Ansichten eines Informatikers

Die Verderblichkeit von Mode

Hadmut
20.3.2020 20:30

Über Produkte jenseits des Haltbarkeitsdatums.

Ich hatte doch neulich schon in einigen Blogartikeln beschrieben, wie verlogen diese Klima-Bewegung vor allem dann ist, wenn sie feministisch ist.

Hieß es nicht ständig, die Klimakrise sei männergemacht, während die armen guten Frauen nur Opfer sind?

Weil Männer so dicke Autos fahren und viel in der Gegend rumfliegen? (Gerade sagten sie in einer Corona-Sondersendung, dass die Supermarktketten schon genug Lebensmittel haben, aber nicht mehr genug Fahrer, um das Zeug noch durch die Gegend zu fahren. Nach Fahrerinnen haben sie erst gar nicht gefragt. Kaum aber fahren Männer weniger LKW, geht das Geschrei los, wo das Klopapier bleibt.)

Ich hatte dazu mal geschrieben, dass zu den größten CO2-Erzeugern und Umweltverschmutzern die Modeindustrie zählt, und dieser Schaden ist weiblich, weil Frauen einen enormen Verbrauch an Kleidung haben und ständig mit der Mode neues Zeug haben wollen – große Teile des Textilangebots werden unverkauft und ungetragen wieder vernichtet, weil es dann nicht mehr in Mode ist.

War aber in der Klimadiskussion nie ein wesentliches Thema. Weil die Diskussion von Frauen gemacht ist, und die zeigen lieber auf andere als ihren Modenkonsum zu reduzieren.

Jetzt haben wir Corona-Krisen, und was passiert?

Die Textilbranche beschwert sich, dass die Lebensmittelhändler geöffnet bleiben dürfen und auch Textilien verkaufen können, sie aber nicht.

Und:

Der Unternehmenschef weist die Kanzlerin auch auf das große Problem der schnellen Verderblichkeit von Modeprodukten hin – und den „Double-Dip“, der der Branche jetzt drohe. Deshalb „resultiert die existentiell wirtschaftliche Belastung nicht allein aus den Umsatzeinbußen durch den verordneten Shutdown, sondern ferner durch den Margenverfall aufgrund belastender, preisaggressiver Abverkaufsmaßnahmen (oder Vernichtung) in den Wochen nach dem Hochfahren der stationären Ladenlokale“. Für den Fall solcher wahrscheinlicher Rabattschlachten bei nicht mehr aktueller Mode nach dem Ende des Shutdowns müsse es für die Modehändler Steuervorteile geben „bei allen Waren, die entlang saisonalen Verfalls unter Einstandspreis verkauft, bzw. entsorgt werden müssen“.

Jetzt sollen wir mit Steuergeldern die Modebranche stützen, weil die Kleidung – die prinzipiell lagerfähig ist und nächstes Jahr wieder verkauft werden könnte – vernichtet werden muss, damit sie nächstes Jahr wieder neue verkaufen können.

Wahnsinn.

Aber ständig erzählen sie uns, CO2-Emission, Energieverbrauch und Umweltverschmutzung seien männlich gemacht.

Und der Brüller ist: Wenn ein Supermarkt Lebensmittel über dem Haltbarkeitsdatum wegwirft, regen sie sich auf, klauen das aus den Containern, machen sogar Restaurants, die alte Lebensmittel verwenden.

Komischerweise hat sich noch keiner von den Klimaheinis dafür eingesetzt, außermodische Kleidung zu retten und anzuziehen.