Wohnungsknappheit
Noch eine Version von „Bedenke, worum Du bittest”… [Sorry, falschen Tweet korrigiert]
Tausende Wohnungen kommen auf den Markt, weil sich AirBnB nicht mehr rechnet. Wenn Corona einen Effekt haben kann, dann harte Restriktionen dieser Plattform, die vielen zehntausenden Menschen in aller Welt offenbar Wohnungsknappheit und hohe Mieten beschert hat. https://t.co/ypYAiY2V16
— Florian Klenk (@florianklenk) March 23, 2020
Dass die nun freien Wohnungen aber damit erkauft werden, dass niemand mehr reist, wird nicht gesagt.
Die Rechnung ist im Prinzip einfach: Jemand wie ich macht, naja, unregelmäßig, aber doch gerne bis zu 5 Wochen Urlaub pro Jahr irgendwo im Ausland (letztes Jahr aber nur diese 2-Quadratmeter-Kiste in New York für 10 Tage). Und manchmal auch gar nicht, sondern Wohnmobil. Das heißt, dass ich meine eigene Wohnung 52 Wochen im Jahr habe und zusätzlich für – durchschnittlich – 4 Wochen im Jahr noch irgendwas anderes, Hotelzimmer oder so. Also einen Mehrbedarf von 56 gegenüber 52 Wochen Wohnplatz pro Jahr habe, also einen Wohnüberschuss von etwa 7 oder 8%. So genau kann man es nicht sagen, weil ja auch mal die eine oder andere Nacht im Flieger dazukommt. Viele Leute reisen aber auch nicht oder weniger, oder nicht wie ich alleine, womit sich das bei Paaren dann halbiert, sagen wir mal im Schnitt grob geschätzt 1-2% Wohnraum zusätzlich durch Reisen.
Verbietet man nun das Reisen, werden dadurch natürlich erst mal diese 1-2% Wohnraum frei, und das hatten wir ja mal, dass 1-3% Wohnraumleerstand gesund für stabile Mieten sind.
Der Punkt ist aber: Das reist niemand mehr. Dann gehen auch Hotels pleite. Und damit geht dann auch ein großer Teil des Einkommens der Leute verloren, zumal in manchen Gegenden viel oder alles vom Tourismus lebt.
Letztlich kann man das auf die Frage zuspitzen, wozu man überhaupt noch Gewerbeflächen braucht. Büros braucht man nicht, alles Homeoffice. Geschäfte braucht man nicht, alles per Amazon. Restaurants braucht man nicht, Pizza-Lieferservice.
Auf diese Weise verdichtet man die Menschen in die Wohnungen, weil sie für Arbeit und Reisen nicht mehr auf andere Flächen ausweichen, reduziert damit den Flächenbedarf pro Mensch und kann so mehr Menschen pro Grundfläche verdichten. Der kommunistische Ansatz.
Die Frage ist aber: Will man das?
Und: Kann man sich das leisten, wenn man Leuten damit Fläche zum Erwerb von Lebensunterhalt wegnimmt und alles auf Wohnen in der eigenen Wohnung reduziert.