Ansichten eines Informatikers

Warum kein Mundschutz beim Kochen?

Hadmut
25.3.2020 17:10

Eine Frage, die mir gerade durch den Kopf ging.

Ich merke das inzwischen auch, dass das ständige Zuhausebleiben nicht gerade gesund ist, und einem auch Tageslicht fehlt, und war mal eben einen Spaziergang zur Gesunderhaltung machen, frische Luft, Sonnenlicht, zumindest etwas Bewegung.

Und sich wieder etwas an die fremde Welt „da draußen” gewöhnen.

Ich hatte eigentlich erwartet, durch leere, verlassene Straßen zu laufen, wie in einem End-Zeit-Movie, war aber nicht so. Eigentlich unterschied es sich kaum von sonst, und wenn nicht einer der Supermärkte einen Sicherheitsmitarbeiter am Eingang gehabt hätte, der die Leute nur ab und zu rein ließ, wenn auch wieder jemand rausging, und die da mit größeren Abständen in der Warteschlange gestanden hätten, hätte man gar keinen Unterschied bemerkt. Finde ich seltsam.

Auch das mit dem Abstand halten haben Berliner einfach nicht verstanden.

Wenn einem zwei entgegenkommen, die sich unterhalten, nehmen die, wie praktisch alle Berliner, die gesamte Breite des Fußweges in Beschlag, und wie einer, der ihnen entgegenkommt, sich daran noch vorbeiquetschen, gar noch den Abstand halten soll, darüber denken die Leute nicht nach. Auch Jogger schlängeln sich wie sonst mit weniger als zwei Fingerbreit Abstand an einem vorbei. Das Kapieren ist des Berliners Stärke nicht. Jedenfalls nicht in Kreuzberg.

Ich kam an der Döner-Bude vorbei.

Appetit hätte ich schon gehabt, aber aus besagten Gründen Abstand – fast hätte ich jetzt geschrieben „genommen”, aber ich hatte ihn ja von vornherein – gehalten. Beim Asiaten ein Schild draußen, momentan nur zum Mitnehmen.

Wie sinnvoll ist das aber, das Zubereiten von Speisen zum Mitnehmen noch zu erlauben, aber den Mundschutz nicht vorzuschreiben?

Den Nebenaspekt, dass Mundschutzmasken gerade nicht mehr zu haben sind, übergehe ich jetzt mal vom Prinzip her, tun wir mal so, als könnte man sie kaufen.

Wieviel Sinn hat es, den Leuten einerseits zu sagen, dass sie mindestens eineinhalb Meter Abstand halten sollen, wenn der Dönermann das Zeug ohne Maske direkt vor seinem Gesicht runtersäbelt, und dabei natürlich auch nicht die Luft anhält?

Müsste man unter solchen Bedingungen, wie wir sie gerade haben, jeglichen Köchen nicht den Mundschutz vorschreiben, damit sie nicht auf das Essen atmen? (Mal unterstellt, es gäbe welche.)