Ansichten eines Informatikers

Über staatliche Lock-Down-Maßnahmen

Hadmut
26.5.2020 19:21

Eine Korrelation ist keine Kausalität.

Aber eine fehlende Korrelation belegt eine fehlende Kausalität.

Hat man nicht gerade ganz schrecklich geschrien, dass die staatlichen Corona-Schutz-Lockdown-Maßnahmen (man hat mir schon Framing vorgeworfen, wenn ich von „Schutz”-Maßnahmen sprechen, weil ich damit suggeriere, dass die einen guten Zweck hätten und nicht die Vernichtung zum Ziel) an der Pleite von allem und everything schuld seien und unsere Wirtschaft in den Abgrund rissen?

Ich hatte ja gerade einen Artikel dazu, dass die Behauptung, dass die Lockdown- und Distancing-Maßnahmen wirkungslos seien, weil sich die Ausbreitung der Krankheit schon vor den staatlichen Maßnahmen verlangsamt habe, die also nichts bewirken würden, Schwachsinn ist, weil die Maßnahmen von den Bürgern freiwillig schon vorher ergriffen worden waren, und das die Änderung war, der die Verlangsamung nachlief, und nicht, weil die Politik das dann noch anordnete, was schon war. Da wird die Reihenfolge vertauscht um die Kausalität zu faken.

Jetzt haben wir denselben Effekt nocheinmal, nur umgekehrt.

Endlich hat man sich durchgesetzt und die staatlichen Maßnahmen werden deutlich zurückgenommen, hat der Staat von der Exekution der Gastronomie nochmal abgesehen. Und was passiert? Die Leute bleiben auch zuhause, wenn es nicht verboten ist:

Es lag also nicht an den Verboten, sondern daran, dass die Leute schlicht nicht wollen.

Manchmal habe ich den Eindruck, dass es eine Menge Leute gibt, die aus eigener Einsicht und Vernunft gar nichts kapieren, und denen mal einfach alles einzeln verbieten muss, weil es dann nur über Verbote geht, und die dann dem Rest der Welt unterstellen, so unvernünftig zu sein, wie sie selbst, und nur deshalb nicht weiterzumachen, wie früher, weil man es ihnen verboten hat.

Sowas wie ein Verhalten aus eigener Überlegung kommt da gar nicht mehr vor.