhan mit einem Flugzeug der Luftwaffe wurden am 01.02.2020 insgesamt 5,4 Tonnen Verbrauchsmaterial nach China gebracht (Schutzanzüge, Gummistiefel, Handschuhe, Masken, Schutzbrillen, OP-Hauben, Handschuhe sowie Spenden der Firma Beiersdorf).
Die ZEIT hat auch darüber berichtet.
Das läppert sich dann schon. Vielleicht erfährt man ja auch nicht alles.
Dazu kommen die Schattenexporte auf privatem Wege, die als solche nicht erkannt werden, denn viele Chinesen kaufen hier alles auf, was sie kriegen können, und schicken das per normalem Paket nach China. Ein Leser berichtete, das seine chinesische Frau Waren im Wert von 28.000 Euro verschickt hat, andere berichteten von ganzen Netzwerken. Die hängen hier an irgendwelchen Social-Media-Apps, und wenn in China irgendwo einer schreibt, dass er irgendwas braucht, rennt hier einer in den Laden, kauft und verschickt es.
Ein Leser, ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob’s derselbe wie oben erwähnt war, schrieb mir, dass er seiner chinesischen Frau davon erzählt habe, dass nichts mehr da sei, und sie erstaunt gesagt hätte „Oh, haben wir alles weggekauft?”
Ich habe gerade so das Gefühl, dass man da einen Sündenbock für das Fehlen der Masken und politisches Versagen baut. Die Hamsterkäufer, die sind schuld. An allem.
Hat den Vorteil, dass die Behauptung so leicht keiner widerlegen kann, weil ja keiner kommen und sagen kann, wir sind die „Hamsterkäufer” und wir haben nichts gekauft.