Bitte nutzen Sie Ihr “Oberkörperfrei-Privileg” nicht aus!
In Hamburg haben sie auch nicht mehr alle T-Shirts auf der Leine. [Nachtrag: angeblich „rund um die Alster”]
Ein Leser berichtet, dass dort in den Parks jetzt sowas rumhängt:
Es ist nicht so, dass sie alle Menschen bitten, ihre Oberbekleidung nicht auszuziehen, sondern nur die Männer.
Weil es Frauen und Personen anderern Geschlechts nicht möglich sei, sich oberkörperfrei im öffentlichen Raum aufzuhalten.
Warum eigentlich nicht? Zu meiner Zeit war das durchaus üblich, in München lagen sie nackt im englischen Garten und in der DDR war sie sowieso fast alle nackig am See. Warum soll das jetzt nicht mehr möglich sein?
Das Weglassen der Oberbekleidung kann für diese Personen unangenehm bis gefährlich werden.
Ja, und? Keiner zwingt sie. Sollen sie sie eben anlassen, wenn sie wollen.
Wieso überhaupt gefährlich? Was soll daran gefährlich sein, ohne T-Shirt rumzulaufen?
Sondern zeigen Sie sich respektvoll und solidarisch mit allen Hamburger*innen.
Haben die noch alle Tassen im Schrank?
Weil irgendwer keine Lust hat, irgendein Kleidungsstück auszuziehen, soll man sich respektvoll und solidarisch aufführen und das Kleidungsstück auch anlassen?
Was kommt als nächstes?
Eine Burka zu tragen aus Respekt und Solidarität gegenüber denen, die sie nicht ausziehen wollen?
Nicht schwimmen zu gehen, aus Solidarität mit jenen, die nicht schwimmen können?
Nicht mehr laufen aus Respekt vor Rollstuhlfahrern?
Keine Musik hören aus Solidarität mit den Tauben?
Könnte man sich dann nicht auch darauf hinausreden, dass man solche Plakate aus Respekt für und Solidarität mit Analphabeten nicht mehr liest? Analphabeten könnten sie schließlich auch nicht lesen und beachten, und Lesen zu können ist immerhin ein Privileg, dessen man sich bewusst wird und auf das man solidarisch verzichtet.
Was soll das?
Islamisierung?
Das finde ich jetzt besonders heftig:
Sollten Sie dies einmal vergessen und von einer Person darauf angesprochen werden, bedanken Sie sich für den Hinweis und bedecken Sie möglichst schnell Ihren Oberkörper.
Wow.
Da laufen „Personen” rum, und wenn die kommen, dann hast Du einen Kotau zu machen und schnellstmöglichst zu gehorchen und Respekt zu zollen. Weil, oben stand’s ja, ohne T-Shirt rumzulaufen „gefährlich” sein kann.
Vor noch gar nicht allzu langer Zeit wurde man für die Prophezeiung genau dieses Zustandes noch als Rechtspopulist, Nazi, Volksverhetzer, Hate-Speecher an die Wand gestellt.
Dass Masken ausverkauft sind, weil alle losrennen und sofort Atemmasken kaufen wollen, das war gestern. Morgen sind Burkas aus, weil alle sofort eine brauchen.
Es gab mal eine Zeit, da standen Linke für Befreiung, für das Wegwerfen der BHs, für blanke Brüste (vgl. Kommune 1). Die haben ihre Ideale verdammt schnell untergeordnet, weggeworfen, aufgegeben.
Warum sollen wir eigentlich immer nur Respekt und Solidarität zollen? Wann wären wir denn mal dran damit, Respekt und Solidarität zu bekommen?
Übrigens: Selbst in islamischen Ländern wie Dubai oder den Malediven sehen die das viel entspannter als in Hamburg. In beiden Ländern war ich normal in der Badehose am und im Meer, und in Dubai in zwei Wasserparks. Frauen im Bikini. Auf einer Insel der Malediven stand, dass sie zwei getrennte Strände haben. Touristen möchten bitte an den einen (schöneren) gehen, und können da rumhüpfen, fast wie es ihnen beliebt (Bikini/Badehose), für bedeckte Einheimische war ein kleinerer anderer reserviert.
Frappierend finde ich an dem Plakat, dass nicht erkennbar ist, welche Stelle das herausgegeben hat. Und auf welcher Rechtsgrundlage das basiert. Ich halte das nicht für echt. Da hat womöglich jemand nur so getan, als sei das offiziell. Was ich für strafbare Amtsanmaßung halte, weil „Hamburg” druntersteht und das den Eindruck erweckt, als wäre es offiziell.
Nichtsdestotrotz – oder gerade deswegen – würde ich es als Drohung und Nötigung auffassen, wenn ich damit konfrontiert wäre.