Atherosklerose und Sinus Caroticus
Ein Leser hat mich auf etwas aufmerksam gemacht.
Ich hatte doch gerade zu der Sache mit George Floyd berichtet, dass mir mal beim Fechten mal nach einem nur ganz leichten Säbeltreffer gegen den Kopf/Hals so direkt unterhalb des Maskenrandes der Gegner, der vergessen hatte, seine Schutzweste zu verschließen, und den ich deshalb da irgendwo seitlich am Hals getroffen habe, KO gegangen, einfach weggesackt und liegen geblieben ist. Ich weiß, dass es da am Hals irgendwas gibt, mir fiel der Name nicht mehr ein.
Ein Leser, der früher im Boxen war, und Anatomie studiert hat, schrieb mir, das sei bekannt und gar nicht so selten. Es handele sich um den Sinus Caroticus, eine Stelle an der Verzweigung der Kopfschlagader(n), an der die Drucksensoren des Körpers sitzen, die den Blutdruck regeln. Und wenn da eine Störung kommt, gerät einiges durcheinander, fallen Herzfrequenz und Blutdruck ab, weil der Körper irrtümlich meint, diese seien zu hoch. Messfehler. Dazu erzählt die Wikipedia:
Als Sinus caroticus oder Karotissinus (auch Bulbus) wird die Anfangserweiterung am Ursprung der Arteria carotis interna (innere Kopfschlagader) bezeichnet. In der Gefäßwand des Sinus caroticus befinden sich Pressorezeptoren (auch Barorezeptoren genannt), also Rezeptoren, die den Blutdruck im Blutgefäßsystem registrieren.
Die Pressorezeptoren reagieren auf Änderungen des arteriellen Blutdrucks, vor allem der Wandspannung. Bei einer Druckerhöhung werden nervale Impulse über den Ramus sinus carotici des Nervus glossopharyngeus über die Pars cardiorespiratoria des Nucleus tractus solitarii zum Kreislaufzentrum in der Medulla oblongata geleitet. Von hier aus werden reflektorisch über die Aktivierung des Parasympathikus und Hemmung des Sympathikus die Herzfrequenz verlangsamt (Bradykardie) und über eine Gefäßerweiterung der Blutdruck gesenkt.
Pressorezeptoren mit gleicher Funktion liegen auch an der Aorta. Diese werden mit dem Sinus caroticus auch als sinuaortales System zusammengefasst.
Mess- und Regelkreis, wie der Ingenieur sagen würde.
Und:
Durch kräftigen Druck von außen auf die Aufzweigung der Halsschlagader kann der Karotissinusreflex (Karotissinusdruckversuch, auch Hering-Reflex, nach Heinrich Ewald Hering) ausgelöst werden. Dabei kommt es zu einer Verminderung der Herzfrequenz und des Blutdrucks, bei langerer Dauer kann dies zum Herzstillstand führen.
Aha. Herzstillstand durch längeren Druck auf die Seite des Halses.
Und dann habe ich noch das dort gefunden:
Bei einem krankhaft gesteigerten (hypersensitiven) Reflex spricht man von einem Karotissinus-Syndrom. Ursache ist meist eine Atherosklerose („Arterienverkalkung“) im Bereich des Sinus caroticus. Dabei kann bereits das Rückwärtsbewegen des Kopfes eine reflektorische Antwort auslösen. Beim Karotissinus-Syndrom treten Synkopen oder durch die Minderdurchblutung des Gehirns Schwindelanfälle auf. Man unterscheidet dabei den kardioinhibitorischen Typ bei dem der Abfall der Herzfrequenz dominiert, den vasodepressorischen Typ mit Blutdruckabfall und den Mischtyp.
Beachtlich. Eine Atherosklerose („Arterienverkalkung“) kann zu einem krankhaft gesteigerten, hypersensitiven Reflex führen.
Laut Autopsiebericht hatte George Floyd eine ziemliche Atherosklerose.
Plus Drogen im Blut. Zu denen mir einige Leser schrieben, dass sie den Blutdruck und die Herzfrequenz senken und auch lebensgefährlich senken können.